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Betrug beim Casting

Betrug beim Casting

Titel: Betrug beim Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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ruinieren.«
    Franziska sollte recht behalten. Frau Freiberg ignorierte die Tauben und durchquerte zielstrebig auf dem asphaltierten Hauptweg den Schillerpark. Am Osttor verließ sie den Park wieder und bog in eine belebte Geschäftsstraße ein. Hier reihte sich ein Bürogebäude ans andere. Ramonas Mutter ging gleich auf das erste zu. Franziska und Kim warteten hinter einer Litfaßsäule, bis sie das Gebäude betreten hatte. Dann flitzten sie hinterher. Durch die Drehtür konnten sie gerade noch erkennen, wie sich die Aufzugtür hinter Frau Freiberg schloss.
    »Oh nein!«, rief Franziska und zeigte auf die Firmenschilder am Eingang. »Hier gibt es ja tausend verschiedene Firmen. Wie sollen wir jetzt bloß herausfinden, wo Ramonas Mutter hin will?«
    Kim ging die Schilder im Eiltempo systematisch von oben nach unten durch. Plötzlich blieb sie bei einem Schild hängen. »Da haben wir’s! Youth – junge Musik. Das ist doch die Plattenfirma, in der Michael Martens Geschäftsführer ist.«
    »Volltreffer!«, rief Franziska.
    Schnell quetschten sie sich durch die Drehtür und liefen zum Aufzug. Direkt neben dem Knopf für den siebten Stock war das Firmenschild von Youth angebracht. Aufgeregt drückte Kim auf den Knopf. Fast geräuschlos schwebten sie nach oben. Als die Aufzugtür aufging, merkte Kim, wie ihre Hände feucht wurden. Wenn Frau Freiberg jetzt um die Ecke bog, waren sie verloren!
    Doch der Flur war leer. Franziska und Kim gingen ein paar Meter auf dem dicken, dunkelblauen Teppich, der ihre Schritte verschluckte. Hinter einer Tür hörten sie laute Musik, hinter einer anderen einen Staubsauger. Die nächste Tür auf der rechten Seite stand offen. Vorsichtig lugten sie hinein.
    »Die Teeküche«, flüsterte Kim.
    Franziska war schon eine Tür weiter. »Und hier ist das Sekretariat von Michael Martens. Schnell weg, ich höre Schritte!«
    Sofort zogen sich Kim und Franziska in die Teeküche zurück. Keine Sekunde zu früh, denn da ging auch schon die Tür des Sekretariats auf und sie hörten eine flötende Stimme, die sie nur allzu gut kannten.
    »Vielen Dank!«, sagte Frau Freiberg. »Das ging ja schneller, als ich dachte.«
    Eine dunkle, raue Frauenstimme antwortete: »Ja, ja, schon gut! Auf Wiedersehen!«
    »Auf Wiedersehen«, sagte Frau Freiberg. Dann lief sie an der Teeküche vorbei.
    Sie war so nah, dass Kim sogar ihr Parfüm riechen konnte: eine Mischung aus Orange und Vanille. Kim lauschte mit klopfendem Herzen, wie sich die Schritte von Ramonas Mutter langsam entfernten. Die Aufzugtür zischte, und dann hörte sie, wie der Aufzug nach unten fuhr. Gleichzeitig murmelte die Sekretärin: »Bloß keinen Stress, bloß keinen Stress!«, und machte ihre Tür wieder zu.
    »Puh!«, rief Kim. »Das war knapp.«
    Franziska nickte. »Kannst du laut sagen. Und jetzt? Hinterher?«
    Kim schüttelte den Kopf. »Nein, lass uns lieber hier noch ein bisschen warten. Bestimmt muss die Sekretärin irgendwann aufs Klo. Ich würde zu gern einen Blick in ihr Büro werfen. Vielleicht gibt es ja irgendwo Hinweise auf Frau Freiberg.«
    »Gute Idee!«, sagte Franziska.
    Kim holte ihr Detektivtagebuch heraus und notierte: 16:01 Uhr. Frau F. verlässt das Sekretariat von Youth.
    Franziska ließ sich auf einen Klappstuhl fallen, und Kim lehnte sich gegen den Kühlschrank. Auf dem kleinen Tisch in der Teeküche lag eine aufgerissene Packung Kekse. Sofort lief Kim das Wasser im Mund zusammen. Diese Nervennahrung hätte sie jetzt gut gebrauchen können, aber sie konnte doch nicht einfach Kekse stehlen. Ausgerechnet heute hatte sie vergessen, einen Schokoriegel mitzunehmen.
    Da ging draußen eine Tür auf. Schnell lugte Kim um die Ecke. »Die Sekretärin geht zur Toilette!«
    Franziska war sofort bei Kim. Gemeinsam schlichen sie aus der Teeküche und schlüpften ins Sekretariat hinein. Kims Magen verkrampfte sich. Wie war sie bloß auf die verrückte Idee gekommen, hier einfach einzudringen? Doch dann spürte sie wieder das prickelnde Jagdfieber und riss sich zusammen. Auf dem Schreibtisch lagen überall Stapel von CDs und Papieren. Nur eine Stelle war frei, direkt neben dem Computer. Dort prangte ein großer Terminkalender.
    Franziska und Kim beugten sich aufgeregt darüber.
    »Hier!«, rief Franziska und zeigte auf den Mittwoch. »14:00: Frau Freiberg. Der nächste Termin ist um 14:30 Uhr. Also hat sie eine halbe Stunde bei Michael Martens.«
    Kim kritzelte Datum und Zeit in ihr Detektivtagebuch. »Also doch! Das kann einfach kein

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