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Bettler 03 - Bettlers Ritt

Titel: Bettler 03 - Bettlers Ritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Selbstgerechtigkeit? Plötzlich war Jackson nicht sicher, ob er den Unterschied erkennen könnte.
    »Freche Worte. Nicht Stärke.« Cazie tippte etwas ins MobiLink ein, und ein SicherheitsRob erwachte zum Leben. Er erhob sich von dem trümmerübersäten Hallenboden und eilte auf die Menschengruppe zu. Ein schwaches Schimmern markierte den Rand der Energieblase, die er über Vicki warf.
    »Sie sind widerrechtlich in das Firmengelände von TenTech eingedrungen«, leierte er. »Sie werden bis zum Eintreffen weiterer Instruktionen festgehalten.«
    Vicki fuhr fort zu lächeln. Jackson sah, wie Cazies Gesicht sich verfinsterte.
    »Sie sind in das Firmengelände von TenTech eingedrungen. Sie werden…«
    »Stell ihn ab«, sagte Jackson, ohne es zu wollen.
    Beide Frauen sahen ihn an, und da wurde ihm klar, daß die beiden im Eifer des Gefechts ihn völlig vergessen hatten. Cazie lächelte und ließ die Finger über die Tasten des MobiLinks tanzen. Der Rob hörte auf mit dem Geleier.
    »Nein«, sagte Jackson. »Ich meinte – schalte ihn komplett ab. Wir werden sie nicht verhaften lassen.«
    »O doch, das werden wir!« widersprach Cazie.
    Die Reaktion wallte in ihn hoch, eine unverdünnte Hormoneruption, die er nicht einordnen konnte. Oder nicht wollte. Sie schoß in einem einzigen Satz aus ihm heraus, der – das war Jackson klar in dem Moment, als er ihn hervorstieß – nicht das bedeutete, was die Worte aussagten: »Du hast nicht die Aufsicht bei TenTech!«
    »Doch, die habe ich. Wer sonst? Du? Du schaust dir nicht einmal die finanziellen Tagesberichte an, geschweige denn die betrieblichen Daten! Überlaß mir das, Jack. Bleib du bei deinem medizinischen Wissen.«
    Sie meinte wohl sein medizinisches Wissen, das längst passe war… Sie piesackte ihn schon wieder, aber diesmal nicht liebevoll-gutmütig, was bedeutete, daß sie sich in die Enge getrieben fühlte. Cazie in die Enge getrieben! Die Vorstellung hatte plötzlich etwas sehr Reizvolles an sich.
    »Ich überlasse dir das keineswegs, Cazie. Ich stimme dich nieder. Stell den Sicherheitsballon ab!«
    Sie tippte etwas ein, und der Rob setzte sich Richtung Tor in Bewegung, und Vicki, die in dem schimmernden hohlen Energiefeld wie in einer durchsichtigen Hülle steckte, wurde mitgetragen.
    »Cazie! Stell den Rob ab!«
    »Bring dieses weggetretene Mädel raus, Jack. Wir gehen.«
    »Schalt ihn ab! TenTech gehört mir, nicht dir!«
    »Jedem von uns gehört ein Drittel von TenTech«, sagte sie gleichmütig. Der Rob strebte weiter mit Vicki auf das Tor zu.
    »Ich übe das Stimmrecht für Theresa aus«, wandte Jackson ein. Und dann streckte er einfach den Arm aus und nahm das MobiLink aus Cazies Hand, ehe sie überhaupt merkte, was er tun wollte. Oder konnte.
    »Gib mir das zurück!«
    »Nein«, sagte er, starrte sie unverwandt an und sah den Sturm kommen. Unwillkürlich geriet auch sein eigenes Blut in Wallung. Gott, war sie schön…! Die begehrenswerteste Frau, die er je gesehen hatte. Sie griff nach dem MobiLink in seiner Rechten, und er umschloß ihren Oberarm mit der Linken und hielt sie sich mühelos vom Leib. Wieso hatte er noch nie daran gedacht, daß er doch viel kräftiger war als Cazie? Er hätte schon vor Jahren physisch aggressiver reagieren sollen! Sein Penis regte sich.
    »Ich. Sagte. Gib. Mir. Das. Und zwar sofort!«
    »Nein«, sagte Jackson und lächelte. Verdammt, er kannte die Codes nicht, sonst hätte er das Ding selbst abgestellt! Nun, er konnte sie herausfinden. Oder – komischer Gedanke – Lizzie fragen.
    Cazie stand reglos da und wehrte sich nicht gegen seinen festen Griff, aber ihre goldene Haut war zornesrot, und die grüngesprenkelten Augen funkelten.
    Noch nie hatte er eine solche Macht über sie verspürt.
    Plötzlich beugte Cazie sich über seine linke Hand, die ihren Oberarm umfaßt hielt, und ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn. Der Schmerz kam so überraschend, daß er seine Finger öffnete; Blut lief darüber. Sie hatte ihn gebissen! Das Mädchen unten auf dem Boden sagte etwas.
    »Genau das ist dein Problem, Jackson«, bemerkte Cazie, »du bist nie auf einen Gegenangriff vorbereitet.«
    Zwei lange Schnitte verliefen schräg über seinen Handrücken. Saubere, gerade Schnitte, nicht zerfetzt von Cazies Zähnen. Sie hatte sich ausfahrbare Klingen zwischen die Zähne implantieren lassen!
    Venöses Blut bildete dunkelrote Pfützchen neben Lizzie auf dem Boden, die wiederum etwas sagte, was Jackson nicht verstand. Befand er sich in einem

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