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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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Hope‹.
    »In these troubled times of darkness and fright, From them we receive the gift most sublime. They dream our dreams, our loves, Our children of hope.«
    Leises Kichern. Die Stimme singt weiter und reimt danach ›dope‹ auf ›hope‹. Was will sie mit Raxia und Hoffnung?
    Ich schaukle hin und her. Hin und her. Ich kann meinen Kopf kaum heben. Sofort spüre ich einen pochenden Schmerz. Meine Hände umklammern etwas, das sich wie ein Seil anfühlt. Neben mir und unter mir. Das Seil führt von meinem Bett zu einem der Bananenbäume. Nein, kein Bett. Ich liege in einer Hängematte. Ich muss im Dschungel sein.
    Ich lebe.
    Das ist alles, was ich weiß.
    »Du bist aufgewacht«, sagt die weibliche Stimme. Ich versuche, den Kopf zu drehen, um das Gesicht zu sehen, das mit der Stimme verbunden ist. Aber sofort fängt in meinem Kopf das Pochen wieder an. Ich darf den Kopf nicht bewegen. Ich schließe die Augen wieder, um den Schmerz zu besänftigen. Mein Körper fühlt sich an, als sei er in tausend einzelne Teile zerschmettert. Ich kann mich nicht rühren.
    Schaukeln. Ruhig und sanft. Die Brise vom Meer. Lindert den Schmerz.
    Eine raue, warme Hand berührt mich am Arm. »Willkommen bei uns, Elysia. Nicht alle haben geglaubt, dass du das überleben würdest. Aber ich war mir da ganz sicher.«
    »Wer bist du?«, murmle ich. Meine Lider öffnen sich langsam und vorsichtig. Das Gesicht einer Frau ist über mich gebeugt. Sie hat große dunkle Augen und hohe Wangenknochen. Ihre Haut ist braun gebrannt. Sie hat keine Haare. An ihrer rechten Schläfe sind dunkelrote Brandmale zu erkennen.
    Sie muss meinen Blick bemerkt haben, denn sie berührt mit den Fingerspitzen ihre Narben, die ihr Gesicht noch stolzer und schöner wirken lassen. Die Narben verkünden: Ich habe überlebt.
    »Dort war früher einmal mein Schwertlilientattoo«, sagt sie. »Ich bin M-X. Die defekten Klone nennen mich die Heilerin. Ihr Führer hat dich gefunden und zu mir gebracht. Du warst mehr tot als lebendig.«
    »Hast du mich geheilt?«
    »Wir werden sehen. Ich habe es versucht. Du sprichst. Das ist ein gutes Zeichen.«
    »Wo bin ich?«
    »Du bist auf der Insel am äußersten Ende des Archipels von Demesne. Die Menschen hielten sie für so unbewohnbar, dass sie ihr keinen Namen gegeben haben. Ich nenne sie Myland, weil ich die Einzige bin, die hier lebt. Na ja, und jetzt auch du und der, der dich gerettet hat. Aber nur so lange, bis du stark genug bist, dass ich euch beide wieder wegschicken kann.«
    »Sind das hier die Rave Caves?«, frage ich.
    »Verglichen mit Myland sind die Rave Caves ein Urlaubsparadies. Nur der durchgeknallteste Klon auf der Welt würde hier leben wollen. Und das bin ich, Schätzchen.«
    »Bist du defekt?«
    »Sind wir das nicht alle?«
    »Warum kommst du mir so bekannt vor?«
    »Mein Name war einmal Mei-Xing.«
    »Die Präsentation im Labor von Dr. Lusardi!«
    »Ja, richtig. Ich war Dr. Lusardis Topmodell. Bis sie entdeckte, über welche Gaben ich verfüge. Da hat man mich aussortiert und gefoltert.«
    »Du konntest fliehen?«
    M-X blickt um sich. Wilder Dschungel umgibt uns. Außer uns ist weit und breit niemand zu sehen. »Ja.«
    »Und wie kann ich sicher sein, dass ich das alles nicht nur träume?«
    Sie zwickt mich fest in den Unterarm. Ich schreie auf.
    »Jetzt weißt du, dass du nicht träumst, Elysia. Aber du hättest genauso gut auch tot sein können. Es ist ein Wunder, dass du überlebt hast.«
    Bald werde ich erfahren, warum ich genauso gut auch hätte tot sein können und warum ich wie durch ein Wunder überlebt habe. Aber jetzt muss ich erst einmal schlafen.
    »Ich bin so müde«, sage ich.
    Ich schaffe es keine Sekunde länger, wach zu bleiben. Wenn ich wirklich am Leben geblieben sein sollte, denke ich, dann möchte ich jetzt von Tahir träumen.
    Aber ich träume nicht von Tahir.
    Meine Träume sind voller Blut, Schreie und fürchterlicher Angst.
    Mord.
    Ich habe jemanden umgebracht.
    Bitte, lass mich nicht mehr in diese Welt zurückkehren.

Vierzigstes Kapitel
    A ls ich das nächste Mal aufwache, ist es Nacht.
    Ich befinde mich an einem anderen Ort. Ich liege auf einem Bett aus Wacholderzweigen, die auf dem Boden ausgebreitet sind. In einem kleinen Unterschlupf, nicht viel mehr als zwei Wände aus Ästen und Blättern. Durch den offenen Eingang kann ich draußen ein Lagerfeuer brennen sehen.
    Mein Kopfschmerz ist verschwunden. Ich räkle mich und strecke erst die Arme über meinem Kopf aus und dann die Zehen, so

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