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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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dass der Junge einen gesunden Appetit mitbringt! Du hast gute Arbeit geleistet, Elysia. Du warst ihm eine wunderbare Gefährtin. Er ist in Topform. Der Governor ist sehr zufrieden mit dir.«
    »Ich habe getan, was du gesagt hast, Mutter. Ich habe dafür gesorgt, dass Ivan seinen Spaß hat.«
    Früher oder später bin ich sowieso tot. Mir ist inzwischen alles egal. Was auch immer sie jetzt mit mir anstellen werden, ich bin dafür bereit. Alles ist besser als die Qualen in diesem Haus.
    Mutter hebt einen Moment den Kopf und sieht mich an. »Braves Mädchen«, sagt sie.
    Tränen schießen mir in die Augen, was mich völlig unvorbereitet trifft. Ich habe vorher noch nie geweint. »Das ist noch nicht alles«, sage ich. »Ivan nimmt Raxia. Er bereitet sie selbst zu und hat einen ganzen Vorrat davon. Er ist total abhängig. Ohne Raxia kann er nicht mehr leben. Wie er es ohne das Zeug auf der Base aushalten soll, weiß ich nicht.« Mir strömen jetzt Tränen über das Gesicht, und ich versuche nicht einmal, sie wegzuwischen.
    Ich will, dass Ivan bezahlt.
    Aber Mutter ist es egal, dass ihr Sohn von derselben Droge abhängig ist, die angeblich auch die Klone auf Demesne verdirbt. »Du weinst?«, stößt sie stattdessen entsetzt hervor.
    Unsere Blicke begegnen sich und auf ihrem Gesicht ist nach dem ersten Schock Wut zu lesen. Der Massage-Klon lässt vor Schreck die Flasche mit dem Öl fallen.
    »Lass uns allein!«, brüllt Mutter ihn an. Der muskulös gebaute Mann, der nur ein weißes Handtuch um die Hüften gewickelt hat, verlässt den Raum.
    Mutter setzt sich auf, rafft das weiße Laken vor der Brust zusammen. »Du bist defekt!«, ruft sie. »Du hast dir die Haare selbst abgeschnitten, richtig? Bahiyya hatte damit nichts zu tun. Du bist defekt!«
    Ich habe ihr gerade erzählt, dass ihr Sohn mich vergewaltigt hat, und sie beschimpft mich, weil ich mir selbst die Haare abgeschnitten habe?
    »Ja«, sage ich, »es stimmt. Ich bin defekt! Und ich will meine Freiheit, oder ich werde dafür sorgen, dass jeder auf dieser Insel erfährt, was der Sohn des Governor treibt. Er ist es nämlich, der die Klone mit Raxia versorgt.« Die Lüge fällt mir einfach so ein.
    Gut gemacht, Elysia. Scheint, als könntest du doch da draußen überleben.
    »Du bist mein Eigentum!«, ruft Mutter. »Wie kannst du es wagen! Geh in dein Zimmer! Und bleib dort, bis ich entschieden habe, was jetzt mit dir geschehen soll!«
    Es wird Abend und keiner spricht mit mir. Alles ist still. Schließlich wird ein Zettel unter meiner Tür hindurchgeschoben, auf dem in der Kringelhandschrift eines kleinen Mädchens zu lesen ist:
    Liebe Elysia,
    alle sind auf einmal so böse auf Dich, aber sie sagen mir nicht warum. Ich will Dir nur sagen, dass ich Dich immer noch mag. Wenn Du willst, schmuggle ich Dir Schokolade ins Zimmer.
    Liebe Grüße
    Liesel
    PS Nicht nur Spaß!
    Ich schiebe Liesel durch den Türspalt eine Antwort zurück.
    Liebe Liesel,
    geh schnell zurück in Dein Zimmer. Ich will nicht, dass Du Ärger bekommst. Vergiss nicht, nachts die Tür immer gut abzuschließen.
    Ich mag dich auch
    Elysia
    Weder an der Tür von meinem noch an der von Astrids Zimmer befindet sich ein Schloss, aber seit heute Nachmittag ist eines an Liesels Tür. Während die Familie im Country Club war, habe ich den Butler gebeten, bei ihr eines anzubringen. Befehl von Mutter, verkündete ich ihm.
    Mein Zimmer ist zu weit von den Räumen des Governor und von Mutter entfernt, um zu hören, was dort gesprochen wird. Aber ich kann es spüren, die ganze Villa befindet sich in Aufruhr.
    Alles, was ich tun kann, ist warten. Unter meinem Fenster halten Bodyguards Wache, falls ich zu fliehen versuche.
    Als es dunkel geworden ist, kommt Ivan ins Zimmer. Leise öffnet er die Tür. Vorsichtig schleicht er herein. Man hat ihm verboten, zu mir zu gehen, das merke ich sofort.
    »Du Schlampe«, flüstert er. »Ich bring dich um.«
    Er stößt mich aufs Bett und will erneut meine Beine auseinanderbiegen. Mit den Händen umklammert er meinen Hals. Er meint, was er sagt.
    Als seine Finger sich in meinen Nacken krallen, schnappe ich nach Luft. Er will mein Leben aus mir herausquetschen. Er will mich töten. Mir wird schwarz vor Augen, und nur Verzweiflung und Furcht lassen mein Herz noch weiterschlagen, mit schnellen harten Schlägen.
    Finsternis senkt sich über mich.
    Und da spüre ich auf einmal, wie sich etwas in mir regt.
    Etwas Schreckliches. Mächtiges.
    Ivan hat keine Ahnung, wie ihm geschieht.
    Und

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