Betongold
gesehen oder gehört?«
»Die Befragungen laufen zwar noch, wir haben aber jetzt fast alle Bewohner angetroffen. Bis jetzt gibt es jedoch nur einen verwertbaren Hinweis. Eine Nachbarin hat am Abend gegen 23.00 Uhr ein Taxi gesehen, das durch die Strasse fuhr.« sagte Lakmann und ergänzte schnell, bevor die zu erwartende Frage von Gärtner kam. »Die Anfrage bei der Taxizentrale läuft.«
»Bleiben Sie dran«, sagte Gärtner zu Lakmann und schaute zu Kunkel. »Was haben wir noch?« Kunkel beschloss die Infos von Karsupke zunächst nicht zu erwähnen, nicht, bevor er weitere Details kannte.
»Ich war gestern im Hotel, in dem Weishaupt einen Termin hatte. Hotelgast war er dort nicht, der Direktor hat jedoch ein Foto von ihm und prüft, mit wem er sich dort getroffen haben könnte. Ich werde heute Mittag noch mal dorthin fahren. Frau Bonnes konnte oder wollte mir nicht so richtig weiterhelfen. Sie hat lediglich von einem kürzlich geführten Telefonat von Weishaupt erzählt, bei dem es wohl sehr laut geworden war. Aber sie hat keine Ahnung, um was es dabei ging. Sie hat jedoch bestätigt, dass Weishaupt gelegentlich Damenbesuch hatte. Das würde auch die Fingerabdrücke erklären und Dr. Schenkelberg hat mir gesagt, dass Weishaupt an dem Abend eventuell noch Geschlechtsverkehr hatte.«
»Was heiÃt eventuell. Hatte er oder hatte er nicht?«, fragte Wolf mit leicht genervtem Unterton.
»Das habe ich auch gefragt«, antwortete Kunkel »aber er wollte sich noch nicht festlegen. Tatsache ist, dass er am Körper Spermaspuren gefunden hat und noch weitere Laboruntersuchungen notwendig sind, um festzustellen, ob jemand anderes daran beteiligt war.«
»Die Taxispur könnte uns weiterhelfen. Lakmann, ich möchte so schnell wie möglich ein Ergebnis!«, sagte Gärtner, setzte sich aufrecht und schaute wieder in die Runde.
»Kommen wir jetzt zu dem groÃen bekannten Unbekannten, Patrick Langer! Was könnte er mit der Sache zu tun haben. Wo liegt die Verbindung zu Weishaupt? Warum finden wir seine Fingerabdrücke an der Tür? Hat er Weishaupt erstochen?«
»Vielleicht kannten sich die beiden«, sagte Nicolic. »Wir haben die Fingerabdrücke an der Innenseite der Haustür ungefähr in der Mitte gefunden. Möglicherweise hat Weishaupt ihn reingelassen, Langer schlieÃt die Tür und, nachdem er Weishaupt erstochen hat, verwischt er zwar die Spuren im Schlafzimmer und an der Tatwaffe, vergisst aber die Haustür.«
»Wäre möglich«, sagte Kunkel, »aber wo liegt das Motiv, was hat er mit Weishaupt zu tun? Habt ihr schon den Rechner untersucht? Nicolic hob die Hände und schüttelte den Kopf.
Gärtner setzte sich gerade und räusperte sich; das Zeichen für ein Resümee »Jakob, wir brauchen alles, was du Ungewöhnliches im Computer von Weishaupt finden kannst. Lakmann, Sie lassen die Konten von Weishaupt prüfen, Finanzamt, alles, durchleuchten Sie ihn. Heute Nachmittag möchte ich die Ergebnisse der Befragungen haben und wer wen am Dienstagabend in den Wilhelm-Beer-Weg gefahren hat. Und wir brauchen die Unterlagen vom LKA über den Vermisstenfall. Die damalige Ermittlungsbeamtin war eine gewisse Juliane Freund. Frau Freund kann uns sicherlich einige Fragen zu der Person Patrick Langer beantworten. Ich habe mich erkundigt. Sie arbeitet jetzt in der Personalabteilung beim LKA. Ich kümmere mich darum, dass sie zu uns kommt. Wir treffen uns morgen um neun Uhr zur nächsten Besprechung und nachmittags um 14.00 Uhr geben wir eine kurze Pressekonferenz. Paul, ich möchte dich gerne dabei haben.«
Jetzt wird es doch eng, dachte Kunkel, ich muss ihm zumindest von dem Kontakt mit Karsupke erzählen.
Nachdem Gärtner die Besprechung beendet hatte; Lakmann und Nicolic bereits gegangen waren sprach er ihn auf dem Flur an. »Ich habe gestern vor dem Haus von Weishaupt einen Journalisten getroffen, der mir erzählt hat, er sollte Hinweisen über eine Verstrickung von Weishaupt in einen Bauskandal nachgehen.«
Gärtner blickte ihn entgeistert an. »Warum hast du das nicht eben erzählt?«
»Es ist noch sehr vage und ich wollte nicht, dass wir uns zu früh auf eine Spur festlegen.«
»Paul, wir sind Profis und ich möchte keine Alleingänge, das weiÃt du! Bei der nächsten Besprechung möchte ich darüber informiert werden«, sagte
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