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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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zierlich und hübsch, der Vater ein großer, stämmiger Mann. Aber man konnte sich kaum ein Paar vorstellen, das sich besser verstand. Es war fast so, als wäre jeder die Ergänzung des anderen. Wie oft kam es zum Beispiel vor, dass Mama einen Satz begann und Papa sprach ihn zu Ende? Dann lachten sie beide und sahen sich in einer Art und Weise an, dass Arabella oft das Gefühl hatte, sie wähnten sich allein. Denn obwohl ihr eigenes Herz voller Liebe war, empfand sie zeitweilig auch eine dumpfe, schmerzhafte Leere. Natürlich war sie sich bewusst, dass ihre Eltern sie anbeteten. Sie hatte in der Zeit des Erwachsenwerdens stets die Gewissheit, sehr, sehr geliebt zu werden; das hatte sie kein einziges Mal bezweifelt. Aber sie konnte nicht bestreiten, dass sie sich bei solchen Gelegenheiten ... einsam fühlte. Einsam, wehmütig und neidisch auf das, was die beiden alles miteinander teilten ...
    Ach, verflixt! Was sollte diese Schwermütigkeit, die ihre Brust erfüllte? Sie wusste es nicht, wünschte sich nur aus ganzem Herzen, sie würde verschwinden.
    Entschlossen, die Schwermut zu vertreiben, schaute sie aus dem Fenster auf das weite Land nördlich von London. Hier und dort verstreut standen Windmühlen, und unzählige Blumen blühten auf den Wiesen.
    Sie kam erst wieder zu sich, als Tante Grace sie rüttelte und flüsterte: »Arabella, wir sind angekommen, Liebes. «
    Arabella sah auf. Ihre Augen weiteten sich. Thurston Hall war ein Gebäude von enormer Größe und Erhabenheit; an der Vorderseite standen hohe weiße Säulen. Es war ein wahrhaft großartiger Anblick.
    Ein Diener in einer purpur- und goldfarbenen Livree war ihnen beim Aussteigen behilflich. Dann wurden sie ins Haus geführt. Kaum -dass sie eingetreten waren, trafen sie in der Eingangshalle auf den Marquis. Wie seiner Körpergröße zum Trotz schritt Sebastian Sterling mit anmutiger Lässigkeit auf sie zu. »Joseph. Grace. Willkommen in Thurston Hall.«
    »Schön, dich wieder zu sehen, Sebastian.« Die Männer schüttelten sich die Hände, und Sebastian wandte sich an Grace. »Grace, du siehst wie immer bezaubernd aus. «
    Er drehte sich zu Arabella und nahm ihre Hand. »Und Arabella! Es ist schon einige Jahre her, nicht wahr?«
    Arabella lächelte zu ihm empor. Ihr hatte seine ruhige und direkte Art bereits als Kind gefallen. »Hallo, Mylord.«
    »Es gibt keinen Grund, so formell zu sein! Nenn mich Sebastian. «
    »Dann also Sebastian«, murmelte sie.
    »Wie ich höre, bist du das Londoner Stadtgespräch. Weißt du, ich habe schon vor Jahren prophezeit, dass du die feine Gesellschaft im Sturm erobern würdest.«
    » Das hat sie mit Sicherheit«, warf Tante Grace ein. »Hast du gehört, dass sie schon drei Anträge bekommen hat? «
    Ihre Tante brüstete sich regelrecht. Arabella unterdrückte ein Stöhnen, als sie an Walter denken musste. Was würde die Tante unternehmen, wenn sie wüsste, dass es in Wahrheit eigentlich vier waren?
    Sebastian lachte. »Eine anspruchsvolle junge Dame, also. Das kann ich nur gutheißen. «
    In diesem Moment tauchte eine Frau aus einem der an die Eingangshalle angrenzenden Räume auf. Sie war schlank und zierlich und hatte goldfarbenes glänzendes Haar. Als sie näher kam, bemerkte Arabella, dass ihre Augen fast dieselbe Farbe hatten wie ihr Haar.
    »Grace. Joseph! « , trällerte sie. »W ie schön, euch wieder zu sehen. « Mit ausgebreiteten Armen hieß sie sie herzlich willkommen und schob dann eine Hand in die Armbeuge ihres Mannes und lächelte Arabella an. » Und wer ist denn diese liebreizende junge Lady? «
    Sebastian stellte sie einander vor. » Arabella , meine Frau Devon. Devon, Miss Arabella Templeton. Ihre Mutter Catherine ist die jüngere Schwester von Grace. «
    Devons Augen weiteten sich. »Arabella!«, rief sie aus. Sie warf Sebastian einen Blick zu. »Ist das die Arabella, die Justin vor Jahren seine wohlverdiente Strafe erteilt hat?«
    Arabella biss sich auf die Unterlippe und schaute zu ihrer Tante hinüber. Dies war wahrscheinlich die einzige Eskapade aus ihrer Kindheit, von der ihre Tante keine Ahnung hatte.
    »Ein weibliches Wesen, das es Justin mal so richtig gezeigt hat.« Devon schien beinahe unbändig vor Freude; ihre Augen funkelten. »Oh, was würde ich dafür geben, das gesehen zu haben. Ich denke, wir zwei werden uns blendend verstehen.«
    Arabella konnte nicht anders als lächeln. Devons warme und offene Art gefiel ihr sehr. Aber sie hatte das unterschwellige Gefühl, Tante Grace würde sie

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