Betrüg mich!
Apartment übernachten konnte.
Also ging Marnie mit Robert aus. Aber ich war deprimiert, sosehr ich auch glaubte, es ginge mir gut. Deprimiert, weil ich schwanger war. Weil ich mein Haus mied, da ich nicht wusste, wozu Peter imstande war.
Ich beschloss an diesem Abend zu mir nach Hause zu fahren. Noch immer hoffte ich im Stillen, meine Katze auf der Vortreppe sitzend vorzufinden.
Doch Peaches war nicht da. Dafür lagen drei Briefumschläge vor der Tür. Ich öffnete den ersten, sah “
Bella”
und wusste, dass alle drei von Peter stammten.
Die Nachrichten zerriss ich in winzige Fetzen und warf sie in den Müll. Dann parkte ich meinen Wagen in der Garage, falls Peter beschloss, vorbeizukommen.
Denn heute Nacht wollte ich in meinem eigenen Bett schlafen.
Heute Nacht wollte ich mich ganz normal fühlen.
Aber nichts war auch nur annähernd normal. Bei jedem Geräusch fuhr ich aus dem Schlaf hoch. Mehr als einmal schlich ich nachts zum Fenster neben der Haustür und spähte nach draußen.
Gott sei Dank sah ich nicht eine Spur von Peter.
Am nächsten Morgen rief Marnie mich auf dem Handy an. “Was ist passiert, Süße? Ich kam heim, und du warst nicht hier. Ich bekam sofort Angst.”
“Ich wollte einfach nach Hause. Ich kann mich doch nicht ewig bei dir verstecken.”
“Sophie, ich vertraue Peter nicht. Wenn du hier die nächsten fünf Monate bleiben musst, wäre das für mich auch in Ordnung.”
“Ich habe mein Auto in der Garage geparkt”, erklärte ich Marnie. “Er wird nicht wissen, dass ich hier bin. Ich verhalte mich ruhig.”
“In Ordnung. Das ist gut.”
“Außerdem will ich mich nicht in dein Leben drängen.”
“Ach, um Gottes willen!”, sagte Marnie. “Du bist meine beste Freundin. Meine Schwester, wenn es nach mir ginge. Dich in Sicherheit zu wissen heißt nicht, dass du in mein Leben drängst.”
“Es geht mir gut”, erwiderte ich. “Ich werde malen. Meine Zeit und meine Energie darauf verwenden, mich auf das Positive zu konzentrieren.”
Ich versuchte zumindest, mit meiner Kunst die Probleme zu vergessen. Aber ich konnte nicht. Wie konnte ich vergessen, dass ich schwanger war? Wie konnte ich vergessen, dass Peter mir wie ein Stalker nachstellte?
Am frühen Abend rief ich Marnie an, da ich jemanden zum Reden brauchte. “Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll”, erklärte ich. “Ich meine: schwanger?”
“Also gut.” Marnie klang resolut. “Das reicht. Heute Abend wirst du weder über Peter noch über Andrew nachdenken. Und du wirst dich auch nicht um das Baby sorgen. Es ist egal, ob es Peters oder Andrews Kind ist – es ist deins. Und es ist kein Verbrechen, ein Kind allein großzuziehen.”
Von Gefühlen überwältigt, schnürte sich mir die Kehle zu. “Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich schwanger bin”, sagte ich leise. Ich klang wie eine Platte mit Sprung, aber ich konnte nicht anders. “Ausgerechnet jetzt, zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Meine Ehe gleicht einem Scherbenhaufen, trotzdem will Andrew für uns kämpfen. Und jetzt …”
“Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dir keine Sorgen mehr um deine Schwangerschaft machen?”
“Ich weiß, aber …”
“Kein Aber. Sieh mal, du wirst eine Entscheidung treffen. Aber das wird nicht heute Abend passieren. Und was auch immer du tun wirst, entscheide dich bloß nicht, bei einem Mann zu bleiben, wenn die Beziehung zu ihm nicht das ist, was du willst. Denn ein Baby wird euch nicht enger zusammenschweißen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.”
Marnie hatte recht. Heute Abend würde ich nichts entscheiden. Und ich wollte nicht länger über mein Dilemma nachdenken, weil es mich schlichtweg verrückt machte.
“Was hast du heute vor?”, fragte ich sie stattdessen.
“Wie wäre es mit dem
Club Illusions
auf dem International Drive?”
“Süße, willst du, dass ich meine Schwangerschaft wegtanze?”
“Du bist nur schwanger. Nicht tot. Im Übrigen wird das ein gutes Training sein. Könnte dir sogar einen Vorsprung verschaffen, sobald du fünfzig oder sechzig Pfund zulegst.”
Ich verdrehte die Augen, doch zugleich lächelte ich. “Danke, Marnie, für diesen überaus erhebenden Ausblick.”
“Hey, ich sag dir nur, wie’s ist.” Ich konnte das Lächeln in Marnies Stimme hören. “Bist du bereit, ein bisschen mit dem Arsch zu wackeln und Kalorien zu verbrennen?”
Mehr Überzeugungsarbeit brauchte sie nicht leisten. Die Nacht durchzutanzen war genau das, was ich brauchte. “Wann
Weitere Kostenlose Bücher