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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Licht blendet doch ziemlich. «
    »Bereits geschehen, meine Liebe.« Als Grace am Fenster stand, zupfte sie an den Vorhängen und warf Arabella einen Blick zu. »Letzte Nacht hat es ja schrecklich geregnet. Hast du das auch gehört? «
    »Nein, ich fürchte, ich habe eigentlich nichts gehört. «
    Himmel, stimmte das überhaupt?
    »Das sollte man nicht meinen, wenn man jetzt hinausschaut. Es ist herrlich warm und sonnig.« Grace blieb neben dem Bett stehen und drückte Arabella einen Kuss auf die Stirn. » Hoffentlich geht es dir bald besser, Liebes.« Plötzlich runzelte sie die Stirn. »Hat Annie denn vergessen, dein Nachthemd einzupacken? «
    Arabella sah an sich herunter und erstarrte. Erst jetzt Fiel ihr auf, dass sie nur mit ihrem Hemdchen bekleidet war. Erneut schossen ihr Erinnerungssplitter durch den Kopf. Erinnerungen an kräftige, schlanke Männerhände, die über ihren nackten Rücken strichen ...
    Justins Hände. Sie erinnerte sich, wie schnell und geschickt er das Kleid ausgezogen hatte. Was natürlich vollkommen klar war, denn schließlich hatte er in seinem Leben zahllose Frauen entkleidet.
    Doch Tante Grace wartete noch immer auf eine Antwort von ihr.
    »Oh, nein, Tante. Es ist nur so ... Ich fürchte, ich hatte keine Lust, es zu suchen.« Sie wand sich. Was für eine dumme Ausrede!
    Aber Tante Grace nickte nur und verschwand. Wieder allein, ließ Arabella sich zurücksinken, tief erschüttert. Und dieses Mal zog sie sich das Kissen über den Kopf. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Justin hatte sie zu Bett gebracht. Justin. Würde j emals der Tag kommen, an dem sie keine Angst empfand, ihn zu sehen?
    Sie gelangte zu der Überzeugung, dass dies niemals geschehen würde.
    Trotzdem hatte sie nicht die Absicht, den ganzen Tag im Bett liegen zu bleiben. Trotz Tante Graces Versicherung, dass das in Ordnung sei, fand sie das besonders als Gast sehr unhöflich. Dennoch schlief sie wie durch ein Wunder wieder ein, ohne weiter darüber nachdenken zu können.
    Als sie schließlich aufwachte, war es früher Nachmittag. Vorsichtig hob sie den Kopf. Gott sei Dank, das Hämmern in
    ihrem Schädel, war verschwunden. Nach dem Verzehr des Gebäcks, das Grace hingestellt hatte, fühlte sie sich schon viel besser. Schnell wusch sie sich, kämmte sich das Haar und zog ein blau gemustertes Kleid aus Musselin an.
    Das Haus war wie ausgestorben. Als sie eine vorbeieilende Zofe befragte, stellte sich heraus, dass die meisten Gäste sich mit Ausritten die Zeit vertrieben. Wie ihr mitgeteilt wurde, sollte draußen beim Rosengarten Tee serviert werden.
    Ein kleiner Erkundungsgang wäre nicht schlecht, entschied Arabella rasch. Obgleich sie keine Lust verspürte, die vielen Treppen wieder hochzusteigen. Aber wenn Tante Grace sie ohne Häubchen und Handschuhe zu Gesicht bekäme, würde sie was zu hören bekommen. Also lief sie zurück, holte sich ein Häubchen aus dem Koffer, nahm die Handschuhe und ging wieder nach draußen.
    Tante Grace hatte Recht gehabt. Es war wirklich ein wunderschöner Tag, so warm wie schon lange nicht mehr. Das ließ die Landschaft um Thurston Hall noch lieblicher erscheinen. Sie ließ sich treiben und ging, wohin ihre Schritte sie führten; einen Hügel hinauf, an der anderen Seite wieder hinunter. Die Sonne brannte auf sie nieder. Sie hatte nicht erwartet, dass es so heiß war.
    Als sie den Hügel hinunterlief, kam sie an eine Stelle, wo ein kleiner Bach wild zwischen den Bäumen hindurch floss, bevor er wieder verschwand.
    Das Sonnenlicht brach durch die Baumkronen und schien ein goldenes Netz über alles zu legen. Arabella machte eine Pause. Kleine Schweißtropfen standen ihr auf der Stirn; sie wischte sie mit dem Handrücken fort.
    Hastig schaute sie um sich und biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte sich schon ziemlich weit vom Haus entfernt. Niemand war zu sehen. Die Versuchung war riesig, die Verlockung unwiderstehlich. Ohne eine weitere Sekunde zu überlegen,, riss sie sich das Häubchen vom Kopf und warf es ins Gras. Ihre Schuhe, Strümpfe und Strumpfhalter waren als Nächstes dran. Sie bückte sich, schürzte den Saum ihres Kleides und stopfte ihn sich unter das Mieder, so dass ihre Beine von den Knien abwärts nackt waren.
    Ohne zu zögern, watete sie in den Bach. Das Wasser war zwar kalt, tat aber herrlich wohl. Sie blieb stehen und beobachtete, gebannt und fasziniert, wie ihr das Wasser um die Waden wirbelte. Oh ja, es wurde von ihr er wartet, eine anständige j unge Dame

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