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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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kam damit sofort zur Sache. Ich wollte nicht länger im Ungewissen bleiben. “Verklagt jemand das Hotel?”
    “Setz dich bitte.” Andrew wies auf unser Sofa.
    Ich machte keinen Einwand und setzte mich. Er setzte sich neben mich. Der leichte Duft seines Rasierwassers drang in meine Nase. Ein Teil von mir sehnte sich danach, ihn zu berühren. Ich sehnte mich nach dem vertrauten Gefühl seiner Lippen auf meinen.
    Aber seine Berührung würde nicht länger vertraut sein, oder? Er hatte das, was wir miteinander teilten, besudelt, indem er eine andere Frau vögelte.
    “Du sollst wissen, dass der einzige Grund, warum ich dir bisher noch nicht alles gesagt habe, der ist …” Er zögerte und spielte nervös mit seinen Händen. “Es war schwer genug, dir von dieser Affäre zu erzählen. Ich habe gespürt, dass es das Beste wäre, erst zu warten. Dir die Chance zu geben, damit zurechtzukommen.”
    Mein Magen verdrehte sich bei dem Wort
Affäre
. Aber ich versuchte das schreckliche Gefühl beiseitezuschieben und konzentrierte mich auf das Hier und Jetzt – die Rechtsfrage, mit der Andrew konfrontiert war. Ich war sicher, dass es manche Frauen, die vom Betrug ihrer Ehemänner erfuhren, nicht kümmern würde, wenn die Männer von einem Bus erfasst oder von Krebs im Endstadium betroffen wurden.
    Ich war eindeutig keine von diesen Frauen.
    “Ich kann es nicht anders sagen”, fuhr Andrew fort. “Jemand hat ein Gerichtsverfahren gegen mich angestrengt.”
    “Ein Gerichtsverfahren! Oh mein Gott.” Ich griff nach seinen Händen und nahm sie in meine. Es war eine reflexartige Handlung. “Warum?”
    Andrew zögerte. Er senkte den Blick, ehe er die Augen auf mich richtete. “Sie behauptet, ich hätte sie sexuell belästigt.”
    Mein Blick verengte sich und ich starrte ihn an. Ich verstand nicht, und es dauerte ganze fünf Sekunden, ehe ich seine Worte registrierte. Und als das geschah, riss ich meine Hände zurück, als hätte ich mich an ihm verbrüht.
    Es war eine Sache, wenn Andrew eine Frau in der Bar kennenlernte und sie vögelte. Aber wenn er mit ihr zusammenarbeitete …
    “Du Wichser.” Es war das Einzige, was ich in diesem Moment sagen konnte.
    “Sie lügt, Sophie. Sie ist diejenige, die mich angemacht hat.”
    Langsam stand ich auf. “Du verdammter Idiot. Worüber reden wir hier – um zig Millionen Dollar? Werden wir unser Haus verlieren, weil du die Hände nicht von dieser Frau lassen konntest?”
    “So war es nicht”, widersprach Andrew. “Wenn schon, dann sollte ich sie wegen sexueller Belästigung verklagen.”
    Ich schnaubte.
    Andrew stand auf und trat zu mir. “Sie lügt.”
    “Du denkst, das zählt – dass sie lügt? Was zählt, ist, dass du dich in die Situation gebracht hast, in der du nicht nur unsere Ehe aufs Spiel setzt, sondern auch unser Vermögen. Und das nur, weil du mit dieser Frau ins Bett wolltest.”
    Einige Momente sprach keiner von uns. Das Einzige, was man hörte, war unser lautes, frustriertes Atmen und das besorgte Maunzen der Katze.
    “Du arbeitest also mit dieser Frau zusammen”, sagte ich.
    Andrew nickte.
    “Wie viel will sie?”
    “Sie hat die absurde Forderung von fünf Millionen Dollar gestellt.”
    “Ist das dein Ernst?”
    “Sie wollte, dass ich dich verlasse. Aber das wollte ich nicht, und ich sagte ihr, es wäre das Beste, wenn sie sich einen anderen Job sucht”, erklärte Andrew hastig. “Daraufhin hat sie auf sexuelle Belästigung geklagt.”
    Ich schüttelte angewidert den Kopf. “Wir werden alles verlieren.”
    “Sie hat noch keine Anklage erhoben … noch nicht. Aber sie droht damit.”
    “Wenn du mich nicht verlässt”, sagte ich. Eine Feststellung, keine Frage.
    “Ich … ich denke schon.” Andrew warf seine Hände nach oben. “Ich weiß nicht, was in ihrem verwirrten Hirn vorgeht.”
    Ich wandte mich von Andrew ab und überdachte noch mal meine frühere Vorstellung von einer möglichen Kollision zwischen Andrew und einem Bus. Eine Million Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich trat ans Fenster, das auf den Garten hinausging.
    Ich blickte auf unsere Terrasse. Vor zwei Jahren hatten wir einen Pavillon und einen Whirlpool eingebaut, aber wir nutzten beides fast nie. Wir hatten alles, was wir für romantische Abende und Wochenenden brauchten, direkt vor der Tür. Dennoch war uns die Romantik abhandengekommen.
    “Vielleicht solltest du es tun”, begann ich langsam und drehte mich um. “Vielleicht solltest du zu ihr gehen.”
    “Nein!”,

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