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Bettler und Hase. Roman

Bettler und Hase. Roman

Titel: Bettler und Hase. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tuomas Kyrö
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er, so wie er es bei der letzten Fragestunde im Parlament gesagt hatte.
    Er zog aus der Siwa-Tüte einen Anzug für Vatanescu, der in passender Weise schlecht saß und fadenscheinig war.
    »Zu welcher Fußballmannschaft hältst du?«
    Zu der, in der mein Sohn spielen wird.
    Pahvi wühlte in der Tüte und schwankte zwischen den Schals von Real Madrid, HJK Helsinki und Steaua Bukarest. Schließlich griff er zum Schal der finnischen Nationalmannschaft. Für das Kaninchen gab es einen Miniaturschal.
    »Wir müssen damit aber auf den passenden Moment warten. Es ist besser, wenn wir die Nummer mit dem Schal nicht sofort abziehen.«
    Was?
    »Entschuldige mein Englisch! Aber deins ist auch nicht gerade oxfordmäßig.«
    Wir verstehen uns.
    Sprachlich.
    Ansonsten verstehe ich nicht, was ich hier soll.
    »Dich kann man nicht abschieben. Das gibt einen Volksaufstand. Scheibenkleister. Die Kirche hat dir Asyl angeboten.«
    Mir? Vatanescu?
    »Sogar bei der UNO hat man über dich gesprochen. Ich habe den Kofferraum voller Internetappelle, Stofftiere und Frauenunterwäsche! Manche auch von Männern. Alles an dich geschickt!«
    Mach dich nicht lustig über mich, guter Mann. Ich bitte dich.
    »Wenn ich mich über dich lustig mache, merkst du das schon. Hör zu. Weißt du, was heutzutage in der Politik entscheidend ist, Vatanescu?«
    Die Sachfragen?
    »Um die Angelegenheiten auf der Sachebene kümmern sich die Leute, die sich für die Sachebene interessieren. Mich interessiert der Einfluss. Der Einfluss aufs Volk. Der Appell. Die Wirkung. Das ist Politik! Schon immer gewesen.«
    Ich kenne mich mit Politik nicht aus.
    Ich habe nie gewählt.
    Ich weiß gar nicht, ob ich das Recht dazu habe.
    »Na klar hast du das, Mensch! Jeder hat es. In der Volksherrschaft ist jede Stimme wichtig. Entscheidend! Weißt du, worauf mein Erfolg beruht?«
    Vatanescu sah den dicken, keuchenden Mann neben sich an. Auf den ersten Blick wirkte er nicht erfolgreich, jedenfalls nicht so, wie Rapper oder Geschäftsmänner erfolgreich aussahen.
    »Mein Erfolg beruht auf dem, was ich bin.«
    Auf Dickleibigkeit und Jovialität?
    »Ich kenne die Massen, ich bringe sie dazu, mir zu folgen. Ich bin der Hirte. Die Menschen wollen gleichzeitig von unten herauf- und von oben herabschauen.«
    Was hat das mit mir zu tun?
    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
    »Juhmen intrest!«
    Was?
    »Große Themen brauchen das Gesicht des kleinen Mannes!«
    Kleiner als ich geht kaum.
    »Aber man darf auch nicht auf elend machen. Pass auf. Früher hatte ich das Gesicht des kleinen Mannes. Jetzt bin ich einen Schritt weiter und nicht mehr klein. Ein Ministerpräsident ist nicht klein und ein Präsident erst recht nicht. Aber das neue Gesicht des kleinen Mannes existiert bereits.«
    Ich verstehe gar nichts.
    »Es ist dein Gesicht, Vatanescu!«

Simo Pahvi bat Esko Sirpale, vor seinem Lieblingslokal anzuhalten. Hier hatte Pahvi in der hitzigsten Phase des Wahlkampfs verkündet, die Ausländer hätten nichts zu befürchten – solange sie arbeiteten, wie Ming Po.
    Danach war Ming’s Palace zu einer ganzen Restaurantkette herangewachsen, die inzwischen mit den beiden großen Hamburgerketten um Marktanteile konkurrierte. Entscheidend dafür war erstens Simo Pahvi und zweitens der Umstand, dass die neue Regierung Steuererleichterungen für all jene Restaurants vorsah, die Karelischen Braten auf der Speisekarte stehen hatten. Pahvi bestellte die Nummer achtzehn auf der Nachtkarte: Suomi-Jungfer. Deren Belag bekam seine Farbe vom Blauschimmelkäse, bestand aber hauptsächlich aus heißer Suomi-Fleischwurst.
    »Dreimal das hier. Zum Mitnehmen. Und Milch dazu!«
    Sie aßen auf der Rückbank des Autos.
    »Ist es dir recht, wenn ich dir beim Essen alles erkläre?«
    Du musst mich nicht um Erlaubnis fragen.
    »Bestimmt nicht. Aber schau mal. Du hast vielleicht deine Größe noch nicht ganz begriffen.«
    Eins siebenundsiebzig, siebenundsechzig Kilo, im Krankenhaus gewogen.
    »Ich meine das bildhaft. Du, Vatanescu, bist innerhalb von ein paar Monaten in den Medien größer gewesen als … äh, die Bietels! Ich bin kein junger Mann mehr. Aber du bist unter vierzig. Ein Mann im besten Alter!«
    »Mach’s kurz, damit der Kerl auch mitkommt«, bat Esko Sirpale. »Immer an die Einfachheit denken.«
    »Ja, ja, schon gut. Also. Vatanescu. Ich habe deine Tour schon vorher verfolgt, aber deinen Wert habe ich erst begriffen, als Jeesus mich darauf hingewiesen hat.«
    Christus?
    »Mähönen. Zuerst dachte

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