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Betrug beim Casting

Betrug beim Casting

Titel: Betrug beim Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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meinem Vater auch immer Wunder.«
    Bevor Frau Thomas etwas erwidern konnte, schlüpfte Marie rückwärts zur Tür hinaus. Den Schirm versteckte sie dabei geschickt hinter dem Rücken. Auf dem Flur wäre sie am liebsten losgerannt, aber dadurch wäre sie bloß noch mehr aufgefallen. Da kamen ihr auch noch ausgerechnet die beiden coolen Typen von vorhin entgegen.
    »Na, wie war’s bei deiner Tante? Doch nicht so toll?«, fragte der eine.
    »Ging so«, murmelte Marie und versuchte, ihre gleichgültige Maske aufrechtzuerhalten.
    Die Typen fuhren auch noch mit ihr mit dem Aufzug ins Erdgeschoss hinunter und grinsten sie die ganze Zeit frech an. Marie schmorte in der engen, stickigen Aufzugskabine wie in der Hölle. Es kam ihr ewig vor, bis sie endlich unten anlangte und durch die Drehtür ins Freie flüchten konnte.
    Schnell rannte sie in den Schillerpark. Erst bei einer einsamen Bank im hinteren Teil des Parks, den die drei !!! als Treffpunkt vereinbart hatten, blieb sie stehen. Ihr Herz hämmerte gegen die Brust, und sie sah wieder Michaels verzerrtes, wütendes Gesicht dicht vor ihren Augen.
    Da kam Franziska angesprintet, gefolgt von Kim. »Und, wie war’s?«, fragte sie gespannt.
    Kim brachte vor lauter Keuchen erst mal kein Wort heraus.
    »Es war schrecklich!«, stöhnte Marie. »Er hat mich angeschrien.«
    »Du Arme!«, rief Kim. »Warum das denn?«
    »Er ist total ausgerastet und hat mir gedroht«, erzählte Marie, »dass er mit meinem Vater spricht, wenn ich noch einmal versuche, ihn zu bestechen.«
    Franziska schüttelte den Kopf. »Der ist ja hart drauf.«
    »Stimmt«, sagte Marie, die sich langsam wieder von ihrem Schreck erholte. »Aber ein Gutes hat das Ganze wenigstens: Wir wissen jetzt sicher, dass er sich nicht bestechen lässt und dass Ramonas Mutter unschuldig ist.«
    »So sicher ist das nicht«, sagte Franziska. »Vielleicht ist er ja nur deshalb so ausgerastet, weil du ins Schwarze getroffen hast. Das kenn ich von Chrissie. Die regt sich auch immer am meisten auf, wenn jemand sie bei irgendeinem Mist, den sie gebaut hat, ertappt.«
    Kim überlegte. »Hm, Franziska hat recht. Vielleicht war ihm dein Taschengeld zu wenig, oder er wollte sich nicht verraten, weil er gerade erst das Geld von Ramonas Mutter eingeschoben hat. Deshalb hat er verzweifelt versucht, den Verdacht von sich abzulenken. Weil er Angst hat, dass du das Ganze weitererzählst.«
    »Was redet ihr da?«, rief Marie. »Michael hat mich schon bei der Party sofort abgewimmelt und jetzt wieder. Ich glaube nicht, dass er bestechlich ist. Und Ramonas Mutter … nein, da glaube ich es auch nicht, dass sie ihn wirklich bestochen hat. Vielleicht wollte sie ja ganz was anderes von ihm.«
    »Was denn?«, fragte Franziska.
    Marie zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Franziska und Kim tauschten einen Blick.
    »Glauben reicht aber nicht«, sagte Kim. »Detektive müssen so lange weiter ermitteln, bis sie sich hundertprozentig sicher sind.«
    Marie stöhnte. »Ich hasse diesen Fall!«
    »Trotzdem müssen wir ihn lösen«, sagte Franziska. »Die drei !!! geben nicht bei der ersten kleinen Schwierigkeit auf.«
    Marie schnappte nach Luft. »Das nennst du ›erste kleine Schwierigkeit‹? Hast du dir mal überlegt, wie ich Ramona unter die Augen treten soll? Vornerum tue ich so, als sei sie meine Freundin, und hintenrum traue ich ihrer Mutter die schlimmsten Dinge zu und versuche, sie hinter Gitter zu bringen.«
    »Du musst eben Privates und Berufliches trennen«, sagte Franziska. »Du hängst eh viel zu viel mit dieser Ramona herum. Triff dich lieber mit uns und reiß dich ein bisschen zusammen!«
    Marie war kurz davor, Franziska an die Gurgel zu springen, doch Kim hielt sie im letzten Moment zurück. »Hört auf zu streiten! Ihr macht alles nur noch schlimmer.«
    »Und was schlägst du stattdessen vor?«, fragte Marie.
    »Wir müssen weitermachen«, sagte Kim. »Was haltet ihr von einer Krisensitzung im Pferdeschuppen? Morgen um vier Uhr? Da können wir alles Weitere besprechen. Marie, bitte lass uns jetzt nicht im Stich! Ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber ich weiß auch, dass wir da einer heißen Sache auf der Spur sind.«
    Marie nickte. »Okay, okay, ich mach ja weiter mit! Aber morgen kann ich erst um fünf. Vorher hab ich Gesangsstunde. Bloß weil die mich aus dem Casting gekickt haben, höre ich noch lange nicht auf zu singen!«
     

Zwei Stars verplappern sich
    »Schmeckt es dir nicht, Kim?«, fragte Frau Jülich beim Abendessen am

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