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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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hinten in der Garage festgebunden. Da kann man auch keine Leine vergessen.«
    Basti ignoriert meinen müden Scherz, greift in der Kajüte nach oben, um eine kleine Schiffslampe anzuknipsen, und ein Geruch nach angebranntem Leder und heißem Öl kitzelt mich in der Nase, als er sich an mir vorbei zum Fahrersitz drückt. Mit uns beiden ist die Kajüte ziemlich ausgefüllt, und weil Basti sich so klein machen muss, rutscht ihm das Gewirr aus Dreadlocks von den Schultern, als wäre es lebendig. Ich hebe ganz langsam meine Hände und berühre die filzigen Haare so vorsichtig wie möglich, anstatt mich auf seine Einweisung zu konzentrieren.
    »Hebel nach vorn: Vorwärtsgang. Nach hinten: Rückwärtsgang. Motor anlassen: Leerlauf. Und immer erst mal piano piano , okay?«
    Ich habe selbstverständlich vor, meine Hand sofort wieder wegzuziehen, aber ich kann es mir nicht verkneifen, eine der Strähnen etwas genauer zu befühlen. Ich hatte nämlich in etwa den Kuschelfaktor von Stacheldraht erwartet. Aber diese Haare fühlen sich unerwarteterweise wie Watte an, weich und fluffig.
    »Geht’s?«, fragt mich Basti, und ich fahre zusammen. Er hat den Kopf gehoben, und ich sehe, dass er in der Reflexion der Windschutzscheibe genau erkennen kann, dass ich dabei bin, in aller Seelenruhe seine Urwaldfrisur zu betatschen.
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    »Ich … du … du hattest da nur was«, stottere ich.
    »Freilich. Du auch«, meint er und schaut auf mich herunter, den Kopf in der niedrigen Kajüte eingezogen. Und dann streicht er mir eine Strähne aus der Stirn, nimmt seine Hände und legt sie einfach so auf meine Wangen. Mein Gesicht passt in diese Handwerkerschaufeln wie hineingegossen, und ich bin so überrascht, dass ich gar nicht auf den Gedanken komme, zurückzuzucken, sondern nur in Bastis Gesicht starre.
    Aber Basti weicht meinem wütenden Blick aus und berührt mit dem Daumen so zart meine Wange, dass ich nur ein kleines Streicheln spüre.
    »Was hast du da?«, fragt er, lässt aber ansonsten seine wärmflaschenwarmen Hände weiter auf meinen Backen, und ich lasse mein Gesicht ein wenig sinken wie in eine große Schale.
    »Da hatte ich mal ein Piercing«, antworte ich, leiser als beabsichtigt.
    »Warum hast du das rausgenommen?«
    »Mit einem Piercing im Gesicht kann man nicht Karriere machen. Sagt Oliver.«
    Basti bewegt seine Hände nicht, mit sanftem Druck halten sie nach wie vor mein Gesicht fest, und die Wärme, die von ihnen ausgeht, verstärkt sich so sehr, dass meine Wangen sich anfühlen, als würde ich vor einem Kaminfeuer sitzen. Und als würden die Flammen langsam höher schlagen. Die Wärme strahlt aus, erst nach oben bis zu meinem Scheitel und dann nach unten, die Wirbelsäule herunter wie ein heißer Duschstrahl, und dann direkt zwischen meine Beine, als würde ich auf einem sonnengewärmten Stein sitzen und nicht Ende November in einem zugigen Blechboot herumstehen.
    Und anstatt ihm endlich mein Knie in den Schritt seiner blöden Speckhose zu rammen, schließe ich für einen Moment die Augen wie eine müde Katze. Und mache sie schnell und erschrocken wieder auf.
    »Sag mal, kann es sein, dass das Boot abtreibt?«
    Basti reißt die Augen auf, als würde er aus einem Traum aufwachen, stößt blitzschnell die Tür der Bootskajüte nach draußen auf, greift sich einen Stab vom Bootsboden, an dessen Ende ein kleiner Enterhaken ist, und zieht mit einem Ruck das dümpelnde Schiff wieder zum Steg.
    »Pass bloß auf, wenn du auf dem See herumfährst. Bald kommt der Ostwind«, ermahnt er mich und steigt mit einem Riesenschritt zurück an Land. Er schlendert in seinen Holzschlappen ungerührt den Weg zu seiner Werkstatt hinunter, als wäre nichts passiert, während ich vollkommen verdutzt dastehe.
    Was war das denn gerade? Er hat mein Gesicht festgehalten. Na und? Wozu die Aufregung? Bei Gino begrüße ich jeden einzelnen Kellner um einiges intensiver!
    In der Ferne glimmen kleine goldene Lichter von Ortschaften am Ufer, die Lichterkette der Salzburger Autobahn flimmert von Weitem. Ein angestrahlter Kirchturm sticht vorwitzig auf einem Berg in die Nachtluft. Der See davor ist eine große schwarze Fläche, aber er hat nichts Bedrohliches heute Abend.
    Eigentlich schön.
    Die Wärme von Bastis Berührung ist verflogen, und meine Knie beginnen zu zittern, als wäre ich nach einer langen Grippe das erste Mal wieder auf den Beinen. Mir ist die Lust auf Abenteuer vergangen. Stattdessen gehe ich mit wackligen Knien zurück

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