Bettgeflüster
rechthaberisch“, scherzte er.
„Das ist sie auch“, versicherte Rome ihm und lächelte seine Tochter liebevoll an. „Der Mann, der sie einmal heiratet, wird es schwer haben, sich durchzusetzen.“
„Der Mann, der mich heiratet, kann sich verdammt glücklich schätzen, dass ich ihn überhaupt haben will“, stellte Danie selbstbewusst fest.
Die Familie gefällt mir, sagte Quinn sich lächelnd, als er mit Danie durch das Haus ging.
Aber er liebte Harrie. Und es war keine leichte Aufgabe, sie davon zu überzeugen. Wenn Harrie ihn nun zurückwies oder sogar auslachte? Nein, sie würde ihn nicht auslachen.
„Haben Sie sich jemals geschlagen geben müssen, Quinn?“, fragte Danie. Sie waren auf der Rückseite des Hauses angekommen, und vom Hof aus konnte man die Ställe sehen. „Geschäftlich oder privat?“
„Das ist doch etwas ganz anderes …“
„Nein, ist es nicht“, unterbrach sie ihn. „Der einzige Unterschied ist, dass Sie sich jetzt emotional engagiert haben.“
„Das ist doch ein großer Unterschied!“, wandte er lachend ein.
Danie zuckte die Schultern. „Meine Mutter hat immer gesagt, wenn es eine Sache wert sei, müsse man auch darum kämpfen.“
„Sie haben recht, Danie.“ Er hob entschlossen den Kopf. „Aufgepasst, Harrie Summer, ich fange an, um dich zu kämpfen!“
„Aber sanft und behutsam!“, rief Danie hinter ihm, als er mit langen, kräftigen Schritten auf die Ställe zueilte.
Natürlich behutsam, aber vielleicht ist Harrie gar nicht mehr hier, sondern auf Ebony ausgeritten, dachte er und ging in den relativ dunklen Stall.
„Suchst du jemanden, Quinn?“
Er drehte sich um und erblickte Harrie. Sie kam mit Ebony aus einer der Boxen. Quinn war in der Stadt aufgewachsen. Er hatte Pferde immer nur von fern bewundert, noch nie hatte er so dicht vor einem gestanden wie jetzt vor Ebony. Es war eine Erfahrung, die ihm nicht sonderlich behagte.
„Ich habe dich gesucht“, antwortete er und beobachtete den schnaubenden Hengst misstrauisch.
Harrie zog die Augenbrauen hoch. „Hier bin ich.“
„Ja. Ich möchte mit dir reden, aber nicht im Stall“, fügte er rasch hinzu, als Ebony ihm mit seinen Nüstern viel zu nahe kam. „Ich glaube, der Hengst mag mich nicht.“
„Natürlich mag er dich, sonst hätte er versucht, dich zu beißen“, versicherte Harrie ihm und dirigierte Ebony wieder in seine Box.
Quinn fand es gar nicht beruhigend. Aber als er mit Harrie aus dem Stall ging, vergaß er den Hengst.
Wichtiger war jetzt für Quinn, die richtigen Worte zu finden.
„Es tut mir leid, was heute Morgen passiert ist“, sagte er schließlich. Harrie hatte offenbar geweint, denn ihre Wangen waren noch feucht.
„Meinst du die Sache mit Richard?“ Sie runzelte die Stirn. „Das war doch nicht deine Schuld.“
„Nein.“ Er schnitt ein Gesicht. „Ich mag es aber nicht, wenn jemand dich verletzt.“
„Du verpasst den Brunch“, stellte sie fest. Ihre Stimme klang heiser.
„Und du auch“, erwiderte er hart.
Sie zuckte die Schultern. „Ich bin nicht hungrig.“
„Ich auch nicht.“
„Aber deine Schwester und David …“, begann sie.
„Darum kümmere ich mich später“, unterbrach er sie ungeduldig. „Harrie, ich habe schon heute Morgen versucht, mit dir zu reden …“
„Wir haben doch geredet, Quinn.“
„Nein“, entgegnete er ruhig. „Zumindest nicht über das, was mir wichtig ist.“
Jetzt habe ich keine Wahl mehr, ich muss ihr alles sagen, schoss es ihm durch den Kopf. Aber was hatte er schon zu verlieren?
Harries innere Anspannung wurde beinah unerträglich. Sie wollte nicht hören, was Quinn ihr zu sagen hatte. Das hatte sie ihm doch schon früher an diesem Morgen klargemacht.
„Der Zeitpunkt für ein ernsthaftes Gespräch ist wirklich nicht günstig“, spottete sie betont unbekümmert. „Komm mit in mein Büro“, scherzte sie und wies auf einen Ballen Stroh in der Ecke eines der leeren Ställe.
Quinn war offenbar nicht begeistert über diesen Vorschlag, wie Harrie belustigt feststellte, als sie sich hinsetzten. Wahrscheinlich sollten sein eleganter dunkler Designeranzug und das blaue Seidenhemd keinen Strohhalm abbekommen. Sie nahm an, dass er in seinem ganzen Leben noch keinen Stall betreten hatte. Der arme Quinn, dachte sie.
„Was für ein luxuriöses Büro!“ Er schnitt ein Gesicht und sah sich um.
„Ich bin hier aufgewachsen, und ich liebe das Leben auf dem Land. Eines Tages werde ich mir auch so ein Haus mit Ställen kaufen“,
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