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Bettler und Hase. Roman

Bettler und Hase. Roman

Titel: Bettler und Hase. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tuomas Kyrö
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Produktionsmengen, Resultate und Funde an den Meistbietenden. Dadurch könne er sehr schnell gewichtige Entscheidungen treffen, für die große Konzerne Monate bräuchten. Und er wisse, wo er seinen Gewinn investieren müsse. In die Zukunft, in die nächste Generation.
    In Stollenschuhe.
    Er sagte, er habe in der Investmentbranche angefangen, jetzt aber auf dem Rohstoffmarkt neue Herausforderungen gefunden.
    Jonttu wollte von Vatanescu etwas über die Vergünstigungen und die Zulagen in Bergwerken wissen. Minttu interessierte sich dafür, ob auch für Frauen eine Chance bestehe, Gabelstapler oder Erzlaster zu fahren.
    Alles ist möglich. Ihr habt eine hervorragende Ausgangsposition, und der Stundenlohn liegt auf einem Niveau, dass zum Beispiel … äh … ein rumänischer Bettler … von einem Monatslohn ein ganzes Jahr leben könnte.
    Die jungen Leute hielten den Vergleich zwar für etwas weit hergeholt, aber was sie da hörten, gefiel ihnen trotzdem.
    Während der Arbeit darf man auch lächeln. Man darf anderen in die Augen schauen, auch wenn sie kohlschwarz sind. Dort blitzt immer etwas Weißes auf.
    Der Zug hielt in Helsinki-Pasila.
    Hört mal …
    Vatanescu blieben die Worte im Hals stecken. Es war riskant, sich Geld zu leihen, da konnte es passieren, dass die Kreditwürdigkeit geprüft wurde, und die war bei Vatanescu noch schlechter als bei Griechenland. Auf einen Schlag konnte alles in sich zusammenfallen, vergeblich gewesen sein.
    Also, ich meine …
    Der Schnellzug fuhr an Helsinki-Malmi vorbei, sauste durch Helsinki-Tapanila und bremste nach Helsinki-Puistola, um in Vantaa-Tikkurila zu halten. Die Jugend sprach untereinander finnisch, sie amüsierte sich über viele Dinge, wie man es in dem Alter eben tut.
    Tu es. Tu es jetzt!
    Der Zug hielt an.
    Was soll ich nur tun?
    In dem Moment schlich sich das Kaninchen durch Vatanescus Ärmel auf den Sitz, sprang auf den Boden und kletterte zwischen den beiden jungen Leuten gegenüber wieder hoch.
    Ohne auf Widerstand zu treffen, setzte es sich bei Ökö auf den Schoß. Aus dem ersten Erstaunen wurde im Nu sanfte Sentimentalität. Das Kaninchen betrachtete die jungen Leute und stellte durch sein Verhalten klar, dass man es streicheln durfte.
    Jonttu machte Fotos mit der Handykamera, und alle wollten wissen, warum ein Investmentmanager einen Hasen bei sich hatte.
    »Are you a magician?«
    Es ist wie … wie ein Kanarienvogel. Im Bergwerk. Eine Lebensversicherung. Ahnt Gefahren. Wittert Edelmetalle. Es gibt auf der ganzen Welt nur acht solcher Kaninchen mit Spezialausbildung.

Vatanescu lag in einem der oberen Betten des Schlafwagenabteils. Das Bett war frei, weil es für Oili Tymäkkä bestimmt gewesen war, dem seine Eltern nicht erlaubt hatten, für ein Jahr ins Bergwerk zu gehen, weil sie ihm schon den Coaching-Kurs für die Jura-Aufnahmeprüfung bezahlt hatten.
    Vatanescu schaute an die Decke und lauschte, mit welch großem Vergnügen die jungen Leute das Kaninchen umsorgten und fütterten. Kurz vor Seinäjoki entnahm Jonttu seinem Portemonnaie ein braunes Bröckchen, das er auf Zigarettenpapier bröselte und mit Tabak vermischte.
    »Kommst du mit was rauchen, Vatanescu?«
    Ich rauche nicht.
    »Eine Tüte geht immer.«
    Ich muss mich ihres Vertrauens als würdig erweisen. Sie meinen es gut mit mir. Da darf ich nicht überheblich sein.

    Zuerst brachte ihn der Joint zum Lächeln. Dann hatte Vatanescu das Gefühl, zu schweben – durch die Tür, den Gang entlang bis ins Abteil und ins erstbeste Bett. Dann bekam er entsetzlichen Hunger. Jonttu ging in den Speisewagen, um etwas zu holen, und als Vatanescu seinen Hunger gestillt hatte, klappte es allmählich auch mit dem Reden.
    Die größten Probleme im Arbeitsleben treten in der Personalführung und bei den Arbeitsbedingungen auf. Jede Arbeitskraft sollte sich erwünscht und sicher fühlen. Daraus entsteht die Arbeitsatmosphäre. Ab und zu muss es eine Grillparty geben. Wir brauchen das Gefühl, wichtig zu sein, sonst nichts. Das, was wir tun, soll Folgen haben, wir wollen etwas zählen, wir wollen, dass man auf uns hört. In der Finanzwelt sind das alles Nebensächlichkeiten, aber heutzutage macht sich ja keiner mehr Gedanken. Denkt nach! Man müsste viel mehr nachdenken, anstatt immer nur dem Mammon hinterherzurennen. Aber ich tue ja auch nichts anderes. Und ihr auch nicht. Ich weiß nicht. Ich muss darüber nachdenken.
    Minttu machte sich Notizen und unterstrich das Wort »Grillparty« mit drei verschiedenfarbigen

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