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Betrug beim Casting

Betrug beim Casting

Titel: Betrug beim Casting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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Franzi. Drei Tage später stand sie am Eingang des Pferdeschuppens und begrüßte Kim und Marie.
    »Hallo Franzi!«, sagte Kim. »Wie geht es deinem Knöchel?«
    »Jeden Tag etwas besser«, antwortete Franziska.
    Lachend kamen Kim und Marie herein, Marie mit einer Schachtel und Kim mit einem Rucksack voller Lebkuchen unter dem Arm. Sorgfältig sperrte Franziska hinter ihnen ab. Marie und Kim warfen ihre Winterjacken ab und wärmten fröstelnd ihre Hände an dem kleinen Bullerofen, den Herr Winkler ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
    »Endlich allein!«, stöhnte Kim und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Wieso endlich?«, fragte Marie. »Ich fand den Wirbel toll.«
    »Ja, klar«, sagte Franziska, während sie ihr Bein auf einem Hocker ablegte. »Du bist ja auch mediengeil.«
    »Lasst uns lieber feiern statt streiten!«, sagte Kim und öffnete ihren Rucksack. »Seht mal, was ich alles dabeihabe: Dominosteine, Lebkuchen, Äpfel und Mandarinen.«
    »Hm!«, machte Franziska und schnappte sich sofort einen Apfel. »Holst du mal die Cola rüber, Marie? Auf dem Bürocontainer stehen zwei Flaschen.«
    Marie stand auf, brachte die Flaschen und schenkte die Cola in Gläser ein. Mittlerweile hatten sie sich richtig schön eingerichtet in ihrem Hauptquartier. Ein Regal war dazugekommen – Marie hatte es spendiert, nachdem ihr Vater ihr ein neues geschenkt hatte –, und Franziskas Mutter hatte ihnen ein paar Gläser, Besteck und Teller gegeben, damit sie im Schuppen essen und trinken konnten.
    Die drei !!! stürzten sich auf die leckeren Sachen und aßen so lange, bis fast nichts mehr übrig war.
    »Hast du die Zeitung dabei?«, fragte Franziska.
    Kim nickte. »Ich hab mir gleich drei Exemplare gekauft. Habt ihr den Artikel auch schon gelesen?«
    »Klar!«, sagte Franziska.
    »Mindestens fünfmal«, sagte Marie, »aber ich kann ihn immer noch nicht auswendig. Los, lies schon vor!«
    Kim schlug die Seite im Lokalteil auf und holte tief Luft:
     
    Spektakulärer Betrug bei Casting-Show
    Am Freitag gelang es der Polizei dank der tatkräftigen Unterstützung von drei cleveren Detektivinnen einen außergewöhnlichen Betrugsfall aufzuklären. Es wurden zwei Personen festgenommen, die nun in Untersuchungshaft sitzen: Alexandra Ternieden und Terry Barnhelm, ein Mitglied der Casting-Jury. Alexandra Ternieden hatte in mehreren Raten Bestechungsgelder an Frau Barnhelm gezahlt und als Gegenleistung die Zusicherung erhalten, dass ihre beiden Töchter beim Auswahlverfahren für eine Mädchenband, die im Jugendsender Afternoon auftreten soll, vorgezogen wurden. Frau Ternieden erhielt außerdem geheime Informationen zum Ablauf der einzelnen Castingrunden, die ihren Töchtern einen eindeutigen Vorteil gegenüber den anderen Bewerberinnen verschafften. Als Motiv gibt Frau Ternieden an, sie habe »nur das Beste für ihre Töchter gewollt« und ihnen den Start in die Popstar-Karriere erleichtern wollen. Dass der Ehrgeiz mancher Eltern mittlerweile solche Ausmaße annimmt, ist ein erschreckendes Zeichen des Starfiebers unter Jugendlichen, das unsere Gesellschaft mehr als nachdenklich stimmen und zum Handeln animieren sollte.
    Terry Barnhelm ist kein unbeschriebenes Blatt. Bei Castings in anderen Städten hat sie bereits mehrfach Bestechungsgelder angenommen und ist zudem unter falschem Namen in kriminelle Musikgeschäfte verwickelt, die die Polizei gerade noch aufklärt. Für Hinweise, die zu ihrer Ergreifung führen, war eine Belohnung ausgeschrieben, die nun die mutigen Mädchen erhalten haben. Gemeinsam hatten sie der Polizei entscheidendes Beweismaterial geliefert, das die sofortige Festnahme der beiden Täter ermöglichte.
    Michael Martens und Sue Mendel, die beiden anderen Jurymitglieder, hat die Polizei ebenfalls vernommen und für unschuldig befunden. Beide haben mit den Bestechungsvorfällen nichts zu tun und wussten auch nichts davon.
    Das Casting wird nächste Woche fortgesetzt, allerdings mit einem neuen Jurymitglied: Statt Terry Barnhelm wird Maike Weser einspringen, die sich durch ihre kritische Berichterstattung in verschiedenen Jugendmagazinen einen Namen gemacht hat.
    Ein besonderer Dank der Polizei geht noch einmal an die drei jungen Detektivinnen. Ihr couragierter Einsatz ist ein Vorbild für alle Mitbürger dieser Stadt.
     
    Franziska kicherte. »Das geht doch runter wie Öl!«
    »Finde ich auch«, sagte Marie. »Lieber ein Kompliment zu viel als zu wenig.«
    Kim faltete die Zeitung wieder zusammen. »Bloß schade, dass

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