Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettgeflüster

Bettgeflüster

Titel: Bettgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
dich nur bitten, vorsichtig zu fahren, Liebes“, sagte er sanft.
    Das hätte ich mir denken können, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte mit Vorwürfen wegen ihres Verhaltens von vorhin gerechnet, doch stattdessen spielte Rome den besorgten Vater. Verdammt, das war natürlich Absicht.
    „Ah ja. Das tue ich immer“, versicherte sie ihm spöttisch und wandte sich an Quinn McBride. „Schönes Wochenende, Mr McBride.“ Ihre Stimme klang verächtlich.
    Er zog die Augenbrauen hoch. Harries Sarkasmus war ihm nicht entgangen. „Ich glaube kaum, dass es schön wird, nachdem ich Ihnen offenbar das Wochenende verdorben habe.“
    Harries Augen sprühten vor Zorn. Bildete er sich etwa ein, er hätte sie aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht? „Nein, das haben Sie bestimmt nicht“, erklärte sie scharf und hob das Kinn. „Es war interessant, Ihnen zuzuhören, doch ich glaube schon lange nicht mehr an Märchen. Das wird Rome Ihnen gern bestätigen.“
    Quinn McBride presste die Lippen zusammen. „Es tut mir leid, dass Sie es so sehen“, antwortete er freundlich. „Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung, wenn Sie einmal mit meiner Schwester reden.“
    „Das bezweifle ich sehr“, stieß Harrie hervor. Sie sollte sich mit Corinne Westley, Quinn McBrides großer, blonder, schöner und so kühl wirkender Schwester, unterhalten? Niemals!
    Doch genauso wenig wollte sie noch länger hier an der Haustür stehen und sich mit diesem Mann unterhalten.
    „Ich muss fahren“, sagte sie an ihren Vater gewandt. „Am Montag sehen wir uns im Büro“, versprach sie ihm.
    Sie hatte vorgehabt, Juniorpartnerin einer Anwaltskanzlei zu werden. Aber nachdem sie ihr Studium erfolgreich beendet hatte, hatte ihr Vater sie überredet, einige Wochen für ihn zu arbeiten. Aus den Wochen waren Monate und dann Jahre geworden, und jetzt beriet sie ihren Vater in allen juristischen Fragen im Zusammenhang mit seinen geschäftlichen Aktivitäten.
    Es war eine bequeme Lösung gewesen, und vielleicht war es Zeit für sie, sich beruflich zu verändern. Außerdem war sie nach allem, was an diesem Wochenende geschehen war, nicht mehr sicher, ob sie überhaupt noch für ihren Vater arbeiten wollte.
    „Harrie?“ Ihr Vater runzelte die Stirn.
    „Ja, Rome?“ Sie sah ihn herausfordernd an.
    Ihr Vater war viel zu scharfsinnig, und er kannte sie zu gut, das war das Problem. Harrie war klar, dass er ahnte, was in ihr vorging. Aber sie musste sich erst Klarheit über Richard verschaffen, ehe sie mit ihm darüber redete.
    „Harrie, Quinn hat sich entschlossen, sogleich nach London zurückfahren“, erklärte Rome. „Ich dachte, du seist schon weg …“
    „Ich war noch bei Andie“, erwiderte sie. Würde ihr Vater es wagen, das zu tun, was sie befürchtete?
    „Wie geht es ihr?“ Seine Miene hellte sich auf.
    Harrie zuckte die Schultern. „Besser, wie Audrey schon erwähnt hat.“
    Er nickte zufrieden. „Ich gehe gleich zu ihr. Ich wollte Quinn abholen lassen. Doch da du auch nach London fährst …“
    „Das meinst du nicht ernst!“, unterbrach sie ihn scharf. Sie konnte unmöglich eine Stunde neben Quinn McBride im Auto sitzen.
    „Sie haben doch hoffentlich nichts dagegen, oder?“, sagte in dem Moment Quinn McBride.
    „Und wenn doch?“ In ihren Augen blitzte es ärgerlich auf.
    „Harrie!“, ermahnte ihr Vater sie gereizt.
    „Schon gut, Rome“, beschwichtige Quinn McBride ihn. „Ich bin sicher, Harrie hat ihre Gründe, so zu reagieren.“ Er wandte sich wieder an sie. „Auf der Fahrt nach London können wir uns unterhalten. Ich bin der Meinung, Sie sollten mehr über das … Dilemma meiner Schwester erfahren.“
    Ihr war klar, was er damit bezweckte: Ehe sie mit Richard sprach, wollte er noch einmal versuchen, sie von dessen Schuld zu überzeugen. Aber sie würde sowieso nicht mit Richard über die Sache reden, denn sie nahm ihr Versprechen ernst, das Gespräch vertraulich zu behandeln. Das würde sie Quinn McBride natürlich nicht verraten. Irgendwie machte es ihr Spaß, ihn im Ungewissen zu lassen.
    „Ich habe genug gehört, Mr McBride“, erwiderte sie deshalb spöttisch. „Und ich bin mir sicher, Sie legen genauso wenig Wert auf meine Gesellschaft wie ich auf Ihre.“
    „Stimmt“, gab er ungerührt zu. „Trotzdem müssen wir uns unterhalten.“
    Er täuschte sich, wenn er glaubte, sie würde ihre Meinung über Richard ändern. Sie seufzte. „Sie verschwenden Ihre Zeit, Mr McBride“, erklärte sie angespannt. „Sind Sie fertig?

Weitere Kostenlose Bücher