Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bettler 02 - Bettler und Sucher

Titel: Bettler 02 - Bettler und Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
Vom Netzwerk:
is’.«
    »Die Waldaufseher-Lizenz ist an die Sellica Corporation übergegangen«, sagte Samuelson. »Ich habe dort Meldung gemacht, Sir, sofort nachdem Sie mich benachrichtigt hatten.«
    Aber Jack, den konnte der nich’ hinhalten mit so ‘nem Mist. Wie ich schon sagte, der is’‘n guter Bürgermeister. »Is’ uns ganz egal, wer dafür zuständig is’, Distriktsleiter! Sie sin’ dafür verantwortlich, daß der Job erledigt wird! Dafür haben wir Sie ja gewählt.«
    Samuelson sah drein wie zuvor. Da war ich sicher, er kam vom Band. »Ich bitte um Verzeihung, Bürgermeister, Sie haben ganz recht. Es fällt unter meine Verantwortung. Ich werde mich sofort darum kümmern, Sir.«
    »Das sagten Sie auch schon vor zwei Wochen. Als der AufseherRob einging.«
    »Ja, Sir. Die vorgesehenen Geldmittel wurden… Ja, Sie haben völlig recht, Sir. Es tut mir wirklich leid. Es wird keine Versäumnisse mehr geben, Sir.«
    Die Leute sahen sich an un’ nickten: wird auch verdammt noch mal Zeit! Hinter mir murmelte Paulie Cenverno: »Hart anfassen, die Macher-Typen, so isses richtig. Denen mußt du immer unter die Nase reiben, wer für die Wählerstimmen zu blechen hat, ja, das mußt du!«
    »Vielen Dank, Distriktsleiter«, sagte Jack. »Un’ da wär’ noch was…«
    »He!« brüllte einer von den Kerlen am anderen Ende des Cafeteria, »he! Das Fließband is’ stehengeblieben!«
    Totenstille im ganzen Laden.
    Das Holo von Samuelson fragte mit scharfer Stimme: »Was geht da vor? Wo liegt das Problem?« Für ‘n Moment klang er fast wie ‘n Mensch.
    Der Junge drüben brüllte noch mal: »Scheißding blieb einfach stehen! Schluckte meinen Chip un’ blieb stehen! Boxen gehen nich’ auf!« Er riß an den Türchen der PlastiKlar-Würfel rum, und keins davon rührte sich, aber die rühren sich klarerweise nie, wenn man nich’‘nen Chip in den Schlitz tut. Der Kerl fing an, mit seinem Prügel drauf herumzutrommeln, aber ‘s half nichts. PlastiKlar is’ unzerbrechlich.
    Da rannte Jack selber rüber, so flott, daß sein Wanst unter dem roten Overall auf un’ ab hüpfte. Er steckte einen von seinen eigenen Essenchips in den Schlitz un’ drückte auf’n Knopf. Der Chip verschwand, un’ das Türchen der Box ging immer noch nich’ auf. Jack rannte zurück zum Terminal.
    »Es is’ draufgegangen, Distriktsleiter, das beschissene Essenband is’ draufgegangen! Schluckt die Chips un’ gibt kein Futter nich’ her! Sie müssen was tun, aber echt schnell! Das hier kann keine zwei Wochen so bleiben!«
    »Selbstverständlich nicht, Bürgermeister. Wie Ihnen bekannt ist, fällt die Cafeteria nicht in mein Steueraufkommen – es wird von Kongreßabgeordneter Land finanziert und instandgehalten. Aber ich werde sie persönlich und umgehend von dem Defekt unterrichten, und in längstens einer Stunde wird ein Techniker aus Albany kommen und die Sache in Ordnung bringen. Niemand sollte innerhalb einer Stunde verhungern, Bürgermeister Sawicki. Bitte beruhigen Sie die Wählerschaft.«
    »So wie er den AufseherRob in Ordnung gebracht hat, wie?« kreischte Celie Kane. »Wenn meine Kleinen nur ‘nen einzigen Tag hungrig sin’, du Macher-Schwein, dann…«
    »Halt’s Maul!« knurrte Paulie Cenverno bedrohlich leise. Paulie kann’s nich’ leiden, wenn man ‘nem Macher mit’m Hintern ins Gesicht fährt. Der sagt, Paulie nämlich, die haben auch so ihre Gefühle, die Macher.
    »Nich’ länger als ‘ne Stunde also«, sagte Jack. »Danke für Ihre Hilfe, Distriktsleiter. Gespräch zu Ende.«
    »Gespräch zu Ende«, sagte Samuelson. Er lächelte uns noch mal zu, war das gleiche Lächeln wie in den Wahlholos, Kinn hoch un’ Knitterfältchen um seine hellblauen Augen. Dann drückte er ‘nen Knopf am Schreibtisch, un’ das Bild verschwand. Da haute aber irgendwas nich’ hin, denn die Stimme verschwand nich’, die blieb. Klang bloß ganz anders als zuvor. War immer noch Samuelsons Stimme, hörte sich aber gar nich’ so an wie beim Wahlkampf: »Herr im Himmel – was kommt als nächstes! Diese Halbidioten, diese Schwachköpfe… am liebsten würde ich sie alle einfach… Oh!« Un’ jetz’ jaulte das Terminal kurz auf un’ schaltete sich ab.
    Eine Frau, die an ‘nem Tisch weiter weg saß, ließ ‘nen Schrei los. Der Kerl mit dem größten Holzknüppel hatte ihr das Essen geklaut un’ stopfte es sich rein. Jack un’ Paulie un’ Norm Frazier stürmten rüber un’ nahmen sich den Jungen vor. Seine Kumpel nahmen sich Jack un’ Paulie

Weitere Kostenlose Bücher