Betrüg mich!
dass sie über den Mann, mit dem ich ein Verhältnis hatte, so dachte.
Ja, ich hatte langsam das Gefühl, dass er ein bisschen zu anhänglich war. Aber wenn schon. Er wollte sich eben nicht mit Marnie und Robert treffen. Deshalb war er keine gewalttätige Person.
“Ich denke nur, du solltest vorsichtig sein”, bat Marnie.
“Ich bin bestimmt vorsichtig”, versicherte ich ihr. “Und versprichst du mir, nicht die Bullen anzurufen und ihnen deinen Verdacht mitzuteilen. Das würdest du nicht machen, oder?”
“Nein”, sagte Marnie nach kurzem Schweigen. “Aber ich dachte, du solltest es wissen. Damit du vielleicht später eine … Perspektive hast.”
“Was für eine Perspektive?”, fragte ich gereizt.
“Du hast dich verändert, Sophie. Seit du mit diesem Mann zusammen bist. Wir sehen uns kaum noch.”
“Du triffst Robert. So ist das, wenn man einen neuen Freund hat.”
“Ja, aber mir gefällt nicht, dass Peter keinen deiner Freunde kennenlernen möchte. Und was weißt du eigentlich über seine Familie?”
“Seine Familie lebt in Italien”, sagte ich. “Und ich glaube, er ist einfach ein bisschen schüchtern. Nicht jeder ist so kontaktfreudig wie du. Einige Leute sind eher reserviert. Außerdem: Was weißt du über Roberts Familie?”, forderte ich sie heraus.
“Ich weiß, dass sie aus Jacksonville stammen. Seine Eltern arbeiten beide als Lehrer. Er hat zwei Schwestern. Sie sind Zwillinge und achtzehn Monate jünger als er. Und ich werde seine Familie in ein paar Wochen bei einem Familientreffen kennenlernen.”
“Oh”, machte ich. Ihre Antwort war nicht das, was ich erwartet hatte. “Nun, wie ich schon sagte, Peters Familie lebt in Italien. Das ist eine völlig andere Sache. Nur weil er schüchtern ist und wir gerne zu Hause bleiben und Sex haben – ist das denn ein Verbrechen?”
“Schon gut”, sagte Marnie zurückhaltend. “Vielleicht reagiere ich etwas zu heftig. Ich habe Teddys Bild im Nachrichtenüberblick gesehen und gehört, er wäre zusammengeschlagen worden, darum dachte ich … Ich habe mir bloß Sorgen um dich gemacht.”
“Ich weiß. Und das schätze ich sehr.” Der Anklopfton meines Telefons erklang. Mit einem raschen Blick auf das Display stellte ich fest, dass es Peter war. “Marnie, ich muss aufhören. Peter ruft an.”
“Okay, Süße. Denk dran, ich liebe dich.”
“Ich liebe dich auch. Wir sprechen später weiter.” Ich drückte das Gespräch weg und nahm das andere Gespräch an. “Peter?”
“Bella
.”
Der Atem stockte mir. Schon spürte ich wieder Verlangen in mir aufwallen.
“Ich habe eine Überraschung für dich”, verkündete Peter.
“Was für eine Überraschung?”
“Die Art Überraschung, die du dir hier bei mir ansehen musst. Sofort.”
“Sofort?”
“Ja. Auf der Stelle.”
“Okay, ich bin schon unterwegs.”
Als ich in mein Auto stieg, dachte ich über das nach, was Marnie gesagt hatte. Dass ich mich verändert hatte, seit ich mit Peter zusammen war.
Hier saß ich nun in meinem Wagen und war auf dem Weg zu ihm, nur weil er mich darum gebeten hatte. Bedeutete dies, dass ich mich veränderte?
Ich schüttelte den Kopf. Nein. Ich hatte den besten Sex meines Lebens. Ich war süchtig nach dem Sex, nach dem Gefühl, mich Peter völlig hinzugeben und zu spüren, wie er sich mir hingab. Es war berauschend und anders als alles, was ich je zuvor erlebt hatte.
Eins wusste ich allerdings: Je länger mein Verhältnis mit Peter andauerte, desto komplizierter würde es werden, aus dieser Beziehung herauszukommen. Er hatte sich in mich verliebt. Ich liebte es, wie ich mich bei ihm fühlte, aber ich war nicht sicher, ob ich eine längerfristige Bindung mit ihm eingehen wollte.
Aber für den Augenblick war ich ebenso wenig bereit, ihn zu verlassen. Ich wollte ihn nicht verlassen.
Ich konzentrierte mich auf die Tatsache, dass Peter eine Überraschung für mich hatte, und nicht auf Marnies warnende Worte. Ich lächelte, während ich zu ihm fuhr.
Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch, als ich an seine Tür klopfte. Er öffnete fast augenblicklich. Mit funkelnden Augen schaute er mich an.
Das liebte ich an ihm. Wie aufrichtig glücklich er jedes Mal war, wenn er mich sah.
“Bella
.” Er zog mich in seine Arme und küsste mich innig. “Du bist schnell gekommen.”
“Ich will wissen, welche Überraschung du für mich hast.”
“Ah.” Feine Fältchen umrahmten seine Augen, als er mich zärtlich anblickte. Ja, Peter war vielleicht ein
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