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Bettler 03 - Bettlers Ritt

Titel: Bettler 03 - Bettlers Ritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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alles noch viel schlimmer. Als Miranda Sharifi den Zellreiniger schuf, da berücksichtigte sie die Strahlenkrankheit nicht. Nun, sie konnte nicht alles einbeziehen. Der Zellreiniger merzt anomale DNA aus. Daher kommt es auch, daß er Tumoren so früh erwischt. Und Theresa…« Er konnte nicht weitersprechen.
    Vicki tat es an seiner Stelle. »Theresa wird zu einer Masse mutierter anomaler DNA. Jackson, es tut mir so leid! Aber was ist eigentlich mit der Tech-Pilotin?«
    »Ist nach Hause gegangen, denke ich.«
    »Dann ist nur zu hoffen, daß sie auch einen Arzt in ihrer Verwandtschaft hat.«
    Er sah Vicki ärgerlich an. »Ich bin doch kein wandelnder Humanitätsapostel, zum Teufel! Die Pilotin gehört nicht zu meinen Patienten!«
    Vicki antwortete nicht. Aber sie legte ihm kurz die Hand auf die Schulter, ehe sie sagte: »Ich werfe mich für eine Weile aufs Ohr. Bleiben Sie jetzt bei ihr, und ich löse Sie in ein paar Stunden ab.«
    »Tragen Sie dem Haussystem auf, Sie zu wecken. Es heißt Jones, und der Zugangscode für das Gästeprogramm lautet ›Michelangelo‹.«
    »Ich weiß«, sagte Vicki, und Jackson kam gar nicht auf die Idee, sie zu fragen, woher sie es wußte.
    Eine Stunde später rief er beim Flughafen Manhattan-Ost an und schickte eine Botschaft an die Tech-Pilotin, die Theresa Aranow geflogen hatte. Er fügte eine Anleitung für die Behandlung von Strahlenkrankheit hinzu.
    Dann zog er sich einen Sessel zum Bett seiner Schwester und betrachtete ihr schlafendes Gesicht, solange es noch ganz war.
     
    Mitten in der Nacht schlich Vicki ins Zimmer und sagte leise: »Lassen Sie mich jetzt bei ihr sitzen.«
    Jackson hatte leicht gedöst, verfolgt von unruhigen Träumen: Riesige unförmige Klumpen attackierten ihn und versuchten, seinen Kopf zu verschlingen… er erkannte, daß es Theresas T-Zellen waren, die sich zum Kampf gegen ihren eigenen Körper aufgemacht hatten.
    Er richtete sich auf und sagte verschlafen: »Nein… Ich bleibe hier.«
    »Jackson, Sie sehen beschissen aus. Gehen Sie zu Bett. Nichts wird sich vor morgen früh ändern.«
    Aber Theresa veränderte sich unentwegt. Verbrennungen erschienen auf ihrer blassen Haut, wunde Stellen in ihrer Mundhöhle und auf der Zunge.
    »Jackson…«
    »Ich bleibe hier.«
    Sie zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben ihn. Ein paar Minuten – Stunden? – später wachte er auf, als er merkte, daß er, geschleppt von Vicki, durch den Korridor auf seine Schlafzimmertür zustolperte. Er entsann sich nicht, eingeschlafen oder aufgewacht zu sein.
    Sie ließ ihn vollständig bekleidet auf das Bett fallen, und er versank augenblicklich in weitere rastlose Träume.
    Als er das nächste Mal erwachte, stand Cazie über ihn gebeugt wie eine griechische Furie und schüttelte ihn an der Schulter. »Jackson! Ich habe dir ein Dutzend höchst dringliche Botschaften von K-C geschickt! Was ist bloß los mit dir? Ist dir eigentlich klar, wie wichtig dieses Geschäft ist? Und selbst wenn es dir nicht klar ist – kannst du nicht wenigstens den Anstand aufbringen, mir einmal in sechsunddreißig Stunden zu antworten? Auch wenn du schmollst? Mein Gott, ich kann nicht glauben, daß du…«
    »Es wäre besser, Sie würden Jackson nicht stören«, sagte Vicki mit zuckersüßer Stimme von der Tür her.
    Cazie drehte sich langsam um. Ihre honigfarbene Haut wurde blaß, was die Sprenkel in ihren Augen noch um eine Idee leuchtendgrüner machte.
    »Jackson braucht seinen Schlaf«, fuhr Vicki mit derselben geduldigen Stimme fort, mit der man ein Kind durch vernünftige Argumente zu überzeugen versucht. »Also wäre es besser, wenn Sie jetzt wieder gingen.«
    Cazie hatte sich gefangen – immer ein gefährlicher Augenblick. »Das glaube ich nicht… Diana, nicht wahr? Oder Victoria? Stimmt, Jackson sieht ziemlich geschafft aus – Sie müssen ihm ein beachtliches Konditionstraining verpaßt haben! Ich bin sicher, es hat ihm gefallen. Aber jetzt müssen wir beide Erwachsenengespräche führen. Also – wenn er Sie schon bezahlt hat, dann kann Ihnen das Haussystem einen GehRob rufen. Und jetzt, Jack, warte ich in deinem Arbeitszimmer, während du dich duschst.«
    Vicki lächelte nur.
    Plötzlich hatte Jackson sie beide satt. Er hievte sich mühsam aus dem Bett. »Sei nicht so verdammt dumm, Cazie! Theresa ist krank! Ich habe keine Zeit, über Kelvin-Castner nachzudenken, solange sie nicht außer Gefahr ist.«
    Cazies Gesichtsausdruck verwandelte sich. »Krank? Ernsthaft? Was hat sie?

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