Betrug beim Casting
Castingrunde auf etwas gestoßen. Wir hatten plötzlich den Verdacht, dass da was falsch läuft. Genauer gesagt, dass jemand die Jury besticht, um weiterzukommen. Zuerst haben Kim und Franzi gedacht, dass deine Mutter versucht hat, Michael Martens zu bestechen.«
»Was?«, rief Ramona. »Ticken die nicht richtig?«
»Das hab ich ihnen am Anfang auch gesagt«, antwortete Marie. »Aber dann haben sie mir erzählt, dass deine Mutter einen Termin mit Michael Martens ausgemacht hat. Und ab dem Moment war ich mir nicht mehr so sicher.«
Ramona schnappte nach Luft. »Du denkst, meine Mutter ist eine Verbrecherin?«
»Jetzt nicht mehr«, sagte Marie, »und es tut mir auch total leid, dass ich sie überhaupt verdächtigt habe. Inzwischen weiß ich – wissen wir –, dass deine Mutter unschuldig ist.«
»Na toll!«, sagte Ramona. »Da hab ich ja gerade noch mal Glück gehabt, dass ihr sie nicht hinter Gitter gebracht habt.«
Marie biss sich auf die Lippe. »Entschuldige! Es tut mir wirklich leid, das musst du mir glauben. Aber Kim, Franzi und ich … na ja, wir haben inzwischen den wahren Täter ausfindig gemacht. Erinnerst du dich an Julia und Jette Ternieden?«
»Die grottenschlechten Schwestern?«, fragte Ramona.
Marie nickte. »Ihre Mutter hat Terry aus der Jury bestochen.«
»Das gibt’s nicht!«, rief Ramona. »Woher wollt ihr das wissen?«
»Wir haben eindeutige Beweise«, sagte Marie. »Mehr kann ich dir heute leider noch nicht verraten. Aber wir werden morgen bei der zweiten Castingrunde Frau Ternieden und Terry entlarven.«
Ramona schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, wird mir das alles gerade zu viel. Seid ihr Profischnüffler oder so was Ähnliches? Vermutet ihr bei allen Leuten immer zuerst das Schlimmste?«
»Nein«, sagte Marie. »Wir interessieren uns nur für Krimis und Detektivsachen und so.« Bewusst vermied sie es, den Detektivclub zu erwähnen. »Kannst du mir verzeihen? Ich wollte dich nicht verletzten und deine Mutter wollte ich auch nicht in Schwierigkeiten bringen – ehrlich!«
Ramona starrte Marie an und schwieg.
»Bitte, sag doch was!«, rief Marie.
Ramona schwieg immer noch. Dann endlich meinte sie: »Du bist echt durchgeknallt, aber ich mag dich trotzdem.«
Marie fiel ein Riesenstein vom Herzen. »Danke!«
»Schon gut«, sagte Ramona. »Und was heißt das jetzt? Werden Jette und Julia wirklich von der Jury bevorzugt?«
»Ja«, sagte Marie. »Aber mach dir keine Sorgen, wir werden morgen dafür sorgen, dass das ein Ende hat und das Casting fair weiterläuft. Du hast also nach wie vor gute Chancen, in die letzte Runde zu kommen.«
Ramona stöhnte. »Ich darf gar nicht dran denken! Ich bin doch eh schon so aufgeregt, und dann auch noch dieser Betrug! Braucht ihr eigentlich Hilfe oder wollt ihr das wirklich alleine durchziehen?«
»Entspann dich«, sagte Marie. »Du musst gar nichts tun, das heißt, du musst einfach nur singen!« Für eine Sekunde überlegte sie, ob sie Ramona doch noch von dem Überraschungssong erzählen sollte, aber dann blieb sie stark. Sie wollte sich auf keinen Fall von Terry und Frau Ternieden anstecken lassen. Wenn Ramona gewinnen würde, dann sollte sie auch unter absolut fairen Bedingungen gewinnen.
»Ich muss dir übrigens auch was beichten«, sagte Ramona.
»Was denn?«, fragte Marie verwundert.
»Egal, wie das Casting laufen wird«, erzählte Ramona. »Ich werde weiter an meiner Karriere arbeiten, und meine Mutter hilft mir dabei. Ich werde eine Demo-CD produzieren, solo, ohne Band. Mama bezahlt die Kosten, und wir gehen ins Studio von …«
»… Michael Martens?«, beendete Marie den Satz.
Ramona nickte. »Erraten! Klingelt es jetzt bei dir?«
»Logisch«, sagte Marie. »Deshalb war deine Mutter also bei Youth !«
Ramona grinste. »Ja, sie hatte ein erstes Gespräch mit ihm. Michael Martens hat ihr einen Kostenvoranschlag gemacht und ihr Infos gegeben, wie so eine Aufnahme im Studio abläuft.«
»Das ist ja toll«, sagte Marie. »Und wann soll’s losgehen?«
Ramona zuckte mit den Schultern. »Das hängt noch vom Casting ab. Wenn ich nicht weiterkomme, gehen wir sicher früher ins Studio, wenn doch, übernimmt ja vielleicht Afternoon die Promotion.«
»Ramona, der neue Star am Pophimmel!«, rief Marie begeistert.
»Hör auf!«, sagte Ramona. »Meine Mutter redet auch ständig davon. Sie will mich ganz groß rausbringen und ist total hinterher, dass ich auch ja meine drei Stunden am Tag übe.«
Marie riss die Augen auf. »So viel? Ist
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