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Betrug beim Casting

Betrug beim Casting

Titel: Betrug beim Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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das nicht megastressig?«
    »Ich kenne es nicht anders«, sagte Ramona. »Aber lass uns von was anderem reden. Wie findest du es eigentlich, dass ich Like a Virgin von Madonna vorsinge?«
    »Toll!«, sagte Marie. »Lass doch mal hören!«
    Ramona drehte sich wieder zum Keyboard um und fing an zu spielen. Schon beim ersten Takt stieg sie voll in den Rhythmus ein. Marie wippte automatisch mit der Zehenspitze im Takt mit. Dann sang Ramona. Sie sang ganz anders als Madonna und schwankte doch genauso zwischen Unschuld und raffiniertem Spiel. Nur zweimal traf sie einen Ton nicht richtig, aber ansonsten sang sie das Lied flüssig durch.
    Am Schluss klatschte Marie in die Hände. »Bravo!«
    »War es okay?«, fragte Ramona.
    »Okay?«, rief Marie. »Du warst superspitzenklasse!«
    Ramona lachte.
    Da klopfte es an der Tür, und ihre Mutter kam herein. »Schatz, lass uns noch mal die Performance durchgehen.«
    Sofort verging Ramona das Lachen. »Muss das sein?«
    »Ja, das muss sein«, sagte Frau Freiberg. »Ach – du hast Besuch? Marie, schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht es deinem Vater?«
    »Gut«, sagte Marie. »Ich geh dann mal.«
    »Bist du morgen da und drückst mir die Daumen?«, fragte Ramona.
    Marie nickte. »Ich bin da, darauf kannst du dich verlassen, hundertprozentig.«
     
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Donnerstag, 16:34 Uhr
    Ich bin am Ende! Zwei Jobs parallel – Schule und Detektivarbeit – schlauchen auf Dauer total. Vor allem, wenn einem die Zeit davonläuft. Morgen ist schon die zweite Castingrunde, und bis dahin muss alles perfekt sein. Obwohl wir uns die Arbeit aufgeteilt haben, blieb doch wieder das Meiste an mir hängen. Heute hab ich die Abzüge der Fotos abgeholt. Sie sind gut geworden, zum Glück nicht zu dunkel. Die Speicherkarte aus meiner Digitalkamera hab ich auch schon rausgeholt und die Kassette aus dem Aufnahmegerät und beide Datenträger beschriftet. Mama hat wirklich nicht gemerkt, dass ich ihr Aufnahmegerät ausgeliehen habe. Sie hat den Kopf immer noch voll mit ihrem Wohltätigkeitsbasar.
    Marie hat Kommissar Peters informiert. Der wollte natürlich noch alle technischen Details wissen und hat wieder mich angerufen.
    Bei der Vorstellung, morgen im Rampenlicht zu stehen, wird mir immer noch schlecht. Am liebsten würde ich einen Klon von mir hinschicken oder Marie damit beauftragen, dass sie als »Hercule Poirot« alleine den Fall auflöst. Aber das geht natürlich nicht. Schließlich sind wir die drei !!! und nicht ein ! oder zwei !!.
    Hoffentlich klappt alles! Und hoffentlich kommt uns nicht irgendetwas dazwischen. In Krimis ist das ja häufig so, dass kurz vor der Auflösung etwas völlig Unvorhergesehenes passiert, das den Detektiv total aus dem Konzept bringt. Stopp! Was sagt Mama immer? Ich soll nicht so pessimistisch sein.
    Also gut: Wir werden den Fall erfolgreich zu Ende bringen, aus einem ganz einfachen Grund: Die drei !!! sind gut, die drei !!! sind besser, die drei !!! sind unschlagbar!
     
    Kaum hatte Kim den Eintrag beendet und ihren Computer heruntergefahren, klingelte ihr Handy.
    »Hallo? Ach, du bist es, Franzi. Wie geht’s dir?«
    »Schlecht!«, sagte Franziska.
    Kim fiel fast der Hörer aus der Hand. »Was sagst du? Ist was passiert?«
    »Allerdings«, antwortete Franziska. »Tinka hat mich abgeworfen.«
    »Bist du verletzt?«
    Franziska seufzte. »Ich glaub, ich hab mir den Knöchel gebrochen. Es tut sauweh, wenn ich ihn bewege.«
    »Oh nein!«, rief Kim. »Warst du schon beim Arzt?«
    »Mama fährt mich gleich ins Luisen-Krankenhaus«, erzählte Franziska, »zur Ambulanz.«
    Kim sah auf ihre Armbanduhr. Bis zum Abendessen hatte sie noch zwei Stunden Zeit, und das Luisen-Krankenhaus war nur zehn Minuten mit dem Rad entfernt. »Ich komme zur Ambulanz.«
    »Danke!«, sagte Franziska. Ihre Stimme klang ganz schwach. »Dann bis bald.«
    »Bis gleich«, sagte Kim und legte auf.
    Auf der Treppe kamen ihr die Zwillinge entgegen.
    »Wo willst du hin?«, fragte Lukas.
    »Fährst du zu Michi?«, wollte Ben wissen.
    Kim stöhnte. »Nein! Franzi hat sich den Knöchel gebrochen. Ich fahr kurz ins Krankenhaus. Richtet Mama aus, dass ich zum Abendessen wieder da bin.«
    »Okay«, sagte Ben. »He, warte, dürfen wir mit?«
    »Au ja!«, sagte Lukas. »Ich wollte schon immer mal einen zersplitterten Knochen sehen.«
    Kim schnappte sich ihren Anorak. »Ihr bleibt hier!«
    Dann schlug sie die Tür hinter sich zu und schwang sich aufs Rad. Schneeflocken rieselten vom Himmel

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