Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
Blick blieb an ihren Haaren hängen.
    Arabella fühlte sich getroffen. Sie wusste, was er meinte. Ihre Größe. Ihre Haare. Justin Sterling, mit seinem tadellosen Aussehen, hatte doch keine Ahnung, was sie ihr Leben lang hatte er-tragen müssen! Er konnte überhaupt nicht wissen, wie es sich anfühlte, verhöhnt und ausgelacht zu werden.
    Sie kam sich vor wie ein sonderbares Wesen, das im Zirkus ausgestellt wurde - und das Gefühl war noch nie so stark gewesen wie in diesem Moment.
    Ihr Schleier glitt auf ihre Schultern herunter. Sie zog ihn wieder nach oben, so dass er die Locken bedeckte, die hochgesteckt waren. Wütender, bitterer Schmerz stieg ihr die Kehle empor.
    »Musst du mich auch noch beleidigen? « , rief sie.
    » Bei allen Heiligen, ich hatte keine Beleidigung im Sinn.«
    »0 doch, das hattest du! Ich brauche nicht auch noch an meine Mängel erinnert zu werden. Ich weiß, dass meine Haare schrecklich unattraktiv sind, aber ich kann doch nichts daran -«
    »Unattraktiv ! Wie kommst du denn darauf, ich würde genau das Gegenteil behaupten.« Es war in der Tat ein merkwürdiges Eingeständnis - oder nicht? Justin war nicht sicher. Er wusste nur, dass er heute Abend in der Hoffnung her gekommen war, sie zu treffen. Sie hatte sich zu einer Frau entwickelt, der es weder an Witz noch Intelligenz mangelte - eine Frau, die ihm bezüglich Schlagfertigkeit absolut das Wass er reichen konnte. Seit dem ers ten und auch dem zweiten Zusammentreffen mit ihr hatte er tatsächlich so etwas wie eine zurückhaltende Bewunderung für sie entwickelt. War es da verwunderlich, dass er sich auf das nächste Treffen gefreut hatte?
    »Das ist ... das gehört einfach zu dir. Es macht dich aus.«
    Gott, hörte sich das nichts sagend an. Er, der Meister der Verführung, der durch gekonntes Werben Einlass in die Schlafgemächer unzähliger Ladys gefunden hatte - mehr, als er sich überhaupt entsinnen konnte -, fand erschreckenderweise keine passenden Worte. Wo war seine gewohnte Schmeichelei, die routinierte Leichtigkeit, die eigentlich seine zweite Natur geworden war?
    Nicht verwunderlich schien es daher, dass Arabella nicht besonders beeindruckt schien. Mit blitzenden Augen reckte sie das Kinn. »Lass mich vorbei«, sagte sie ruhig.
    »Noch nicht. Wir haben noch viel zu bereden.«
    »Wir haben überhaupt nichts zu bereden.«
    »Nein? Falls du dich erinnerst, haben wir beide da noch eine unerledi g te Angelegenheit. «
    »Was für eine Angelegenheit? «
    »Bist du denn so vergesslich? Wir haben doch gestern noch nicht die Gegenleistung für mein Schweigen über die Sache mit deinem armen Liebling Walter abgeklärt. «
    » Er ist nicht mein Liebling, und das weißt du. «
    Darauf schenkte er ihr nur ein müdes Lächeln.
    » D u hast es dir in den Kopf gesetzt, mich zu quälen, nicht wahr, Justin? Als Rache für den Streich, den ich dir als Kind gespielt habe. «
    »Meine Güte, hast du aber eine Laune! «
    Arabella sagte nichts. Sie senkte den Kopf. Er war nahe herangetreten; der Abstand zwischen ihnen betrug weniger als eine Handbreite.
    »Arabella? « , fragte er verunsichert.
    Seine Nähe war entwaffnend. Er strahlte eine beunruhigende, verwirrende Männlichkeit aus. Sie fühlte sich hilflos ihm gegenüber! Auf einmal war sie nicht mehr in der Lage zu denken. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie kaum noch atmen konnte.
    »Du wirst doch nicht ohnmächtig, oder? « Der belustigte Tonfall in seiner Stimme ließ sie den Kopf abrupt heben. » Ich werde niemals ohnmächtig«, stellte sie klar.
    »Nein, das würde ich auch nicht annehmen. « Er schaute auf sie. Plötzlich klang sein Ton fast grimmig. »Warum siehst du mich so an? « , fragte er knapp.
    » Wie gucke ich dich denn an? «
    »Als wolltest du mir etwas antun. Wenn du mich ansiehst, dann bemerke ich nur Verachtung in deinem Blick.« Da war etwas in seiner Stimme, das Unheil verhieß.
    »Unsere Abneigung ist gegenseitig«, platzte sie heraus. »Kein Grund, sich irgendetwas vorzumachen.«
    Seine Augen verengten sich. »Du hast meine Frage aber nicht beantwortet. «
    »Das werde ich auch nicht. «
    » Wieso nicht? Bist du etwa ein Feigling, Arabella?«
    »Bin ich nicht! «
    » Warum verweigerst du dann eine Antwort? «
    »Und warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wenn irgend j emand gesehen hat, wie du mir gefolgt bist
    »Und, was dann?«
    Arabella presste die Lippen zusammen. Als ob man da noch fragen müsste! Er jagte sie regelrecht, das war ihr klar. Aber wenn er die

Weitere Kostenlose Bücher