Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettgeflüster

Bettgeflüster

Titel: Bettgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
erinnern, musste er sich eingestehen, dass es eine ziemlich einseitige Sache war.
    „Jane“, sagte auf einmal Danie fröhlich in das Schweigen hinein, das Harries Worten folgte, „was halten Sie davon, mit mir auf die Terrasse zu gehen? Dann kann ich Sie den anderen Gästen vorstellen.“
    Es hörte sich an wie ein höflicher Vorschlag. Doch Quinn war sich sicher, dass es eher eine Aufforderung war.
    „Gern“, antwortete die Reporterin sogleich. Sie war offenbar intelligent genug, um zu begreifen, dass sie hier überflüssig war. „Viel Spaß in Amerika, Richard“, rief sie ihm zu, während sie mit Danie den Raum verließ.
    Dann waren die anderen drei allein, Harrie, für die das alles eine einzige Herausforderung war, Richard Heaton, der sehr empört war, und Quinn, der angespannt und ärgerlich war. Sie mussten die unerfreuliche Situation beenden, und Quinn hoffte, Harrie wäre der Sache gewachsen.
    Ich schaffe es, machte Harrie sich insgeheim selbst Mut. Es war für sie ein Schock, dass Richard hier war, und sie hatte sich sogleich gefragt, warum er gekommen sei. Doch sie hatte keinen Grund zur Besorgnis, denn er würde ihr bestimmt keine Liebeserklärung machen, obwohl sie sich dann weniger tief gedemütigt fühlen würde, auch wenn sie nichts mehr für ihn empfand.
    Ihr Vater war entschlossen gewesen, dass Richard daran gehindert werden musste, noch mehr Schaden anzurichten. Und er hatte die entsprechenden Schritte veranlasst.
    Harrie sah die Dinge jetzt sehr objektiv, und sie begriff, was für ein Opportunist Richard war. Er hatte Jane Freeman genauso benutzt, um sich Einlass ins Haus der Summers zu verschaffen, wie er zuvor Harrie für alle möglichen anderen Zwecke benutzt hatte.
    „Verlass bitte das Haus, Richard“, forderte sie ihn auf, nachdem Danie und Jane auf die Terrasse gegangen waren.
    Sekundenlang blieb seine Miene verächtlich und herausfordernd. Dann zuckte er die Schultern und lächelte reumütig. „Es nützt wohl nichts mehr, wenn ich dir sage, dass ich dich wirklich gern habe, oder?“
    Harrie hörte, wie Quinn hinter ihr tief einatmete. Sie drehte sich jedoch nicht zu ihm um. Hielt er sie für dumm und naiv? Glaubte er, sie würde noch einmal auf Richards Charme hereinfallen und nicht merken, dass er nur versuchte, sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen? Wenn Quinn ihr das zutraute, kannte er sie überhaupt nicht.
    „Nein, Richard“, erwiderte sie spöttisch und lächelte verächtlich, „es nützt nichts.“
    Er nickte. „Dann sehen wir uns wohl nicht mehr wieder.“
    „Wir laufen uns bestimmt nicht in Amerika zufällig über den Weg.“
    Richard schüttelte den Kopf. „Ich glaube, Harrie, ich habe dich in den letzten Monaten unterschätzt“, stellte er ruhig fest.
    „Ja, das ist gut möglich.“ Harrie lächelte zufrieden.
    „Kannst du mir verzeihen?“, fragte er sanft.
    „Irgendwann sicher“, antwortete sie gleichgültig. „Doch momentan noch nicht.“
    Richard nickte wieder. Dann blickte er Quinn an, der in den letzten fünf Minuten nichts gesagt hatte. Harrie konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass er noch länger schweigen würde.
    „Ich vergesse nichts und verzeihe nichts, Heaton“, erklärte Quinn dann auch prompt. „Deshalb rate ich Ihnen, bleiben Sie in Amerika. Ich hoffe für Sie, dass Sie mir nie wieder Schwierigkeiten machen.“
    Harrie war klar, dass er die Drohung ernst meinte. Glücklicherweise schien es auch Richard zu begreifen.
    Trotzdem ging Richard auf Harrie zu und küsste sie flüchtig auf die Wange. „Du bist eine tolle Frau“, sagte er bewundernd. „Du bist sowieso viel zu gut für mich.“
    „Da stimme ich Ihnen zu“, mischte Quinn sich ein.
    Richard sah ihn spöttisch an. „Ich an Ihrer Stelle würde nicht eine so verdammt selbstzufriedene Miene machen“, stieß er verächtlich hervor. „Für Sie ist Harrie natürlich auch viel zu gut.“
    Was meint er damit? Überlegte Harrie und wagte nicht, Quinn anzusehen. Sie fand es schlimm genug, dass sie ihn liebte. Es brauchte nicht noch ein Außenstehender darauf anzuspielen, dass sie und Quinn vielleicht eine Beziehung hatten.
    „Auch in dem Punkt bin ich mit Ihnen einer Meinung“, erklärte Quinn kühl.
    Jetzt blickte Harrie ihn mit großen Augen an. Was sollte das nun schon wieder bedeuten? Plötzlich wusste sie es. Für mich würde eine Liebesbeziehung unweigerlich zur Ehe führen, aber Quinn mit seinen neununddreißig Jahren hat noch nie den Wunsch verspürt zu heiraten, sagte sie

Weitere Kostenlose Bücher