Betrüg mich!
ich einen Übelkeitsanfall und rannte schnell in die Küche, um mich in die Spüle zu übergeben.
Ich erbrach nicht nur das, was ich vorher gegessen hatte, sondern würgte trocken, bis ich Galle spuckte.
“Himmel”, rief Marnie.
“Marnie”, flüsterte ich und blickte zu ihr auf. “Ich glaube, ich bin vielleicht schwanger.”
Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne Marnie den Mut aufgebracht hätte, in den Drugstore zu gehen. Wir nahmen die einzelnen Schwangerschaftstests unter die Lupe, und ich vertraute ihrer Empfehlung, welchen ich kaufen sollte.
“Glaubst du wirklich, du bist schwanger?”, fragte sie, als wir wieder in ihrem Wagen saßen.
“Letzte Woche habe ich gemerkt, dass meine Periode nicht pünktlich eingesetzt hat. Ich habe nicht weiter darüber nachgedacht, denn sie kam ja noch nie besonders regelmäßig. Und all der Ärger mit Andrew und die Sorge um Peaches kamen hinzu.” Die Vorstellung, dass meine Katze unter Umständen Opfer eines von Peter verübten Verbrechens war, schnürte mir die Kehle zu. Ich wollte nicht glauben, dass Peter einer harmlosen Katze etwas zuleide tun konnte. “Aber ich habe gemerkt, wie mir ein bisschen schummrig wird, wenn ich bestimmte Gerüche wahrnehme.”
“Ach Süße.”
“Und letzte Nacht, als ich mit Peter im Bett war, wurde mir auch bewusst, dass meine Brüste besonders empfindlich sind.”
“Auweia.”
“Aber ich denke noch immer, dass ich nur ein paar Tage überfällig bin. Das kann vom Stress kommen, oder? Ich habe mir solche Sorgen um Peaches gemacht …” Ich unterdrückte ein Schluchzen.
Lieber dachte ich an meine Katze als an die Möglichkeit, schwanger zu sein. Je länger ich darüber nachdachte, umso mehr bezweifelte ich, dass Peter ihr etwas angetan haben könnte. Er wusste nicht einmal, wie sie aussah.
Oder wusste er es?
War er mehr als einmal zu mir nach Hause gefahren und hatte Peaches vielleicht auf der Vordertreppe sitzen sehen?
Hatte Marnie recht mit dem, was sie über Peter sagte? Dass er verrückt war?
Und wenn er verrückt war – wie gefährlich war er dann?
Zurück in meinem Haus, hielt Marnie meine Hand, während ich wartete, dass die drei Minuten vergingen, in denen sich spätestens die Farbe des Schwangerschaftsteststreifens verfärbte. Oder auch nicht.
Er verfärbte sich.
“Eine rosafarbene Linie”, sagte Marnie leise, als sie aus dem Badezimmer zurückkehrte. Ich hatte mich nicht getraut, den Test zu überprüfen. “Das bedeutet …”
“Ich bin schwanger.” Ich seufzte leise.
Das Telefon begann zu klingeln, als Marnie sich neben mich aufs Sofa setzte. Es hatte beinahe pausenlos geklingelt, seit wir heimgekommen waren. Die Nummer von Peter leuchtete bei den ersten Malen, als ich noch nachschaute, auf dem Display auf. Und ich war sicher, auch jetzt war er es, der permanent anrief.
“Himmel!”, rief Marnie. “Kann der Kerl nicht endlich aufhören anzurufen?”
Seine ununterbrochenen Anrufe bestätigten mich nur in meiner Entscheidung, ihn nicht wiederzusehen. Sein Verhalten war übertrieben. Unnatürlich.
Zwanghaft.
Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen
, bella.
Alles.
Als ich mich an Peters Worte erinnerte, überkam mich ein Schaudern. Bedeutete dieses Bestreben, mich glücklich zu machen, dass er versucht hatte, Teddy umzubringen, weil er mich in der Nacht belästigt hatte, als wir uns kennenlernten?
Schnell schob ich den Gedanken beiseite. Ich wollte nicht darüber nachdenken, was Peter getan oder nicht getan hatte. Denn jetzt zählte nur meine missliche Lage.
“Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich schwanger bin”, sagte ich.
“Ich weiß nicht, warum, aber ich habe geglaubt, du würdest überreagieren oder so. Ich meine, Peter und du habt doch aufgepasst.”
Ich sagte nichts, sondern streichelte nur Onyx, die auf meinen Schoß geklettert war.
Marnies Augen weiteten sich, als sie mich ansah. “Sophie … sag mir, dass ihr aufgepasst habt.”
Ich konnte sie nicht ansehen. Plötzlich fühlte ich mich so schrecklich dumm. Ich hatte zugelassen, dass meine Leidenschaft über den Verstand triumphierte. Das war nicht entschuldbar.
“Wir waren vorsichtig”, begann ich. “Zumindest meistens …” Meine Stimme versandete in einem frustrierten Stöhnen.
“Himmel, Sophie!”, schimpfte Marnie. “Das bist doch nicht du. Du hast Andrew selbst dann dazu verdonnert, Kondome zu benutzen, während du die Pille genommen hast und noch nicht bereit warst, schwanger zu werden.”
“Ich
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