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Bettler 03 - Bettlers Ritt

Titel: Bettler 03 - Bettlers Ritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Umstellungs -Spritze akzeptieren müssen. Die einzige Möglichkeit, sie vor zu erwartenden Krebserkrankungen zu bewahren.«
    »Aber es gibt doch keine Spritzen mehr! Außer du…«
    »Natürlich habe ich eine für Theresa. Im Privatsafe meines Vaters. Ich habe immer schon eine für Theresa aufgehoben.«
    Cazies Miene verriet plötzliches Verstehen. Mit einemmal wurde ihr klar, was es ihn als Arzt gekostet hatte, das zu tun, während die Krise im öffentlichen Gesundheitswesen sich zuspitzte – zuzusehen, wie Babies starben, und zu wissen, eines davon retten zu können… Sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte die Arme um ihn. Er ließ es zu. Ihr voller Busen preßte sich weich an seinen Körper; ihr Scheitel paßte wie immer perfekt unter sein Kinn. Er war so müde…
    Am Rand seines Gesichtsfeldes sah er Vicki um die Ecke verschwinden.
     
    Theresa bekam nässende Wunden auf dem Kopf, im Gesicht und auf dem Körper. Das Gewebe schwoll so an, daß der Druck des weichen Bettes ihr unerträgliche Qualen bereitet hätte, wäre sie nicht vollgepumpt mit Schmerzmitteln gewesen. Ihre kleinen, festen Brüste verwandelten sich in Beutel voller Geschwüre mit blutenden, aufgesprungenen Warzen.
    Sie konnte nicht sprechen. Ihr Mund, die Zunge und der Gaumen wurden ebenso zu einer Ansammlung von Geschwüren wie der Rest ihres strahlenverbrannten Körpers. Manchmal, wenn sie kurz aus ihrer Bewußtlosigkeit auftauchte, bemühte sie sich, dem Tubus in ihrer Luftröhre zum Trotz, etwas zu murmeln, während ihre verschwollenen Augen Jacksons Blick festhielten. »Ennh… de-de…« Dann gab er ihr jedesmal sofort ein Schlafmittel. Er konnte es nicht ertragen.
    »Fortschritte des Patienten innerhalb normaler Grenzen«, sagte der PflegeRob freundlich ein paarmal am Tag. »Wünschen Sie detaillierte Werte?«
    »Um Himmels willen, Jackson, legen Sie sich schlafen!« sagte Vicki ebenso oft. »Sie sehen aus wie etwas, das Miranda Sharifis Labor weggeschmissen hat!«
    »M-M-M-M… de… de«, versuchte Theresa. Jackson erhöhte die Dosis des Sedativums.
    Wie im Vertrag festgehalten, trafen zweimal täglich die Laborberichte von Kelvin-Castner ein, endlose Listen unbearbeiteter Daten. Jackson hörte nur die von Thurmond Rogers hastig gesprochenen Zusammenfassungen ab. »Jack, wir haben Computermodelle der wahrscheinlichsten Proteinstrukturen des Ausgangsmoleküls entwickelt, basierend auf den wahrscheinlichsten Reaktionen der Rezeptoren. Bedauerlicherweise gibt es sechshundertdreiundvierzig mögliche primäre Molekülfaltungen, also werden die Tests einige Zeit in Anspruch nehmen, und so dachten wir daran…«
    »Das reicht, Caroline«, sagte Jackson zum System. »Leg den Bericht unter dem heutigen Datum, dem Sprecher und… nach allen Kriterien ab, die eine Wiederauffindung vereinfachen.« Und laß mich zufrieden damit!
    »Ja, Doktor Aranow«, sagte Caroline.
    »Jack, wie geht’s Tess?« fragte Cazies Bild täglich – öfter als täglich, aber er wußte nicht, wie oft, weil er sich nie direkt mit ihren Anrufen verbinden ließ. Einmal hörte er Cazies Stimme in einem anderen Raum, wo sie mit Vicki sprach. Mit Vicki? Wortgefecht? Nahkampf? Duell? Er ging nicht hin.
    Theresa verlor Gewicht, das zu verlieren sie sich einfach nicht leisten konnte. Ihr ohnedies schon magerer Körper wurde zu einem Skelett, die Arme und Beine dürr wie Drahthänger, die Knie und Ellbogen scharfkantig wie Meißel. Ihre Wunden näßten und bluteten.
    Der Fortschritt bei Kelvin-Castner, berichtete Thurmond Rogers täglich, schien nicht stattzufinden. Die Computermodelle schienen einfach nicht zu klappen. Die Algorithmen ließen sich, nach eingehender Untersuchung, nicht anwenden. Es gab nur Wahrscheinlichkeiten, Hypothesen, die sich später als unhaltbar herausstellten, und unbefriedigende Resultate bei den Tierversuchen. Man wartete dringend auf einen Durchbruch, erklärte Thurmond Rogers in seinen Botschaften, denen Jackson nur solange zuhörte, bis er an ihrem Kern angelangt war. Der Durchbruch würde kommen, sagte Rogers. Noch war er aber nicht da. »Schließlich sind wir nicht Miranda Sharifi und Jonathan Markowitz«, fügte Rogers unwirsch hinzu.
    »Fortschritte des Patienten innerhalb normaler Grenzen«, sagte der PflegeRob.
    »Gehen Sie schlafen!« sagte Vicki. »Ihre geistige Gesundheit unterliegt auch der Abnützung.«
    »Möglicherweise ein Dekapeptid zur Auslösung der Zellreaktion bei…«
    »De… ded… mmmm…«
    »Wie geht’s ihr, Jack? Wie

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