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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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einer Perle am Ende festgehalten, und ich kann an den zwei kleinen Kugeln sehen, dass die ganze hutzelige Person vor Erregung zittert.
    »Sie hat mir den Weg gewiesen. Inneres Licht! Das bedeutet, dass ich mich überwinden und der Josepha helfen soll, auch wenn sie was wissen will, was eigentlich niemand was angeht. Das hat auch die Schwester Sebastiana gesagt!«
    »Wie, die war auch in der Kirche?«, frage ich und habe das Gefühl, dass ich dieser Schwester inzwischen so einiges zu verdanken habe.
    »Ja, aus dem Äbtissinnengang ist sie gekommen, als ich heimgehen wollte, und sie hat gesagt, freilich, das wäre eine telepathische Botschaft gewesen und ich soll schauen, dass ich gleich morgen früh zu dir hingeh und dich ein wenig unterstütze in deinen Bemühungen.«
    Anneliese kruscht in dem Weidenkorb herum, zieht eine braunlederne Dokumentenmappe heraus und legt sie mir auf den Tisch.
    »Hier, bittschön. Das hab ich dir mitgebracht, wegen meinem inneren Licht. Diese Mappe hat mir die Caroline gegeben zum Verwahren. Wenn sie stirbt, hats gesagt. Aber ich hab ned neigschaut, weil …«
    »Das geht dich ja alles nichts an, ich weiß.«
    »Genau. Und sie ist auch noch nicht tot«, meint Leonie und fragt ein bisschen verzagt: »Oder? Wenn jemand stirbt, dann erfährt man das doch?«
    »Natürlich ist sie nicht tot!«, mache ich uns allen Mut und weiß auf einmal, dass ich erst dann nach München zurückfahren werde, wenn Tante Caro wieder da ist.
    Ausgerechnet jetzt schiebt die Emerenz ihren Altweiberschädel durch die Terrassentür und lächelt, als hätte man ihr eine Séance mit dem Kini versprochen.
    »Das hört man gern, dass man gebraucht wird.«
    »Wie bitte? Da hast dich fei gescheit verhört!«, ruft die Lechner-Oma, aber ich überlege kurz und flüstere dann: »Vielleicht kann sie uns helfen! Man kann sich nicht nur immer über ihr Getratsche ärgern, und wenn man dann mal einen Vorteil daraus ziehen kann, den Kopf in den Sand stecken.«
    »Freiwillig mit der Emerenz reden, weil sie einem was nützen könnt? Rein strategisch? Ein Hund bist schon, Sefferl«, wispert die Anneliese, ergibt sich und stellt einen Teller mit Plätzchen auf den Tisch.
    »Da schau her, Emerenz. Spitzbuben, Kokosbusserl und Marzipan.«
    Die Emerenz kommt in Überschallgeschwindigkeit zu uns an den Tisch und hinterlässt dabei ziemlich nasse Fußspuren.
    »Regnet’s schon wieder?«, frage ich und »Hast dein Wasser wieder nimmer halten können?« die Lechner-Oma.
    Die Emerenz gießt sich ungefragterweise einen Kaffee ein und beklagt sich.
    »Ah, wo. Einidaucht habens mich, die Saubuam, die frechen!«
    »Wer?«
    »Na, der Basti und der Janni, nur weil ich einen Frieden stiften wollte, weil das geht doch nicht, dass man sich am hell-lichten Sonntag am Schlawittl 15 packt, oder?«
    »Basti und Janni? Wer hat wen …?« Aber das muss ich eigentlich nicht fragen, denn die Emerenz spult ihre Nachrichten sowieso ab.
    »Also, der Basti hat den Janni in die Luft gehoben und zu ihm gsagt: Du Scheißwatschngsicht, lass bloß das arme Mädel in Ruh. Und dann hat der Janni gesagt, dass der Basti nicht den Bestimmer spielen soll, über die Laptops vom Kloster, und dass er, der Janni, ein Anrecht hat auf eine gewisse Joe, weil doch hier ein jeder weiß, dass so ein Grandscherm 16 wie der Schmied den Weibern bloß Unglück bringt und es zwischen ihm und dieser Joe noch lange nicht ausgeredet ist. Und dass aber ebendiese Joe nimmer zu ihm kommen braucht, wenn sie selber einen Computer hat, und dass des Scheiße ist, weil: Im Wasserbett ist’s ganz allein nur halb so nett. Und dann«, die Emerenz macht eine kleine Pause und wirft einen schmalzigen Blick in meine Richtung, »dann hat er gesagt, dass er schließlich mit dieser Joe den Sex seines Lebens gehabt hat, es würde ja ein jeder sehen, wie sie ihn im Rausch der Leidenschaft zugerichtet hat, weil sie eine Raubkatze ist, eine ungezähmte. Da bin ich ganz hellhörig worn, weil ich nicht weiß, ob mit dieser Joe vielleicht die liebe Josepha Schlagbauer hier in unserer Mitte gemeint ist?«
    »Keine Ahnung.« Ich zucke mit den Schultern, obwohl ich innerlich einen Riesenschreck bekomme. Was erzählt der da? Ich und der Sex seines Lebens?
    »Joe, so heißen hier doch viele«, kommt mir die Leonie zur Hilfe.
    »So? Wer denn?«
    »Ist doch jetzt wurscht!«, schimpft die Lechner-Oma. »Entweder du erzählst jetzt weiter, oder du hältst die Bappn.«
    »Also gut. Jedenfalls bin ich besorgt gewesen um die

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