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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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hole tief Luft.
    »Aufgelegt«, sage ich. »Ein unangenehmer Kerl.«
    »Oh mei. Hoffentlich is der Caro nix passiert?«, seufzt jetzt die Lechner-Oma.
    »Ach wo«, meine ich, schon nicht mehr so überzeugt wie noch gestern Abend. Die Emerenz hat einen Puderzuckermund bis zur spitzen Nase und tunkt gerade das letzte Kokosbusserl in ihren Kaffee.
    »Ich weiß noch was vom Doktor Bergmann.«
    Sie macht eine Kunstpause, schluckt, leckt sich die Lippen und grapscht sich eine der Semmeln, die die Anneliese mitgebracht hat.
    »An Marmelad habts ned?«, fragt sie dann. Ich gehe zum Kühlschrank und taste die Fächer nach einem Marmeladenglas ab, ohne die Emerenz aus den Augen zu lassen.
    »Spinnst jetzt, des is ein Ringelblumenbalsam!«, weist mich die Emerenz empört zurecht, als ich ihr prompt das Falsche hinstelle, aber ich kann an ihren geblähten Nasenflügeln sehen, wie sehr sie es genießt, dass sie uns gerade so auf die Folter spannen kann.
    »Jetzt red halt!«, faucht die Lechner-Oma und knallt ein Glas Erdbeer-Rhabarber auf den Tisch, und die Emerenz zuckt gnädig mit den Schultern.
    »Ja gut, wenn ihr’s gar so pressant habts, aber nicht, dass dann wieder heißt, ich tät mich in alles einmischen, gell. Also.«
    Sie haut sich einen Berg roten Glibber auf die halbe Semmel und verteilt ihn mit dem umgedrehten Kaffeelöffel.
    »Ich weiß außerdem, dass der Doktor Bergmann einmal im Hotel zur Caro gesagt hat, dass er das Seeblick kaufen will. Das weiß ich nur, weil die Martina, die wo oben eine Ausbildung gemacht hat zum Hotelfach, beim gleichen Zahnarzt ist wie ich. Und die Martina, die hat an dem Tag bedient, an dem der Doktor Bergmann einen Schampus bestellt hat am helllichten Tag, und die Martina hat sich gefragt, warum so ein feiner Binkel mit einer alten Nuss wie der Caro so einen edlen Tropfen trinkt.«
    So gespannt, wie wir an ihren Lippen hängen, muss sich das herrlich anfühlen für die Emerenz.
    »Vielleicht hatten sie ein Verhältnis, die Tante Caro und Doktor Bergmann?«
    Die Emerenz sieht mich entsetzt an. »Mit der Caro? Gott bewahre! Auf des Haus war der scharf, auf was denn sonst. So ein großes Seegrundstück gibt’s nicht oft auf der Insel.«
    »Ein Investor? Das wär ja furchtbar«, flüstert die Anneliese vor sich hin und fragt mit bebender Stimme: »Und, was hat sie gesagt, die Caro?«
    »Also, den Champagner hat sie auf jeden Fall getrunken. Ein Röderer war das gewesen, die Flasche zu achtundneunzig Euro! So was hätt sich noch ned amal der Wiggerl bestellt, weil der nämlich sehr wohl mit Geld hat umgehen können! Weil, der Staatsbankrott, der war sowieso ein Komplott von den Sozis, den anarchischen!«, spannt uns die Emerenz auf die Folter.
    »Ja, aber um den Kini und sein Haushaltsdefizit ist es sicher nicht gegangen, zwischen der Caro und dem Doktor Bergmann. Was sie zum Haus gesagt hat, wollen wir wissen!«, unterbreche ich sie ungeduldig.
    »Die Caroline, zum Haus? Nix.«
    »Wie, nix?«
    »Na, sie hat nur gesagt, verkaufen tut sie nur über ihre Leiche. Weil sie es jemand anderem vererben will.«
    »Und der Bergmann?
    »Der hat ihr nachgeschenkt und gemeint: Wenn nicht gleich, dann halt irgendwann. Dann haben sie ausgetrunken und sind heimgangen.«
    »Wenn nicht gleich, dann halt irgendwann …«, wiederhole ich und reibe meine verschwitzten Hände an den Oberschenkeln. »Wann war das denn?«
    »Ja mei, das weiß ich noch ganz genau, das war, als ich solchene Probleme mit dem Zahnfleisch gehabt hab, dass ich schon gedacht hab, ich muss es jetzt immer machen wie der Wiggerl, der hat sich das Essen nämlich immer pürieren lassen …«
    »WANN – DAS – WAR – HABE – ICH – GEFRAGT!«
    Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und ringe um Fassung. Die Anneliese kneift die Lippen aufeinander und schaut mich mit so einem »Selber schuld, du hast sie reingelassen«-Blick an.
    »Ist ja schon gut«, zickt mich die Emerenz an, Erdbeer-Rhabarber bis zu den Ohrläppchen. »Vor ungefähr genau zweieinhalb Jahren.«
    Ich nicke etwas erschöpft und ziehe die Mappe zu mir her, die die Lechner-Oma auf den Tisch gelegt hat.
    »Vielleicht steht da mehr drin, auch über …«
    Die Lechner-Oma haut mir mit Vollgas ans Schienbein und zwinkert mit den Augen, als wäre ihr eine Ladung allerfeinster Chiemseestaub hineingeflogen.
    »Du, Emerenz, ganz was anders. Hast du schon gehört, dass bei den Lochbichlers was Kleines unterwegs sein soll?«, wechselt sie dann ziemlich rasant das Thema.
    »Wie?«,

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