Bettgeflüster
wären, nur um sich anzuhören, was er für Danie empfand.
„Mach nicht so ein finsteres Gesicht, Quinn“, forderte sie ihn betont spöttisch auf. „Eins möchte ich klarstellen: Das, was zwischen uns geschehen ist, hatte nichts zu bedeuten.“ Sie zog belustigt die Augenbrauen hoch.
Er versteifte sich. „Wirklich nicht?“
„Natürlich nicht“, bekräftigte sie. Sie hatte das Gefühl, das Lächeln würde ihr auf den Lippen gefrieren. „Wir sind erwachsene Menschen, Quinn. Ich bin sicher, wir erinnern uns eines Tages gern an diese Episode, obwohl wir sie im Moment lieber vergessen möchten“, fügte sie unbekümmert hinzu.
Quinn runzelte immer noch die Stirn. Harrie musste sich sehr zusammennehmen, den Blick nicht abzuwenden. Sie war jedoch fest entschlossen, ihm nicht zu zeigen, wie verletzt sie war. Ihre Selbstachtung, die sie so mühsam wiedergewonnen hatte, würde sie nicht wieder verlieren.
„Ich bin froh, dass du so denkst“, antwortete er schließlich, „obwohl dasselbe nicht für …“ Unvermittelt unterbrach er sich und sah über ihre Schulter hinweg jemanden an.
Harrie drehte sich um. Danie stand an der Tür und gab Quinn mit besorgter Miene ein Zeichen, zu ihr zu kommen.
„Entschuldige mich bitte“, murmelte Quinn und ging auf Danie zu.
Jetzt werde ich nie erfahren, was er hatte sagen wollen, überlegte Harrie. Sie stand wie angewurzelt da und beobachtete Danie und Quinn, die sich sekundenlang vor der Terrassentür unterhielten. Dann eilte Quinn ins Haus. Danie folgte ihm, nachdem sie Harrie noch einen beunruhigten Blick zugeworfen hatte.
Ich muss die beiden gehen lassen, sagte Harrie sich. Offenbar hatte Quinn sich entschieden. Sie durfte nicht hinter ihm herlaufen. Dadurch würde sie alles schlimmer machen.
Aber irgendetwas stimmte an der Sache nicht. Der Blick ihrer Schwester hatte nicht nur beunruhigt, sondern auch ärgerlich gewirkt. Was war passiert?
Im Haus fand Harrie die Antwort, denn sie erkannte die Stimmen, die aus dem Wohnzimmer drangen: Quinn unterhielt sich lautstark mit Richard!
10. KAPITEL
Quinn blickte Richard Heaton missbilligend an. Es war eine Frechheit, einfach hier aufzutauchen!
Als Danie ihm vor wenigen Minuten erzählt hatte, Richard sei da, hatte Quinn es kaum glauben können. Er war zornig ins Haus geeilt, um sich zu vergewissern, dass es stimmte.
Richard Heaton wirkte so selbstbewusst wie immer. Er war in Begleitung einer Frau gekommen, die Quinn kannte.
„Ich brauche wohl nicht zu fragen, wie Sie sich hier eingeschlichen haben“, fuhr Quinn ihn ärgerlich an und warf einen Blick auf die Frau an Heatons Seite.
„Mr McBride …?“ Die Frau blickte ihn verblüfft an. „Ich verstehe das Problem nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Mr Summer hat mich zum Brunch eingeladen, und ich bin natürlich gern gekommen. Aber diese junge Dame hier meint …“
„Wenn Sie mich meinen, ich bin Danie Summer“, erklärte Danie angespannt. „Romes Tochter“, fügte sie hinzu.
„Eine seiner Töchter“, korrigierte Richard Heaton sie.
„Nicht Sie sind das Problem, sondern er ist es.“ Danie blickte Heaton an.
„Richard ist ein Problem?“ Jane Freeman war irritiert. „Mr Summer hat mir doch ausdrücklich versichert, er sei damit einverstanden, dass ich einen Freund mitbringe. Ich verstehe das alles nicht“, wiederholte sie.
Quinn hatte Mitleid mit der Reporterin. Er hatte sie vergangenen Sonntag kennengelernt, als sie seine Schwester interviewt hatte. Er fand sie intelligent, fair und sachlich. Leider hatte Jane keine Ahnung, warum man sie gebeten hatte, den Artikel über Corinne zu schreiben, sodass sie auch nicht wusste, welche Rolle Richard Heaton gespielt hatte.
Aber Richard Heaton wusste es ganz genau! Und ihm war auch klar, was er mit seinem Erscheinen anrichtete.
Als Quinn Richards herausforderndem und unverschämtem Blick begegnete, wurde er wieder zornig. „Ich hatte Sie doch gewarnt, sich Rome Summer nicht zum Feind zu machen“, erinnerte er ihn gefährlich ruhig.
Richard Heaton zuckte gleichgültig die Schultern. „Ich bin hier als Janes Begleiter …“
„Sie sind hier, um Unruhe zu stiften“, unterbrach Quinn ihn. „Das wissen wir beide. Warum …?“ Er unterbrach sich, weil er jemanden hereinkommen hörte, und drehte sich zur Tür um. Zu seiner Bestürzung erblickte er Harrie.
Schockiert und mit großen Augen sah sie Richard Heaton an.
Dieser verdammte Kerl, dachte Quinn nicht zum ersten Mal.
„Harrie …“ Er
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