Betörende Versuchung
später zur Rede stellen ...
Grace wandte sich an Devon. »Wir haben euch in London kaum mehr gesehen, seit die Kleinen geboren wurden«, sagte sie.
»Wir waren seitdem auch selten in London. Was uns aber keinesfalls etwas ausmacht. Wir lieben das Landleben«, erklärte Devon. »Hier sollen die Zwillinge aufwachsen.«
Arabella war erstaunt. »Du hast Zwillinge bekommen? « , fragte sie ungläubig. Ihr Blick wanderte über Devons zierliche Gestalt. »Meine Güte, wie -« Sie errötete und brach ab. »Verzeih mir. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.«
»Keine Sorge, das hast du nicht«, gab Devon lachend zurück. »Glaub mir, ich war so dick wie eine Kuh.«
»Nicht ganz«, entgegnete ihr Ehemann lachend. Er nahm ihre Hände in seine. »Wie dem auch sei, du hast wunderbar dabei ausgesehen. « Er sah sie an, während er sprach, und seine Augen funkelten. Devon schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln.
Arabella zuckte zusammen. Schon wieder so ein glückliches Paar. Was war in der letzten Zeit nur los?
Sie wollte sich gerade räuspern, als Devon den Blick von ihrem Mann losriss und sagte: »Ich sage Jane Bescheid, dass sie euch eure Zimmer zeigen soll. Abendessen gibt es um halb neun - damit sich alle Gäste vorher noch etwas ausruhen können. Es ist doch eine ziemlich anstrengende Fahrt von London hierher, nicht wahr? «
Und in der Tat, Tante Grace gähnte gerade. »Ein Schläfchen, das hört sich richtig gut an, findest du nicht auch, Arabella?«
Diese fand das gar nicht gut, sagte aber nichts. Sie war überhaupt nicht müde. Aber die Vorstellung, sich bis zum Dinner allein auf ihr Zimmer zurückziehen zu können, war auch nicht schlecht. Je länger der Aufschub war, bis sie dem Löwen in seinem Revier gegenübertreten musste, desto besser. Vielleicht, dachte sie vorsichtig und hoffnungsvoll, hatte das Schicksal mit ihr ein Einsehen und Justin würde sich auf dem Fest seines Bruders gar nicht blicken lassen.
Als sie die geschwungene Treppe emporstieg, bemerkte sie nicht, wie Devons Blick ihr nachdenklich folgte.
»Meine Liebe, du hast etwas im Sinn«, sagte Sebastian bestimmt. »Ich kenne doch diesen Gesichtsausdruck.«
»Oh! Nein, überhaupt nicht! Ich dachte nur gerade daran, dass die Junge Arabella sehr temperamentvoll ist. «
Sebastian hob eine Braue. » Die junge Arabella«, betonte er, »ist wahrscheinlich kaum jünger als du, meine Liebe. Aber, natürlich, sie ist eine temperamentvolle Frau.«
Devon lächelte auf eine Art, die bei ihrem Ehegatten die Alarmglocken läuten ließen.
Sebastian seufzte auf. »Devon, was hast du vor? «
Ihre Augen weiteten sich. »Sebastian! Schau mich nicht so an ! Ich habe nur gerade gedacht ... «
»Ja?«
»... dass Justin das passende Gegenstück zu ihr wäre. «
»Devon«, sagte er knapp. »Du verstehst das nicht. Während ich den Streich, den Arabella ihm damals gespielt hat, sehr amüsant fand - deshalb habe ich dir ja davon erzählt -, war Justin alles andere als amüsiert. >Das Kind des Vikars ist das Kind des Teufels<, pflegte er stets zu sagen. Und wenn du seinen Blick siehst, wenn er -«
»Aber sie ist nun mal kein Kind mehr, Sebastian. Das ist dir doch selbst aufgefallen. «
»Wie dem auch sei. Bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass Arabella Templeton die letzte Frau auf der Welt ist, die Justin -«
»Genau deshalb ist sie vielleicht die Richtige.« Schelmisch lächelnde, goldene Augen blickten an ihn. »Sieh dir doch nur uns beide an. «
Sebastian hob die Brauen. »Ist die Herzogin bereits angekommen? « , fragte er unvermittelt.
Er meinte natürlich die Herzoginwitwe. An der Tat, ja, das ist sie«, bestätigte Devon.
» Und ihr zwei habt sicher schon die Köpfe zusammengesteckt, oder? «
»Wieso? Worauf willst du hinaus? «
»Ich meine, dass ich mir sehr wohl im Klaren bin, dass sie nichts mehr liebt als Kuppelei. Und ich glaube fast, du hast dich für das gleiche Steckenpferd entschieden.«
»Ach, komm schon!«, protestierte Devon. »Wir sind schon seit zwei Jahren verheiratet, und ich habe bis jetzt weder deine Schwester noch deinen Bruder unter die Haube gebracht. «
»Na j a, was Julianna über das Heiraten denkt, wissen wir j a. Was jedoch Justin und Arabella betrifft -«, er schüttelte den Kopf. »Devon, er hat sie stets für ein verdammtes Biest und einen Teufel gehalten. «
Nun hob sie die Brauen. »Hm. Genauso würde ich deinen Bruder beschreiben. «
»Das stimmt schon, aber .«
Er hielt inne, als seine Frau ihre Röcke
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