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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Mal Unterwäsche, zwei Paar Schuhe und ein Nachthemd. In einer kleineren Tasche lagen Kosmetika und Toilettenartikel und dazu eine kesse Karte der Modeberaterin, auf der stand: »Viel Spaß!« Sie hatte schnell geduscht, eine von den neuen Hosen angezogen und ihr Tweety-Shirt gegen einen Pullover aus Seide und Cashmere vertauscht.
    Ohne auf Chiefs Kompliment einzugehen, erzählte sie ihm, Ms. Myrick habe versprochen, umgehend mit Tobias Kontakt aufzunehmen. »Sie hat mir fest versprochen, dass er anrufen wird, also lasse ich mein Handy an.«
    Â»Was werden Sie ihm sagen?«
    Â»Keine Ahnung. Vermutlich, was mir gerade einfällt.«
    Â»Wer wusste von Ihrer Verabredung mit ihm?«
    Â»Keiner.«
    Â»Einer schon.«

    Â»Lucy Myrick rief gestern Abend an, als ich in der Badewanne lag. Jem und ich sind ans Telefon gegangen –«
    Ihre Blicke klebten wie zwei Magnete aneinander. »Hennings war da, als der Anruf kam?«
    Â»Später hat er mich gefragt, wer angerufen hat.«
    Â»Haben Sie’s ihm gesagt?«
    Â»Ich habe etwas erfunden.«
    Chiefs Blicke sprachen Bände. Leider hatten sie keine Gelegenheit, das Gespräch fortzusetzen, weil ihr Handy klingelte.
    Sie überprüfte die Nummer des Anrufs, die ihr nicht bekannt vorkam. Wenigstens war es nicht Jem. Momentan hätte sie wirklich nicht gewusst, was sie zu ihm sagen sollte. Beim vierten Klingeln ging sie ran. »Hallo?«
    Â»Ms. Lloyd? Hier ist Spezialagent Tobias.«
    Â»Entschuldigen Sie, dass ich unsere Verabredung versäumt habe.«
    Â»Ich bin um neun Uhr da gewesen.«
    Â»Zu spät, wie sich herausgestellt hat.«
    Â»Geht’s Ihnen gut?«
    Â»Es ging mir schon besser.«
    Â»Was ist heute Morgen passiert? Ich war in Ihrem Haus und habe das Durcheinander und die Blutflecken gesehen. Sind Sie verletzt?«
    Â»Nein.«
    Â»Und Colonel Hart? Ist er verwundet?«
    Ihr Blick schoss zu Chief hinüber, der ihren Teil des Gesprächs verfolgte. Fragend hob er die Augenbrauen. Sie schüttelte leicht den Kopf.
    Als sie eine Antwort auf diese Fangfrage verweigerte, meinte Tobias: »Ich würde mich sehr gerne mit Ihnen unterhalten. Sagen Sie mir, wo Sie sind.«
    Â»Noch nicht. Erst wenn Sie mir erzählen, warum Sie sich für den Mord an Gillian interessieren.«
    Â»Weil sie Patientin in der Waters Klinik war.«
    Â»Die Klinik hat viele Patienten. Die einzige, die diese Woche
erstochen wurde, war meine Schwester. Wie kam sie zu dieser Ehre, Mr. Tobias?«
    Â»Genau das versuche ich herauszufinden.«
    Â»Sie müssen doch einen Verdacht haben.«
    Â»Nicht zu diesem Zeitpunkt.«
    Â»Irgendetwas hat Sie auf Gillians Ermordung aufmerksam gemacht.«
    Er zögerte, ehe er sagte: »Eine Reihe anderer Verbrechen.«
    Â»Glauben Sie, Dale Gordon war ein Serienkiller?«
    Â»Nein, das haben wir überprüft«, antwortete er ruhig. »Er steht nur mit dem Mord an Ihrer Schwester in Verbindung.«
    Â»Dann ist der rote Faden der, dass alle Opfer Patientinnen einer Waters Klinik waren? Liegt dort Ihre Antwort, ja?«
    Â»Schon möglich, aber es handelt sich nicht nur um Filialen von Waters«, erklärte er. »Eine war Patientin bei einem Privatarzt. Eine ging zu einer anderen Lizenzklinik mit einem ähnlich soliden Ruf wie die Waters-Gruppe.«
    Â»Der Fall Ihrer Zwillingsschwester und ein anderer in Oakland ähneln sich verblüffend: Beide Frauen wurden wenige Tage vor ihrer Ermordung künstlich befruchtet, und die jeweils Verdächtigen nahmen sich das Leben, noch ehe sie die Polizei verhören konnte.«
    Â»Mein Gott«, sagte sie mit bebender Stimme, »von wie vielen derartigen Verbrechen reden wir überhaupt?«
    Er vermied eine Antwort. Eine Weile sagte keiner ein Wort. Chiefs laserblaue Augen morsten Fragen.
    Schließlich meinte Tobias: »Das ist alles, was ich Ihnen jetzt sagen kann, Ms. Lloyd. Treffen Sie sich mit mir und Agent Patterson. Lassen Sie uns –«
    Â»Das habe ich schon einmal versucht, leider ohne Erfolg.«
    Â»Wer ist heute Morgen in Ihr Haus gekommen?«
    Â»Ich weiß es nicht. Sie etwa? Haben Sie die Typen gefragt?«
    Â»Sie gefragt?«
    Â»Als Sie dort waren.«
    Â»Das Haus war leer, Ms. Lloyd.«

    Â»Die waren weg?«, rief sie.
    Chief setzte sich gerader hin. Weg? , formulierte er stumm.
    Tobias fragte gerade, ob die Betrüger noch da gewesen seien, als sie das

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