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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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doch nicht Dänemark, sondern Dakota.
    Erst nach dreimaligem Lesen rief sie Tobias an. »Hier ist Lucy.«
    Â»In Washington ist es ein Uhr nachts.«
    Â»Sie schulden mir eine Menge Überstunden und ein Wochenende am Chesapeake. Das Ganze könnten Sie noch mit ein, zwei guten Flaschen Wein abrunden.«
    Â»Sie haben etwas gefunden.«
    Â»South Dakota. Vor sieben Jahren. Eine gewisse Janine Hennings, fünfzehn Jahre. Schlechte Schulnoten, mieser Umgang, zu Hause aufsässig. Dreht häufig durch. Wird von einer Schulschwester namens Dorothy Pugh unter die Fittiche genommen. Innerhalb weniger Monate schreibt Janine Einser. Wird religiös, betet die ganze Zeit. Friede und Liebe, die ganze Leier.«
    Â»Das Ende des Schuljahres naht. Dorothy Pugh gibt ihre Stelle auf, um nach New Mexico umzuziehen. Janine ist untröstlich und läuft von zu Hause weg, zu ihr. Die Eltern drehen durch, aber Janine ist schon zu weit über den Jordan. Ihre Tochter ist bis heute für sie verloren. Sie vermuten in Dorothy Pugh ein Mitglied einer religiösen Sekte. Sie bitten einen Sektenjäger um Hilfe –«
    Â»Einen was?«
    Â»Der Ausdruck stammt von mir«, sagte Lucy stolz. »Ein Seelenklempner, der einen nach der Gehirnwäsche wieder umpolt?«
    Â»Kapiert. Weiter.«
    Â»Mr. und Mrs. Hennings verlassen South Dakota zusammen mit dem Sektenjäger, um Janine zu befreien.«
    Â»Und?«
    Â»Sie sind nie dort angekommen. Das Wohnmobil, das sie für die Fahrt gemietet haben, wurde auf einem Campingplatz in Colorado gefunden, völlig unversehrt. Nur die Leute daraus waren verschwunden.«
    Â»Gewaltsamer Tod?«

    Â»Zweifelsohne. Allerdings keine einzige Spur. Keine Leichen, kein Blut, keine Anzeichen für einen Kampf. Rein gar nichts. Daneben hat eine andere Familie gecampt, aber die war zum Abendessen in der Stadt. Am nächsten Morgen sind sie ganz früh aufgebrochen, ohne zu merken, dass sich in dem anderen Wohnmobil nichts gerührt hat. In der Tatnacht hat es geregnet. Damit war jede Chance auf Identifizierung irgendwelcher Reifenspuren zunichte. Die Ermittler hatten keinerlei Anhaltspunkte. Es war, als hätten Außerirdische die drei Leute hochgebeamt. Es wurde nie irgendeine Spur gefunden.«
    Â»Wer hat denn Vermisstenanzeige erstattet?«
    Â»Dachte schon, Sie würden nie danach fragen. Jameson, alias Jem, Hennings, der Sohn und ältere Bruder. Als sich seine Leute nicht, wie versprochen, allabendlich am Telefon meldeten, machte er sich Sorgen.«
    Â»Wurde er im Zusammenhang mit dem Verschwinden verdächtigt?«
    Â»Todsicheres Alibi. Hat während beider Tage, an denen seine Eltern fort waren, gearbeitet und sich abends mit Freunden zum Essen getroffen. Eine Rundreise nach Colorado war da nicht drin. Aber nach dieser Tragödie verkauft er sämtlichen Besitz, zieht um und fängt an, eine falsche Versicherungsnummer zu benutzen.«
    Â»Das riecht nach Verschwörung.«
    Â»Nur ein einziger Freund hat nach seinem Wegzug von South Dakota noch einmal etwas von ihm gehört«, fuhr Lucy aufgeregt fort. »Raten Sie mal, woher er schrieb. Bitte, einen Tusch. Aus Oakland, in Kalifornien.«
    Â»Kathleen Asher.«
    Â»Bisher keinerlei Verbindung, aber ich verwette mein Wochenende am Chesapeake, dass ich noch eine finde. Inzwischen bleibt das Verschwinden von Mr. und Mrs. Hennings samt Sektenjäger ein ungeklärter Fall in Colorado. Nachdem es passiert war, trauerte Hennings in aller Öffentlichkeit und jammerte den Reportern die Ohren voll: ›Weh mir, meine Eltern
sind verschwunden. Meine kleine Schwester ist zu einer Religionsgemeinschaft übergelaufen.‹ Tada, tada. Achtung: Er hat diese religiöse Organisation nie als Sekte bezeichnet.«
    Â»Meine Frage erübrigt sich, oder?«
    Â»Der Tempel von Bruder Gabriel.«
    Â»Lucy?«
    Â»Was?«
    Â»Willst du mich heiraten?« Noch ehe sie sich wieder gefasst hatte und sprechen konnte, hatte er schon aufgelegt. »Lawson!«
    Der Kommissar kam aufgeregter durch die Wohnungstür gewalzt, als ihn Tobias je erlebt hatte. »Sie werden Bauklötze staunen, wenn Sie hören, wer auf Hennings Zielwahl steht.«
    Tobias grinste. »Alles kalter Kaffee.«
    Â 
    Â»Das hättest du mir wirklich sagen können.«
    Seit dem Start hatte Chief Melinas anklagende Blicke ertragen müssen. Um Love Field und den Flughafen Dallas-Fort Worth hatte

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