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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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vorbeischicken.«
    Â»Das sind aber nicht Ihre normalen Klamotten. Wollte sie denn keine Erklärung haben?«
    Â»Wahrscheinlich denkt sie, ich hätte eine Affäre. Zu ihren Kunden gehören die Reichen und Berühmten. Die hätte sie nicht lange, wenn sie neugierig wäre und Geheimnisse ausplauderte. Das Schlüsselwort ist: Diskretion.«
    Â»Genau wie in Ihrem Beruf. Gillian hat mir erklärt, Sie würden keinem Kunden die Geheimnisse eines anderen ausplaudern.«
    Â»Wäre schlecht fürs Geschäft.«
    Â»Trotzdem verstehe ich noch immer nicht, wozu Sie unbedingt Haute Couture brauchen.«
    Â»Jeder, der nach uns sucht, wird auf Einkäufe mit der Kreditkarte achten, aber dabei denken sie vielleicht nicht an Neiman’s. Mir fiel nichts Besseres ein, um an ein paar neue Klamotten zu kommen. Sie haben gesagt, ich solle mir meine Schlüssel schnappen. Weiß Gott, wann ich wieder nach Hause komme. Und das hier sieht etwas zu auffallend aus«, meinte sie zu ihrem Tweety-Shirt.
    Sie blickte sich in dem schäbigen unpersönlichen Zimmer um. Nach einem Zwischenstopp am Geldautomaten, wo sie sich genug Bargeld für mehrere Tage geholt hatten, hatten sie sich in einem Autobahnmotel eingemietet, dessen Parkplatz voller Achtzehn-Tonner stand. Das Zimmer war absoluter Durchschnitt.
    Schließlich wanderte ihr deprimierter Blick wieder zu ihm zurück. »Chief, hören Sie zu. Vielleicht wird das hier eine
Zeit lang mein Zuhause, aber das muss es nicht auch für Sie sein.«
    Â»Wie geht’s dem Schlüsselbein?«, fragte er, wodurch ihr erst auffiel, dass sie es massiert hatte.
    Sie ließ die Hand sinken. »In Ordnung. Ich hätte Ihnen nicht verraten sollen, dass ich von Ihrer Nacht mit Gillian weiß. Wenn ich Sie nicht als Lügner und Feigling bezeichnet hätte, hätten Sie sich nach diesem Treffen mit Lawson frei und unbeschwert verabschiedet.«
    Â»Könnte es gebrochen sein?«
    Â»Mein Schlüsselbein? Nein.«
    Â»Angeknackst?«
    Â»Nein«, sagte sie mit ungeduldigem Kopfschütteln. »Wahrscheinlich bekomme ich einen blauen Fleck, aber das ist auch schon alles.« Händeringend meinte sie: »Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich Sie in diesen Schlamassel hineingezogen habe.«
    Er seufzte resigniert. »Sie wollen also unbedingt darüber reden, was? Na schön, dann reden wir eben darüber. Melina, Sie haben mich nicht an den Haaren hineingezerrt. Ich war von Anfang an dabei, vielleicht unwissentlich, aber ich war dabei. Gillian wurde getötet, weil sie eine gewisse Zeit mit mir verbracht hat. Jetzt sieht es so aus, als sei ich an der Reihe. In beiden Fällen will ich wissen, warum.«
    Â»Die NASA würde Sie schützen. Ihre unbekannten Angreifer von letzter Nacht wären nicht so tapfer, wenn die NASA drohend hinter Ihnen stünde.« Sie beschwor ihn, das FBI anzurufen.
    Â»Und was soll ich denen erzählen?«
    Â»Dass Sie heute Morgen dachten, ich würde von Einbrechern überfallen.«
    Â»Einbrecher!«, rief er und lachte kurz auf.
    Â»Sie wollten mich verteidigen. Als Sie Ihren Fehler erkannten, waren Sie entsetzt. Ich bin geflohen, ehe Sie es verhindern konnten.«

    Â»Und Sie denken wirklich, das kaufen die uns ab?«, erkundigte er sich spöttisch. »Ganz sicher nicht. Außerdem weigere ich mich, mich hinter der NASA zu verstecken.« Dann deutete er auf sein zerschundenes Gesicht. »Das ist ein persönlicher Kampf.«
    Â»Wie fühlen Sie sich denn?«
    Â»Das möchten Sie lieber nicht wissen.«
    Endlich hatte seine Nase zu bluten aufgehört. Kaum waren sie im Hotel, hatte er sich gewaschen, damit sie den Verband auf der Wange erneuern konnte. Er kühlte das Auge mit einer Plastiktüte voller Eis, und die Schwellung ging deutlich zurück. Trotzdem sah er noch immer wie ein abgetakelter Berufsboxer aus, der eine Runde zu viel absolviert hatte.
    Â»Tut mir Leid, Chief.«
    Â»Nun, wenigstens habe ich diesmal den anderen Knaben auch eine verpasst.«
    Trotz seiner Witze und der hartnäckigen Behauptung, er sei von Anfang an beteiligt gewesen, fühlte sie sich noch immer verantwortlich. »Und was ist mit Ihrem Wagen?«
    Â»Der hockt da wie ein Köder. Ich kann ihn mir nicht holen.«
    Â»Nach meinem wird man mittlerweile suchen. Was können wir tun?«
    Â»Denke gerade darüber nach«, meinte er, wobei er sich an die

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