Betörende Versuchung
ich eine - eine Missgeburt! Und jetzt klatschen und tratschen alle und bezeichnen mich mit diesem widerlichen Namen - die Unerreichbare.« Sie gab ein Schluchzen von sich, das ihm zu Herzen ging.
»Mein ganzes Leben lang wollte ich einfach nur so sein wie alle anderen - aussehen wie alle anderen. Weißt du, wie das ist, wenn man in den Spiegel schaut und zusammenzuckt? Zu hassen, was man da sieht und zu wissen, dass es gar nichts, überhaupt nichts gibt, was man jemals daran ändern kann? «
Seine Kehle krampfte sich zusammen. Bei Gott, er wusste, wie das war. Aber bei ihm war es etwas anderes als bei Arabella ...
Er umschloss sie fester. Ihr Schluchzen brach ihm das Herz.
Ihm war klar, dass der Whisky diesen Gefühlssturm in ihr entfesselt hatte, ebenso wie der Schock über McElroys Übergriff und diese Wette. Zur Hölle, es kam einfach alles zusammen!
Er hielt sie fest, als sie sich an ihn lehnte, und spürte ihren Schmerz und ihre Verbitterung. Er wusste, dass ihr hartnäckiger Stolz es ihr unter anderen Umständen nie erlaubt hätte, sich ihm gegenüber so zu offenbaren. Gerade wurde er eines Wesenszuges von ihr gewahr, von dessen Existenz er sich niemals hätte träumen lassen; eine Verletzlichkeit, die sie tief in ihrem Innern vergraben hatte.
Das tat ihm weh. Es tat ihm so weh wie nichts bisher da Gewesene. »Hör mir zu, Arabella. Du bist schön. Ja, du bist anders. Aber siehst du nicht, das ist' j a gerade das Besondere, die Anziehung. Wenn du einen Raum betrittst, ist kaum ein Mann in der Lage, den Blick von dir abzuwenden. Du bist wie eine wunderbare, exotische Blume. «
Sie hatte den Kopf in seine Halsbeuge geschmiegt. »Sag nicht Dinge, die du nicht so meinst.«
Ihr Widerspruchsgeist ließ ihn beinahe lächeln. Sogar j etzt musste sie noch mit ihm streiten. Aber das war auch ein Grund, warum er sich so zu ihr hingezogen fühlte. Wenigstens hatte sie aufgehört zu weinen.
Er drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. »Liebes, hab keine Sorge, ich bin nicht so einer, der zu einer Dame Dinge sagt, die er nicht so meint. «
»Um Gottes willen«, sagte sie, »hör schon auf, mich Liebes zu nennen. «
Plötzlich legte sie die Finger an die Lippen. »Mir geht es gar nicht gut. « Sie rutschte aus seinen Armen und landete auf den Knien neben dem Bett.
Sofort war Justin neben ihr.
Jetzt lag sie ausgestreckt auf dem Boden. »Ich glaube, mir wird schlecht !« Leidend sah sie zu ihm auf.
» Dir wird nicht schlecht«, sagte er bestimmt. »Atme einfach tief durch, denk nicht einmal mehr daran und sprich auch nicht darüber ... Ja, genauso, Liebes. Noch ein paar Mal, genauso ... , Dann strich er ihr mit dem Finger über die Wange. »Und wie fühlst du dich j etzt?«, fragte er leise. » Kannst du aufstehen? «
Arabellas Augen weiteten sich angsterfüllt, und sie schüttelte vehement den Kopf; sie war immer noch ein wenig bleich im Gesicht. Justin rückte zur Seite, lehnte sich an das Bett und bettete ihren Kopf in seinem Schoß.
Arabella j ammerte. »Der Kopf tut mir so weh«, stöhnte sie. » Diese ganzen verdammten Haarnadeln. «
Daraufhin entfernte Justin behutsam eine Nadel nach der anderen aus ihren Haaren und legte sie neben sich. Als er die letzte herausnahm, fuhr er mit den Fingern durch ihr dichtes Haar und strich sanft die seidigen Strähnen zurück.
»Geht es dir besser? « , fragte er.
»Ja. Danke.« Sie lag reglos in seinem Schoß und bewegte kaum die Lippen.
In seinem Bauch zog es sich zusammen, als er sie anschaute. Ihr Haar war unglaublich lang und weich, ergoss sich über seine Beine auf den Boden, wie ein Wasserfall aus glänzenden roten Locken. Gegen seinen Willen und wider besseres Wissen spürte er, wie seine Männlichkeit sich regte. Es schien, als habe sein Körper einen eigenen Willen. Er hielt die Luft an, als sie den Kopf bewegte. Sie hob die Brauen und schmiegte eine Wange an seinen Schenkel. Oh, Jesus, j etzt war ihr Mund aber gefährlich nahe an ... Sie seufzte tief. Selbst durch den Stoff der Hose hatte er das Gefühl, ihren warmen Atem zu spüren, und ... Bebend atmete er aus. Er merkte, wie es in ihm pulsierte, jeden einzelnen Herzschlag ... 0 Gott! Dies war einfach zuviel an Versuchung, damit konnte er nicht mehr umgehen.
»Arabella. Arabella, ich muss dich j etzt ins Bett bekommen.«
Der Satz war heraus, bevor er nachgedacht hatte, was das bedeutete. Er unterdrückte ein Stöhnen.
»Nein. Ich will nicht, Justin. Ich kann mich nicht bewegen.«
»Wir müssen
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