Bestrafe mich
Kerker!“
Sie fuhr herum und sah erleichtert, dass die feinen Lachfalten um Ravens Augen sich
vertieft hatten, obwohl er sich um ein ernstes Gesicht bemühte.
Raven legte den Koffer auf eine geschnitzte Holztruhe und öffnete ihn. Sorgfältig
packte er ihre hochhackigen Schuhe aus und stellte sie neben einen Schminktisch, über
dem ein dreiteiliger Spiegel angebracht war. Eileen streifte die roten Schuhe ab und
stellte sie daneben. „Wo finde ich das Bad?“
„Hier entlang.“ Raven öffnete eine Tür, die Eileen für einen Schrank gehalten hatte.
Dahinter befand sich ein Bad mit allem Komfort: Duschtempel, Whirlpool, Bidet,
Doppelwaschbecken.
Raven stellte ihre Kosmetikartikel in den beleuchteten Spiegelschrank. „Gib mir dein
Kleid“, sagte er.
Es klang weder wie ein Befehl noch wie eine Bitte. Es war eine ganz neutrale
Aufforderung, wie Eileen sie schon von Dutzenden Fotografen gehört hatte. Doch aus
Ravens Mund ließen die Worte sie sofort erbeben.
Eileen bemühte sich, ihre Unsicherheit zu verbergen, öffnete den Reißverschluss und
stieg aus dem Kleid.
„Du wirst bis zum Abendbrot nackt sein“, fügte er hinzu.
Eileen verstand. Sie hakte den BH auf und reichte ihn ihm. Bis zum Abendbrot ,
überlegte sie. Das heißt, ich brauche immerhin zu den Mahlzeiten nicht nackt zu sein. Sein Blick ruhte kurz auf ihren Brüsten, dann wanderte er tiefer, und Eileen folgte
der unausgesprochenen Bitte, sich auch des seidenen Strings zu entledigen.
„Danke“, sagte Raven und verschwand im Schlafzimmer. Die Tür schloss er
geräuschlos hinter sich.
Eileen brauchte nicht lange, um sich frisch zu machen, denn sie hatte heute bereits
ausgiebig geduscht und ihre Schamhaare noch gründlicher rasiert als sonst.
Als sie ins Schlafzimmer zurückkam, fand sie Raven geduldig wartend neben dem
Schminktisch vor, auf dem ein Glas Wasser stand.
„Setz dich und trink, während ich dich mit den Regeln vertraut mache.“
Eileen gehorchte. Sie trank einen Schluck und rückte sich zurecht, bis sie fast mit
dem Sessel, der mit rotem Samt bezogen war, verschmolz. Raven nahm eine
Haarbürste vom Schminktisch und begann ihre Haare mit langsamen Strichen zu
bürsten. Eileen verfolgte im Spiegel seine ruhigen Bewegungen. Sie dachte schon, er
würde überhaupt nichts mehr sagen, weil er so versunken in seine Tätigkeit war, da
begann er noch leiser als sonst zu reden.
„Zunächst einmal ist natürlich klar, dass du freiwillig hier bist und jederzeit gehen
kannst. Doch so lange du bleibst, bist du kein Gast wie Jenna, sondern die Lustsklavin
des Lords, von der absoluter Gehorsam erwartet wird. Das gilt sowohl dem Lord als
auch mir und dem weiteren Hauspersonal gegenüber. Gehorsam bedeutet, dass du
allen Befehlen und Aufforderungen ohne Zögern Folge leistest, und dass du dich nur
in meinem Beisein durchs Haus bewegst.“
Er legte die Bürste weg und drehte ihre Haare geschickt zu einer Hochsteckfrisur, die
er mit einer goldenen Spange fixierte. Dann legte er seine Hände auf ihre Schultern
und begann eine sanfte Massage. Eileen überlegte, ob es einer Sklavin wohl gestattet
war, wohlig zu seufzen.
„Du wirst in Gegenwart des Lords stets die Augen gesenkt halten, außer er oder
jemand anders befiehlt dir, ihn anzusehen. Du wirst nie aus eigenem Antrieb deine
Körperhaltung ändern. Du wirst deine Brüste und deine Vagina nicht berühren, außer
es wird dir befohlen. Du wirst nur sprechen, wenn man dich dazu auffordert. Hast du
Fragen dazu?“
„Wie rede ich den Lord eigentlich an?“
„Mit Sir.“
„Was passiert, wenn ich eine Regel verletzte?“
„Dann wirst du bestraft.“
Sie starrte fasziniert auf seine Lippen, während er das Wort „bestraft“ aussprach. Es
erzeugte eine Resonanz in ihr, die so erregend wie erschreckend war. „Und wie werde
ich bestraft?“
„Mit Peitschenhieben. Du wirst um die Bestrafung jeweils bitten und dich
anschließend dafür bedanken.“
Das würde schwer werden. Stillhalten konnte sie, Befehle auszuführen war sicher
auch nicht schwer, aber etwas auszusprechen, das so erniedrigend war und zugleich so
aufregend, das stellte eine echte Herausforderung dar. Dennoch nickte sie tapfer.
„Ich als dein Diener spiele dabei folgende Rolle“, führte Raven weiter aus, „ich bin
für dein Wohlergehen verantwortlich, aber auch für deinen Gehorsam. Ich werde dich
fesseln oder in den Stellungen, in denen der Lord dich zu nehmen wünscht,
festhalten.“
Eileens Augen weiteten sich vor süßem Schrecken. Dass
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