Betrüg mich!
geschickt hatte –, und das Glas zerschellte mit einem lauten Krachen auf dem Fliesenboden.
Ich schrie. Seine Hand fuhr an meinen Hals und er drückte zu. Fest. “Aber da glaubte ich noch, du würdest mich nie betrügen. Du
Hure
!”
“Peter”, entrang sich mir. Meine Stimme klang piepsig, weil er meinen Kehlkopf quetschte. “Du tust mir weh.”
Er hielt mich fest. Sah mich an.
“Peter …”
Abrupt ließ er mich los. “Sieh nur, was du mit mir anrichtest. Du machst mich verrückt.”
Verrückt stimmte. Tränen schossen mir in die Augen und meine Hand griff an meinen schmerzenden Hals.
“Ich habe nichts getan, außer dich zu lieben”, fuhr er fort. “Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen,
bella. Alles.”
“Ich habe dich nicht betrogen.” Meine Stimme war schwach.
“Dann heirate mich”, sagte er.
Verblüfft starrte ich ihn an. “Erst nennst du mich eine Hure”, sagte ich langsam. “Und dann willst du mich im nächsten Moment heiraten?”
“Selbst wenn du nicht schwanger bist. Worauf warten wir?”, fragte Peter, als wäre er nicht vor wenigen Augenblicken durchgedreht. “Meine Eltern haben nach drei Wochen geheiratet. Sie liebten einander, bis sie gemeinsam starben.”
Ich sagte nichts.
“Liebst du mich, Sophie?”
Ich öffnete den Mund, aber ich konnte nicht sprechen. Ich konnte ihm nicht das sagen, was er hören wollte.
Peter schlug mich mit dem Handrücken quer übers Gesicht. Schreiend flog ich durch den Raum und stürzte zu Boden.
“Du hast mich über deine Vergewaltigung belogen, stimmt’s? Du hast vermutlich bereits hundert Männer gefickt, oder? Hast jeden einzelnen von ihnen in dir kommen lassen. “
Bei niemandem hat es sich je so angefühlt”
, äffte Peter mich nach und erinnerte mich an die Worte, die ich einst voller Leidenschaft gesagt hatte. Seine Nasenlöcher weiteten sich mit jedem seiner Atemzüge. “Du bist widerlich. Du ekelst mich an. Du hast mich gevögelt, obwohl du mich nicht liebst. Du bist eine Hure, eine dreckige Hure!”
Ich weinte, während ich zu Peter aufblickte. Wer war dieser Mann? Warum war er so hasserfüllt?
Ich erinnerte mich, dass Marnie am anderen Ende der Telefonleitung war. Zumindest hoffte ich, dass sie noch dran war. “Verschwinde aus meinem Haus!”, kreischte ich und hoffte, Marnie hörte mich. “So darfst du nicht in meinem eigenen Haus mit mir reden! Du darfst mich nicht schlagen!” Ich grapschte nach einer Glasscherbe. Sie schnitt in meine Haut, aber ich hielt sie fest umklammert. Ich würde sie als Waffe benutzen, wenn es sein musste. “Verschwinde!”
Er rührte sich nicht, aber etwas Dunkles und Gefährliches glomm in seinen Augen auf. “Du bist nicht würdig, mein Kind unter deinem Herzen zu tragen.”
Ich fragte mich, ob er mich erneut schlagen würde. Oder schlimmer, ob er mich treten würde, während ich hilflos am Boden lag. Instinktiv legte ich eine Hand auf meinen Unterleib.
Aber Peter trat nicht nach mir. Er machte kehrt und marschierte zur Haustür.
Als er die Tür öffnete, drehte er sich zu mir um. Ein teuflisches Grinsen verzerrte seine Lippen. “Ob du je deine Katze finden wirst,
bella
?”
Und dann war er fort.
Schluchzend lief ich zur Tür und schloss sie ab. Ich schaute durch das Fenster neben der Tür und sah Peters Wagen, der aus der Einfahrt zurücksetzte.
Mein Hals schmerzte und mein Gesicht brannte. Ich kroch in die Küche, wo ich mich neben den baumelnden Telefonhörer auf den Boden hockte. Ich griff nach dem Hörer und legte ihn an mein Ohr.
“Marnie! Bist du noch da?”
Ich hörte das regelmäßige Tuten eines Telefons, das zu lange von der Gabel genommen war.
Ich brachte nicht die Kraft auf, um aufzustehen, und blieb am Boden hocken, den Rücken an die Wand gelehnt. Ich weinte leise.
Was um alles in der Welt war mit Peter passiert? Warum hatte er sich von einem Mann, der total in mich verschossen war, in jemanden verwandelt, der mich jetzt offenbar hasste?
Weil er sich benutzt fühlte? Ich hatte ihm nie irgendwelche Versprechungen gemacht. Und ja, vielleicht war er in mich verliebt und hatte jetzt das Gefühl, dass ich ihn nur benutzte. Die meisten Männer würden eine Frau aus diesem Grund eine Schlampe nennen und gehen.
Und sie nicht ohrfeigen.
Oder ihre Katze töten.
“Peaches”, wimmerte ich. Hatte er sie wirklich beseitigt? Hatte er sie umgebracht?
Mir drehte sich der Magen um. Ich schaffe es kaum zum Spülbecken, bevor ich mich übergab.
27. KAPITEL
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