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Bettler 03 - Bettlers Ritt

Titel: Bettler 03 - Bettlers Ritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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SuperSchlaflose.«
    Jackson startete den Wagen. Vicki sagte: »Wollen Sie nicht einmal wissen, was ich Cazie sagte, als sie anrief?«
    »Nein.«
    »Ich sagte ihr, soweit ich wüßte, würden Sie in diesem Moment Jennifer Sharifi vögeln, weil sie jetzt doch wieder aus dem Knast ist und immer schon vom selben Schlag war wie Cazie.«
    Unwillkürlich mußte Jackson grinsen.
     
    Niemand hinderte den Luftwagen daran, auf dem Dach von Kelvin-Castner zu landen. Zu Jacksons Überraschung hinderte auch keiner ihn und Vicki daran, mit dem Lift in die Empfangshalle im obersten Stockwerk zu fahren. Die Halle bestand praktisch aus endlosen prunkvollen Variationen eines Doppelhelix-Motives – genau einen Zentimeter über der Grenze ins Vulgäre. Jackson dachte an Ellie Lester.
    Einen Meter vor ihm flimmerte das Holo einer Empfangsdame auf, einer Blondine mittleren Alters mit kaffeebrauner Haut – attraktiv, aber so seriös aussehend, daß sie kompetent wirkte. »Willkommen bei Kelvin-Castner. Was kann ich für Sie tun?«
    »Jackson Aranow für Thurmond Rogers«, sagte Jackson.
    »Leider ist Doktor Rogers heute nicht im Haus. Möchten Sie eine Botschaft aufzeichnen?«
    »Dann möchte ich Alexander Castner sprechen.«
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Nein.«
    »Ich fürchte, Mister Castners Terminkalender läßt ihm keine Zeit für außerplanmäßige Besprechungen. Möchten Sie eine Botschaft aufzeichnen?«
    Jackson sagte zu Vicki: »Wir hätten Lizzie doch mitbringen sollen.«
    »Würde nichts helfen. In dem Moment, in dem sie sich irgendwo Zugriff verschaffen will, vernebelt uns das Sicherheitssystem. Ich meine – es ist doch eine Neuropharm-Firma, oder?«
    Natürlich. Jackson dachte nicht mehr klar. Das machte die Wut. Er mußte sich zusammennehmen.
    Freundlich sagte Vicki zu dem Empfangsdamen-Holo: »Ich möchte gern eine Botschaft für Mister Castner aufzeichnen. Oder vielleicht möchte er das hier gleich mithören. Bitte sagen Sie Mister Castner also, daß Doktor Jackson Aranow von TenTech, Cazie Sanders’ Firma, hier ist. Also: ›Aranow‹, ›TenTech‹, ›Sanders‹ – ich bin sicher, einer dieser Namen scheint seit gestern an prominenter Stelle im Verzeichnis Ihres Suchprogrammes auf. Informieren sie Mister Castner des weiteren, daß Doktor Aranow einen Rechtsanwalt beauftragt hat, die Herausgabe der Gewebeproben, die ohne das Beisein eines Rechtsbeistandes von Shockey Toor und Dirk Francy genommen wurden, und die Eigentümerschaft an allen daraus resultierenden Patentrechten einzuklagen. Der Rechtsanwalt verfügt in dieser Sache bereits über beeidete Zeugenaussagen und er ist über unseren gegenwärtigen Besuch voll informiert. Ein bundesrichterlicher Befehl gegen K-C, die Arbeiten an diesem Projekt augenblicklich einzustellen, ist zu erwarten, ebenso wie die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Branche, was für Mister Castner möglicherweise etwas verfrüht kommen könnte. Außerdem setzen Sie Mister Castner davon in Kenntnis, daß Doktor Aranow und seine Schwester über die Mehrheit von TenTech verfügen, und daß ohne ihrer beider Zustimmung keinerlei finanzielles Engagement denkbar ist. Habe ich damit Ihr Suchprogramm in Gang gesetzt?«
    Das Holo bedachte Vicki mit einem strahlenden Lächeln. »Jawohl, mein Suchprogramm läuft und sendet. Darf ich Ihnen Kaffee anbieten?«
    »Nein, vielen Dank. Wir warten nur auf Mister Castners Antwort. Oder die von Doktor Rogers.«
    »Leider ist Doktor Rogers heute nicht im Haus«, sagte die Empfangsdame. Sie strahlte immer noch.
    »Selbstverständlich ist er das«, widersprach Vicki. Sie ließ sich auf ein Sofa sinken, dessen Paisleymuster aus Doppelhelices gewunden war, und tätschelte den Sitz neben sich. »Kommen Sie, setzen Sie sich hin, Jackson. Wir müssen ihnen ein Weilchen zugestehen, damit sie rasch einen Kriegsrat abhalten und herausfinden können, wer Scheiße gebaut hat, indem er Cazie kontaktierte, als Rogers gerade dabei war, Sie so herrlich aufs Kreuz zu legen.«
    »Wir werden wahrscheinlich abgehört«, warnte Jackson.
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    Er setzte sich neben sie und sagte mit leiser Stimme: »Wo haben Sie das gelernt?«
    Vicki sah plötzlich mißmutig drein. »Das wird Sie sicher nicht interessieren.«
    »O doch.«
    »Ein andermal. Sieh an, welch eine prompte Antwort! Fünf Punkte für leistungsorientierte Arbeitsweise.«
    Ein Wandschirm wurde hell, und Thurmond Rogers’ krampfhaft lächelndes Gesicht erschien. »Jackson! Wie geht’s denn so?

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