Betrüg mich!
sehen wollte, konnte ich unmöglich hierbleiben, während er sich womöglich betrunken hinters Steuer klemmte. Das wäre für Andrew völlig untypisch, aber er klang auch nicht wie er selbst.
“Bist du allein dort?”, fragte ich.
“Nein. Dave ist hier.”
Erleichtert atmete ich auf. Das war eine gute Nachricht. “Lass mich bitte mit ihm reden.”
“Wartmalnenmoment.”
Ich hörte ein Rascheln, und Augenblicke später war Dave am anderen Ende der Leitung. “Hallo?”
“Hey, Dave. Ich bin’s, Sophie.”
“Wie geht’s dir, Soph?”
“Mir geht es gut”, erwiderte ich. Er klang nicht alkoholisiert, aber ich fragte ihn trotzdem: “Bist du betrunken?”
“Nee, ich hatte ein Bier, aber danach habe ich nur Wasser getrunken.”
“Dann kannst du also fahren?”, bohrte ich nach. Ich wollte sichergehen.
“Ja, klar. Mir geht’s prima. Aber ich muss dir sagen, dass Andrew wirklich schrecklich leidet.”
Ich antwortete nicht und kroch wieder unter die Bettdecke.
“Er liebt dich, Sophie. Das tut er wirklich.”
Ich wartete kurz, ehe ich antwortete: “Er hat eine merkwürdige Art, es mir zu zeigen.”
“Es tut ihm leid. Du musst ihm glauben, Sophie. Er wird ohne dich schier verrückt.”
Es fühlte sich an, als würde ein schweres Gewicht auf meine Brust gedrückt. Ich wollte dieses Gespräch nicht führen. Und ich wollte bestimmt nicht von Schuldgefühlen geplagt dazu gedrängt werden, Andrew zu verzeihen. Ich brauchte meine Zeit, um die Ereignisse zu verarbeiten. Verzeihen konnte ich ihm erst, wenn ich dazu bereit war.
Wenn ich je dazu bereit war.
“Ich bin froh, dass du für ihn da bist”, sagte ich zu Dave. “Ich gehe jetzt wieder ins Bett.”
Ich drückte die Sprechtaste und beendete das Gespräch.
Weniger als eine Minute später klingelte das Telefon erneut. Genervt drückte ich die Sprechtaste und begann ohne Begrüßung zu schimpfen: “Andrew, hör auf zu trinken und lass dich nach Hause fahren. Und hör auf, mich anzurufen.”
“Wer ist Andrew?”
Das war nicht die Stimme, die ich erwartet hatte. Einen Moment lang war ich sprachlos. Dann fragte ich: “Peter?”
“Wer ruft dich sonst zu dieser nächtlichen Stunde an?”
“Hallo, du.” Ich lächelte. “Ich habe mich schon gefragt, ob du heute Abend noch anrufst.”
“Es war ein langer Tag, und das Team ist danach noch ausgegangen. Sonst hätte ich früher angerufen. Also, wer ist Andrew?”
“Mein Ehemann”, antwortete ich. “Du erinnerst dich sicher, ich habe dir erzählt, dass ich verheiratet bin.”
“Ich habe gedacht, ihr seid geschieden”, gab Peter zurück. Ich hörte in seiner Stimme Überraschung und Enttäuschung.
“Wir leben getrennt”, stellte ich klar.
“Hast du mir nicht erzählt, du wärst geschieden?”
“Nein. Wir haben nur darüber gesprochen, es aber nicht getan. Wir sind nicht zusammen, wenn es das ist, was du glaubst.”
“Warum hat er dich angerufen?”
Ich seufzte. “Weil er unterwegs ist und getrunken hat. Ich vermute, es tut ihm leid, was er getan hat. Aber weißt du was, ich möchte nicht über Andrew reden. Ich will über dich reden. Ich vermisse dich”, fügte ich mit einem erotischen Unterton in der Stimme hinzu.
“Ich vermisse dich auch. Wie verrückt.”
“Oh ja?”, fragte ich. In meinem Unterleib regte sich mein Verlangen.
“Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr.”
“Ach, ich denke, ich habe eine ganz gute Vorstellung davon. Ich kann es nicht erwarten, dich wiederzusehen. Dich zu berühren … Wann bist du zurück?”
“Morgen. Gegen acht Uhr.”
“Morgens?”, fragte ich hoffnungsvoll.
Peter lachte leise. “Du vermisst mich wirklich sehr.”
“Natürlich.”
“Gut. Denn ich will dich morgen bei mir sehen, sobald ich zurück bin. Das sollte gegen acht Uhr abends sein. Ich rufe dich vom Flughafen aus an, dann kannst du losfahren.”
“Das werde ich”, versicherte ich ihm, dämpfte meine Stimme und wisperte: “Ich brauche dich. Und mein Körper braucht dich auch.”
“Bist du im Augenblick feucht? Allein vom Klang meiner Stimme?”
“Ich bin total erregt.”
“Aber bist du auch feucht?”
“Vielleicht. Ein bisschen.”
“Finde es heraus.”
Ich kicherte. “Du meinst …”
“Ja. Berühr dich.”
Ich kicherte erneut.
“Bitte,
bella”
, bat Peter. Seine Stimme klang rau. “Ich muss es wissen.”
“Also gut.” Ich schob meine Hand in meinen Slip. Tauchte mit meinen Fingern in meine Spalte ein. “Hmmm. Ja, ich bin nass.”
Peter
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