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Bettgeflüster

Bettgeflüster

Titel: Bettgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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so war es nicht, wie sie sich insgeheim eingestand. Richard wirkte in diesem Moment sehr selbstgefällig. Er erinnerte sie an einen Kater, der sich zufrieden das Schnäuzchen leckte, nachdem er Sahne geschleckt hatte.
    Wirkte er so selbstgefällig und zufrieden, weil er Corinnes Geheimnis kannte? Es wurde Harrie ganz übel. Sie schluckte, nachdem Corinne und David hinausgegangen waren. Glücklicherweise hatten die beiden sie und Richard nicht gesehen.
    „Kennst du das Paar?“, fragte sie Richard.
    Sogleich wurde sein Blick wieder freundlich. Er zuckte gleichgültig die Schultern. „Die kennt doch jeder“, antwortete er spöttisch, „die schöne Corinne und den attraktiven David.“ Seine Stimme klang verächtlich. „Um deine Frage zu beantworten: Nein, ich kenne sie nicht persönlich.“ Richard schüttelte den Kopf.
    Harrie glaubte ihm nicht, und das hatte nichts mit dem zu tun, was Quinn McBride oder ihr Vater über Richard gesagt hatten. Sie kannte Richard gut genug und hatte als Rechtsanwältin ein gutes Gespür für die Wahrheit. Ihr war klar, dass Richard log.
    Stimmte es vielleicht doch, was Quinn behauptet hatte? Versuchte Richard, Corinne zu erpressen? War er überhaupt zu so etwas fähig?
    Nachdem sie Richards Reaktion auf Corinne und David beobachtet hatte, wusste Harrie nicht mehr, was sie glauben sollte. Sie war sich auch nicht mehr sicher, ob sie den Rest des Abends in seiner Gesellschaft verbringen wollte.
    Deshalb lächelte sie leicht verkrampft. „Vielleicht hast du doch recht“, sagte sie undeutlich und stand auf, ohne Richard anzusehen. Sie brauchte Zeit und musste allein sein, um ihre Gedanken zu ordnen. „Es geht mir wirklich nicht besonders gut.“ Wenn ich noch länger hier bleibe, muss ich mich übergeben, dachte sie.
    Richard stand auch auf. „Ich fahre dich nach Hause …“
    „Nein“, wehrte sie ab, „ich nehme ein Taxi …“
    „Auf gar keinen Fall“, unterbrach er sie energisch und packte sie am Arm. Dann entschuldigte er sich bei dem Oberkellner für den eiligen Aufbruch und führte Harrie nach draußen.
    Als sie neben ihm im Auto saß, fühlte sie sich ziemlich elend. Es war ein schlimmer Tag gewesen, und daran war einzig und allein Quinn McBride schuld.
    „Soll ich noch mit zu dir kommen?“, fragte Richard besorgt, während er den Wagen vor dem Gebäude abstellte.
    Harrie schüttelte den Kopf. „Es tut mir wirklich leid, Richard, aber ich möchte mich sogleich hinlegen.“ Dann kann ich mir die Decke über den Kopf ziehen und warten, bis der Albtraum vorüber ist, fügte sie insgeheim hinzu.
    „Ich rufe dich morgen an“, rief Richard hinter ihr her. Er war irritiert über das abrupte Ende des Abends.
    Sie antwortete nicht, sondern eilte zum Aufzug, als wäre ein Rudel Wölfe hinter ihr her. Oder nur ein einziger Wolf, dachte sie, während sie nach oben in ihr Apartment fuhr.
    War es ein Fehler gewesen, Richard ihrem Vater und Quinn gegenüber zu verteidigen? Oder hatte sie sich Richards Blick nur eingebildet, als er hinter Corinne und David hergesehen hatte? Ich hatte den Eindruck, er würde ein besonderes Exemplar Mensch unter dem Mikroskop betrachten, überlegte sie und musste über den Vergleich lächeln.
    Dabei war sie sich ihrer Sache so sicher gewesen. Was sollte sie tun, wenn ihr Vater und Quinn recht hatten und Richard Corinne wirklich zu erpressen versuchte?
    Harrie hoffte immer noch, dass es nicht stimmte. Doch falls es sich als wahr herausstellen sollte, würde sie Quinn McBride niemals die Genugtuung verschaffen zu erfahren, wie sehr sie sich wegen ihrer Dummheit schämte.
    Mit etwas Glück würde sie ihm vielleicht sowieso nie wieder begegnen.

5. KAPITEL
    Quinn ärgerte sich über seine Nervosität. Er fühlte sich unbehaglich.
    Statt zornig auf Harrie zu sein, weil sie schuld war an seiner Unsicherheit, bekam er Herzklopfen, als er darauf wartete, dass sie ihm auf sein Läuten hin die Tür öffnete.
    Mit etwas Glück würde er sie in wenigen Minuten wieder sehen. Die achtundvierzig Stunden, die seit ihrer letzten Begegnung vergangen waren, waren ihm wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen. Wahrscheinlich würde sie ihn nur wieder anfauchen, anders kannte er sie auch gar nicht. Bei der Vorstellung, wie ärgerlich es in ihren grünen Augen aufblitzen würde, musste er lächeln.
    „Ja?“, ertönte schließlich ihre angespannt klingende Stimme.
    Wenigstens ist sie zu Hause, dachte er und wurde etwas ruhiger. „Ich habe Ihnen doch versprochen, Sie am

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