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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gesagt: »Falls Ihnen meine Meinung irgendwie wichtig sein sollte: Melina ist astrein.«
    Â»War sie nicht die Letzte, die Gillian lebend gesehen hat?«, fragte Patterson.
    Â»Richtig«, sagte der Kommissar. »Außer dem Mörder. Und das war nicht sie. Sollten Sie nach einer Verschwörung suchen, würde ich mein linkes Ei verwetten, dass sie nichts damit zu tun hat.«
    Nach diesem Termin hatte Tobias einen klaren Eindruck von Melina Lloyd und ihrer verstorbenen Schwester. Offensichtlich waren beiden dieselben Werte wichtig gewesen; ihre physische Ähnlichkeit hatte beinahe etwas Gespenstisches, wie diese Fotografie bestätigte. »Lawson hat nicht übertrieben«, bemerkte er, während er in der Jackentasche nach seinem Handy griff.
    Â»Rufen Sie ihn an?«
    Â»Sein Fall ist zwar abgeschlossen, aber aus Höflichkeit –« Er wählte. »Während ich mit ihm rede, sollten Sie bei der Zulassungsstelle anrufen und sich ihr Autokennzeichen geben lassen. Mal sehen, ob wir’s irgendwo finden können. Vielleicht steht es ja hier vor einem Supermarkt, wo sie gerade Teppichreiniger kauft.«
    Â»Meinen Sie wirklich?«, wollte Patterson wissen. »Dass sie über ihre Unordnung ihren Termin mit uns vergessen hat?«
    Tobias dachte an die Fälle von Mord und Kindesentführung, die ihn zur Suche nach einem Grundmuster veranlasst hatten. Frauen waren ohne eindeutiges Motiv von Fremden brutal abgeschlachtet worden, und die Mörder hatten ihrerseits noch vor jedem Verhör Selbstmord begangen. Babys waren spurlos verschwunden. Der gemeinsame Nenner: Kliniken für künstliche Befruchtung, in denen rein routinemäßig alternative Empfängnismethoden
praktiziert wurden. Erschreckende Vernetzungen.
    Mit ernster Miene beantwortete Tobias Pattersons Frage. »Nein, daran glaube ich nicht wirklich.«
    Â 
    Zutiefst irritiert klopfte Jem Hennings mit seinem Stift fortgesetzt auf seine Schreibtischunterlage. Der Markt war eröffnet, der Handel lief flott, und was tat er? Verschwendete seine kostbare einkommensrelevante Zeit für Schadensbegrenzung.
    Während der letzten Tage waren schlechte Nachrichten wie haushohe Ozeanwellen über ihn hereingebrochen. Seit dem Auffinden von Gillians Leiche fühlte er sich, als hielte er ständig die Luft an. Allmählich wurde es immer mühsamer, zum Atmen aufzutauchen. Inzwischen drohten seine Lungen jeden Moment zu platzen.
    Â»Na schön, was ist schief gelaufen?«, fragte er in sein Handy.
    Â»Er war dort.«
    Â»Wer?«
    Â»Der Astronaut.«
    Jems Stift hielt in seinem rasenden Tanz inne. »Christopher Hart war bei Melina? In ihrem Haus?«
    Gestern Nacht war Hart diesen primitiven Affen entwischt, nachdem sie es vermasselt hatten, ihn kalt zu stellen. Eigentlich hätte alles wie ein Anschlag grüner Spontis aussehen sollen, die etwas dagegen hatten, dass das Raumfahrtprogramm Gelder bekam, die man besser für die Erhaltung des Planeten Erde verwenden sollte. Jem hatte den Brief entworfen, den man bei Hart hätte finden sollen, wenn er mit einer Kugel im Schädel im Trinity trieb.
    Aber Hart hatte Glück gehabt. Als zufällig Passanten Augenzeugen des Geschehens wurden, waren die »grünen Spontis« in Skimasken getürmt. Als sie später in einem anderen Fahrzeug und ohne ihre Masken wiederkamen, war Hart nirgendwo zu finden.
    Jem hatte ihn in ganz Dallas suchen lassen, vom Parkplatz
der Bar, wo er seinen Wagen über Nacht hatte stehen lassen, bis zum Mansion und an sämtlichen Stellen dazwischen. Nachdem er Bruder Gabriel all diese schlechten Neuigkeiten berichtet hatte, hatte er eine schlaflose Nacht verbracht.
    In der Zwischenzeit hatte es sich Hart bei Melina gemütlich gemacht.
    Tief in ihm brannte eine lodernde Wut auf Hart. Ihn hatte Melina gestern Abend aus dem Haus gescheucht, indem sie die Erschöpfte spielte und den Wunsch äußerte, allein zu sein. Offensichtlich hat sich ihre Abneigung gegen Gesellschaft nicht auf Christopher Hart erstreckt, dachte Jem bitter. Schon das allein war Grund genug, ihn zu hassen.
    Aber Jems Hass ging über Eifersucht hinaus. Hart ließ ihn in Bruder Gabriels Augen schlecht aussehen. Wegen Hart lief er Gefahr, das Vertrauen und den Respekt Bruder Gabriels zu verlieren. Und das allein genügte, ihn umzubringen.
    Er ließ den Aktienmarkt samt einem möglichen Gewinn für seine Kunden und sich selbst links

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