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Betongold

Betongold

Titel: Betongold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Westerhoff
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die Verbindung von Patrick Langer zu dem Mordfall hatten.
    Sie startete den Wagen, der Boxermotor ihres Käfers knatterte los. Im Radio spielten sie Katie Melua, »Better than a dream«. Das passte.
    Auf dem Weg nach Hause hielt sie im Supermarkt und kaufte alles für Spinatlasagne ein, das Lieblingsgericht der Mädchen. Dazu eine Flasche spanischen Rosé. Heute würde sie etwas feiern.
    Paul hatte nach der Besprechung noch lange in seinem Büro gesessen, die Füße auf dem Schreibtisch und sich gefragt, was mit ihm passiert war. Sein Handy klingelte. Tobi weckte ihn aus seinen Gedanken.

    Â»Hallo Papa?«
    Â»Wer sonst?!«
    Â»Wann kommst du heute und was gibt es zu essen?«
    Â»Ist von gestern schon alles weg?«
    Er hatte keine Lust zu kochen. Er hatte überhaupt keinen Hunger, obwohl er schon seit Stunden nichts gegessen hatte.
    Â»Ja, haben Taylor und ich heute Mittag aufgegessen.«
    Â»Prima, dann bringe ich etwas von Pino mit, ich komme so um fünf.«
    Die Uhr auf seinem Computer zeigte halb zwei. »Ach du Scheiße, ich wollte den Journalisten anrufen.« Er wählte die Nummer, aber wieder nur die Mailbox. Die Pressekonferenz fiel ihm ein. Und, dass er Karsupke versprochen hatte, ihm bis 10.00 Uhr den Pressetext zu schicken. Er wählte seine Nummer. Wieder nur die Mailbox.
    Es klopfte und Wolf Gärtner trat ein. »Was war denn eben los mit dir?«, fragte er mit einem süffisanten Unterton. »Warst wohl etwas geblendet?«
    Â»Quatsch, mir geht es wirklich nicht so gut. Wolf, kannst du die Pressekonferenz nicht alleine machen, ich glaube, ich muss mal zur Apotheke«, log er.
    Gärtner schaute ihn lange an und nickte dann. »O.K., dann hau mal ab, ich schaffe das schon alleine.« sagte er und wandte sich zur Tür.
    Â»Du kannst mir ja dann den Pressetext schicken«, rief Paul ihm nach. Gärtner hob den Daumen und schloss die Tür hinter sich.
    Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder ging ihm das Gespräch am Vormittag durch den Kopf. Ich muss noch mal ins Haus, dachte er. Vielleicht hat Nicolic etwas übersehen, was uns weiterbringt. Kurzerhand packte er seine Sachen zusammen, ließ sich von Lakmann den Schlüssel geben und verließ kurz vor zwei das Präsidium. Die sibirische Kälte zeigte ihr Gesicht.. Er klappte den Kragen seiner Lederjacke nach oben und lief zu seinem Auto. Auf dem Weg in den Wilhelm-Beer-Weg hielt er an der Apotheke und kaufte eine Packung Naproxen, das Allheilmittel gegen jede Form von Gelenkschmerzen. Er hatte vor, am Samstag mit dem Rad eine große Mainrunde zu fahren und dafür musste er vorbereitet sein. Davor und danach.
    Meistens nahm er vorher eine Tablette, damit er die Schmerzen beim Fahren nicht so spürte und anschließend nochmals eine, damit die Schmerzen nicht wiederkamen. Kurz nach drei parkte er den Volvo am Anfang der Straße und lief die 200 Meter zum Haus. Fenster wurden geschlossen und Gardinen zugezogen. Man war immer noch geschockt von dem Vorfall in der noblen Gegend. Während er das Siegelband an der Haustür öffnete, fragte er sich, wo das Auto von Weishaupt stand, und fand es nach kurzer Suche in der Garage, die durch eine eiserne Brandschutztür mit dem Haus verbunden war. Er rief Nicolic an.

    Â»Habt ihr den Wagen auch untersucht?«, fragte er unvermittelt als Nicolic sich meldete
    Â»Ja, haben wir«, antwortete der Leiter der Spurensicherung genervt, offensichtlich fühlte er sich in seiner Berufsehre etwas gekränkt. »Wir haben nur seine Fingerabdrücke am und im Auto gefunden, es scheint, als ob er den Wagen nur alleine benutzt hat. Keine Besonderheiten; lediglich im Kofferraum einiges Handwerkszeug und diese gelben Gummistiefel, waren noch nass mit einigen Betonresten.«
    Â»Betonreste?!«, Kunkel bemühte sich um Höflichkeit. »Sag mal Jakob, meinst du, es ist möglich herauszufinden, ob es sich dabei um WU-Beton handelt?«
    Â»WU-Beton, hast wohl einen Kurs in Bauphysik belegt«, lachte der, »Theoretisch schon, ich kann es versuchen, weiß aber nicht, ob die Menge ausreicht.«
    Â»Gut«, antwortete Paul, »Ich bringe dir die Stiefel mit, bin gerade im Haus und versuche den Tathergang noch einmal zu recherchieren.«
    Â»Dann viel Erfolg«, sagte Nicolic und legte auf.
    Kunkel fand einen von den gelben Säcken auf der Rolle, packte die Stiefel hinein und stellte den Sack an

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