Bettgeflüster
erklärte sie.
Das war schon immer ihr Traum gewesen. Sie wollte nicht ihr Leben lang in der Stadt arbeiten und wohnen. Ihre Kinder, falls sie einmal heiratete, sollten auch auf dem Land aufwachsen. Wenn sie mit Richard zusammengeblieben wäre, hätte sie ihren Traum vergessen können. Richard war ein Stadtmensch, und er wäre nie einverstanden gewesen, auf dem Land zu leben.
Quinn ist in dieser Hinsicht bestimmt auch nicht anders, überlegte Harrie. Er war auch ein Stadtmensch. Vielleicht musste sie ihren Traum ohne einen Partner verwirklichen.
„Was willst du mir sagen?“, fragte sie schließlich.
Er betrachtete sie aufmerksam. Harrie hatte keine Ahnung, was er sich davon versprach. Als sie aus dem Haus geeilt war, war sie verzweifelt und deprimiert gewesen. Sie hatte den Gedanken nicht ertragen können, dass Quinn sich für Danie interessierte. Doch sie hoffte, dass man ihr die Verzweiflung nicht mehr ansah.
„Bedeutet er dir wirklich immer noch so viel?“ Quinns Stimme klang gereizt.
Sie runzelte die Stirn. „Wer?“
„Heaton!“, stieß Quinn ungeduldig hervor.
Harrie entspannte sich etwas. „Er bedeutet mir überhaupt nichts“, erwiderte sie wahrheitsgemäß.
Quinn schüttelte den Kopf. „Sein Auftritt und die Auseinandersetzung haben dich sehr aufgeregt. Außerdem hast du geweint.“
Verdammt, er hat es doch gesehen, schoss es ihr durch den Kopf. Sie fuhr sich mit den Fingern über die feuchten Wangen. Aber wegen Richard hatte sie bestimmt nicht geweint.
„Was genau willst du von mir, Quinn?“ Harrie stand auf. „Ich habe dir erklärt, dass Richard mir egal ist. Und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob er mir jemals etwas bedeutet hat“, fügte sie hinzu. Sie liebte Quinn, und so wie für ihn hatte sie noch nie für jemanden empfunden. „Außerdem habe ich versucht, dir klarzumachen, dass du dich nicht wegen der Küsse zu entschuldigen brauchst.“ Sie ging im Stall hin und her. „Was willst du sonst noch? Soll ich deine Beziehung zu Danie absegnen? Okay, Quinn, das kannst du haben, wenn es unbedingt sein muss. Und jetzt verschwinde …“
Plötzlich stand Quinn auch auf und nahm sie in die Arme. Dann presste er die Lippen auf ihre.
Harrie hatte sich schon damit abgefunden gehabt, nie wieder seine starken Arme zu spüren und nie wieder von ihm so besitzergreifend geküsst zu werden. Sie löste sich von seinen Lippen und blickte ihn an. Ihr standen Tränen in den Augen. „Ich verstehe überhaupt nichts mehr“, sagte sie irritiert. Wie konnte er sie so ungestüm küssen, wenn er sich für Danie interessierte?
„Wir fangen noch einmal ganz von vorn an, Harrie“, erklärte er energisch. „Ich lade dich ein, und wir gehen zusammen aus. Wir tun alles, was andere Paare auch tun, wenn sie sich kennenlernen wollen. Irgendwann wirst du Heaton vergessen und begreifen, dass nicht alle Männer so sind wie er. Und zumindest ein anderer will dich ganz für sich allein haben, das kann ich dir versichern“, fügte er hinzu.
Sie sah ihn fragend an. Und auf einmal begriff sie alles: Quinn wollte sie und nicht Danie!
„Aber ich dachte, du und Danie …“
„Ich mag deine Schwester sehr, Harrie“, unterbrach Quinn sie, „sie ist offen und ehrlich, lustig und …“
„Schön“, half Harrie ihm weiter.
„Nicht so schön wie du.“ Quinn schüttelte den Kopf. „Das ist jedoch völlig unwichtig. Spürst du nicht, wie sehr ich dich begehre? Verdammt, Harrie, es ist nicht nur das, sondern ich …“
Sie blickte ihn nachdenklich an, denn sie ahnte, was er sagen wollte. Aber sie konnte es kaum glauben.
„Ich liebe dich, Harrie Summer“, stieß er schließlich hervor. „Eigentlich wollte ich es dir noch gar nicht sagen, um dich nicht zu erschrecken“, fügte er leise hinzu. „Aber es ist jetzt auch egal. Ich lade dich ein, mit mir auszugehen, und du wirst die Einladung annehmen.“ Er zog sie enger an sich.
Quinn liebt mich! dachte sie überglücklich. Sie lehnte die Stirn an seine. „Ich war fest davon überzeugt, du seist an Danie interessiert. Und das konnte ich nicht ertragen, Quinn. Deshalb habe ich geweint.“ Sie hob den Kopf und sah Quinn an. „Ich liebe dich auch, Quinn McBride.“
Er war völlig verblüfft und hielt sie etwas von sich ab, um sie besser betrachten zu können.
Harries Augen strahlten. „Sag doch etwas, Quinn“, forderte sie ihn lachend auf, „sonst breche ich noch zusammen. Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt.“
„Ich habe dir doch schon
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