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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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»Aber Agatha hat auch wieder ein Auge auf ihn geworfen. Sie war vor Jahren schon einmal seine Geliebte, falle du dich erinnerst - kurz nach ihrer Hochzeit mit Dunsbrook. Und wie viele Geliebte hat sie wohl seither gehabt? Ein Dutzend?«
    »Na und, was meinst du, wie es bei ihm aussieht? Mit Sicherheit dreimal so viele !«
    Arabella errötete von Kopf bis Fuß. Wie leichtfertig sie über Tändeleien, Indiskretionen, Affären und Untreue sprachen ! Wie schamlos ihr Gerede über Liebhaber und die Liebe war ! Lieber Himmel, sie zogen diese Worte ja regelrecht in den Schmutz!
    Das war eine Welt, die sie weder erleben noch verstehen konnte oder wollte. Sie verabscheute die Welt dieser Frauen aus tiefstem Herzen. Und der Gentleman, um den sich das Gespräch drehte - welch großzügige Bezeichnung ! -, schien der Schlimmste von allen zu sein.
    Liebe hieß Treue und Vertrauen und alles, was dazu gehörte. Liebe war, was ihre Eltern verband. Und, sie war sicher - besonders nach ihrer Unterhaltung mit Tante Grace - auch das, was Grace und Onkel Joseph zusammenhielt.
    »Ja, ich erinnere mich an die Sache mit Agatha. Noch heute kann ich mich genau an die Eifersuchtsszene erinnern, die sie hingelegt hat, als sie herausfand, dass er etwas mit Lady Anne hatte -was für ein Theater! Man hätte schwören können, er sei ihre erste und einzige Liebe. Ich kann nun mal nicht abstreiten, dass Justin Sterling ein ausgezeichneter Liebhaber ist, aber er ist schließlich nicht der einzige Mann mit solchen ... Fähigkeiten.«
    Der Mann, über den sie sprachen, war Justin. Oh, das hätte sie sich doch denken können!
    »Na ja«, meinte die erste Stimme gehässig, »dafür wissen wir aber mit Sicherheit, wer ni c h t seine nächste Geliebte sein wird, nicht wahr? «
    »O j a ... die Unerreichbare.«
    »Genau die.«
    »Große Güte! Hast du sie gestern auf dem Fest der Benningtons gesehen. Wie sie herumgestolpert ist, wie ein ... Pferd? Ich bin ganz sicher, er hat nur aus Mitleid mit ihr getanzt, obgleich ich nicht verstehen kann, wieso. «
    Die Zweite rief überheblich aus: »Ja, genau! Weiß der Himmel, was die Gentlemen in ihr sehen. Ehrlich gesagt, ich glaube, das ist alles nur ein Riesenspaß, im Stillen lachen alle doch nur über sie! «
    0 Gott! Von einer Sekunde zur anderen war Arabellas Freude über den Abend wie weggeblasen. Ihr Glücksgefühl zerbrach wie Porzellan, das zu Boden fiel. Sie kämpfte mit sich und empfand fast schon Übelkeit vor lauter Seelenschmerz. Sie musste sich daran erinnern, wie Tante Grace erst diesen Nachmittag gesagt hatte, die feine Gesellschaft sei so launenhaft.
    Die Auserwählte den Saison, genau. Lieber Himmel, wahrscheinlich würde sie stattdessen zur Lachnummer des Jahres werden.
    Sie das nicht mehr länger ertragen. Benommen ging sie hinaus, beschleunigte ihren Schritt. Auf einmal begann sie zu rennen, lief den Pfad entlang, der sich nach links und rechts entlang wand.
    Als sie schließlich stehen blieb, hämmerte ihr Herz. Die Lichter des Hauptplatzes lagen weit hinter ihr; ihre Flucht hatte sie in eine dicht bewaldete Gegend geführt. Unbehaglich und ängstlich schaute sie sich um. Sie hatte sich ziemlich weit von dem Festgeschehen entfernt. Sie hatte Geschichten gehört über Diebe, die unvorsichtigen Frauen auflauerten; sie zweifelte nicht an deren Wahrheitsgehalt. Warum war sie nur so weit gelaufen?
    Plötzlich vernahm sie auf dem nahen Schotterweg das Geräusch von Schritten. Ihr Blick bohrte sich in die Dunkelheit. Sie schürzte ihre Röcke und machte sich zur Flucht bereit. Da wurde sie von starken Händen gepackt, die sie herumdrehten. Eine dunkle, konturlose Gestalt ragte vor ihr auf. Zu Tode erschrocken, öffnete sie den Mund.
    »Um Himmels willen«, sagte eine ärgerliche Stimme, »nicht schreien. Ich bin es nur. «
    Der Mann, der sie immer noch festhielt, zog sich die Maske vom Gesicht. Ihr stockte der Atem. Sie sah zu ihm hinauf. Zwischen leuchtenden, grünen Augen bemerkte sie eine lange, elegante Nase.
    »Das wäre erst recht ein Grund!«
    Seine Blicke wanderten an ihr herab. »Was machst du denn hier draußen? Hier gibt es Diebe und Wegelagerer -«
    »Und Wüstlinge und Lüstlinge? « , fragte sie bissig.
    Er gab keine Antwort, presste jedoch die Lippen zusammen.
    »Du bist mir gefolgt, nicht wahr? Wie zum Teufel hast du mich erkannt?«
    »Meine liebe Arabella«, sagte er lang gezogen, »Maskerade hin oder her, da gibt es nichts an dir, das nicht ... auffällig bleiben würde.« Sein

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