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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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der anderen Seite lächelt mich ein sitzender Elefantengott mit acht Armen an.
    »Energiearbeit?«, frage ich misstrauisch.
    »Jaaa«, summt Gorvinder, »und das ist eine Energiekarte. Wenn du willst, kannst du dich gleich unseren Sonnengrüßen anschließen!«
    Schwester Sebastiana löst die Riemen eines schwarzen Rucksacks von ihren Schultern und reicht ihn mir.
    »Gorvinder, mein Lieber, das Mädchen wird sich schon melden, wenn sie dich braucht. Wir haben doch ausgemacht: Erleuchtet wird nur auf Bestellung. Außerdem wollten wir ihr doch das hier geben.«
    Fünf Minuten später starre ich verblüfft auf den flachen schwarzen Computer, der vor mir auf dem Küchentisch liegt, und die Klosterschwester fordert mich mit einem Nicken auf, ihn aufzuklappen.
    »Basti Sterzinger hat mich darauf gebracht, dir einen unserer Laptops zur Verfügung zu stellen, schließlich ist gerade eine eher ruhige Zeit. Unser Schmied hat mir zu verstehen gegeben, dass dich der Verlust deines Gerätes ganz eindeutig an der Ausübung wichtiger Aufgaben hindert.«
    Machen die sich über mich lustig? Aber Yogi und Klosterschwester haben ein unschuldiges Strahlen in ihren Gesichtern, bei Gorvinder unterstrichen von den vielen Falten, die sich über seinen hageren Schädel ziehen, und bei Sebastiana von dem feinen Flaum, der ihre Backen bedeckt und der im Schein der Küchenlampe wie ein Weichzeichner wirkt.
    »Bleibe hier, und du wirst von innen leuchten!«, raunt mir der Yogamann noch zu, und beide traben davon.
    Endlich online zu sein ist fast wie nach Hause kommen, und ich mache mich an die Recherche. Laut Google ist der Eurofonds 2000 ein Immobilienfonds, aber ich finde auf der Website keine Telefonnummer und keinen Kontakt. Stattdessen stoße ich bei Spiegel online auf die Schlagzeile: »Anlegerpanik bei Hochrisikofonds Eurofonds 2000: Renditeblase platzt ohne Einlagensicherung.«
    Na sauber. Auf gut Deutsch heißt das: Geld futsch für alle, die eingezahlt haben. Ich greife mir automatisch ans Herz, denn das ist schlicht und einfach eine Katastrophe. Das bedeutet, dass Tante Caro zwar jeden Monat über die Hälfte ihrer Rente in diesem Fonds angelegt hat, aber das Geld auf einen Schlag weg war. Und wenn ich mich schon darüber aufrege, wenn ich das lese – was müssen solche Nachrichten erst bei ihr ausgelöst haben?
    »Kommt rein!«, begrüße ich keine Viertelstunde später meinen nächsten Besuch. Die alte Bergfischerin und ihre Enkelin sehen beide aus wie aus dem Bilderbuch, Leonie trägt Flechtfrisur und Karobluse, Anneliese hat einen schwarzen Schleier über dem Dutt, Schultertuch und Dirndlschürze schimmern in dunkelroter Seide. Sie trägt mit gesenktem Blick einen ausladenden Weidenkorb an mir vorbei ins Haus.
    »Ich hab gedacht, wir bringen dir vor der Kirch schnell eine Milli mit und einen Kaffee, du hast ja nichts im Haus.«
    Ich sehe ihr zu, wie sie in Tante Caros Küche wuselt, als wäre sie hier zu Hause, und rufe ein bisschen vorwurfsvoll: »Du scheinst dich ja sehr gut auszukennen bei meiner Tante. Aber pass auf, dass du nicht aus Versehen etwas findest, was dich nix angeht.«
    Anneliese zuckt ein bisschen zusammen und hört zögernd mit dem Herumwerkeln auf.
    »Jetzt, wo du das sagst wegen dem Nixangehen …«
    Sie kommt zu mir her und atmet schwer, als hätte sie es gerade nicht besonders leicht. »Gestern auf d’Nacht, da war ich noch bei den Reliquien von der seligen Irmengard und hab ein Kerzerl angezündet für die Caroline.«
    Sie macht mit ihrer rechten Hand zwei fahrige Kreuzzeichen hintereinander. »Und nach der Vorabendmess hab ich noch mal gschaut, und stell dir vor – alle andern Kerzerl haben noch gebrannt, nur das meinige nicht mehr!«
    Sie spitzt die Lippen und pustet mir ins Gesicht.
    »Ausgeblasen«, flüstert sie, »von einem heiligen Hauch!«
    Noch einmal zwei Kreuzzeichen, und ich mache mir kurz Sorgen, ob wir gleich die nächste Inseloma mit dem Heli abholen lassen müssen.
    »Und dann habe ich eine Stimme gehört! Sie hat gesagt …«, Anneliese bekommt eine tiefe Kellergruftstimme, »… sie hat gesagt: ›Solange dein inneres Licht nicht brennt, wird auch die Kerze nicht brennen‹!«
    »Oma, und du meinst echt, dass das die selige Irmengard war?«, meint Leonie, die lässig rittlings auf einem Küchenstuhl hockt.
    »Wer denn sonst? In jeder Haarwurzel hab ich gespürt, dass die Stimme direkt aus dem Jenseits gekommen ist.«
    Der Schleier auf Annelieses Dutt wird von zwei silbernen Nadeln mit

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