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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bescheid, denke ich mir?«
    »Natürlich. Nur dort. In den Zeitungen hat natürlich nichts gestanden, aber ich habe es getan. Das war nicht so spektakulär wie in Japan mit der AUM-Sekte, auch nicht so wie damals in der Schweiz, als sich die Sonnentempler umbrachten, aber ich habe es getan, und ich erhalte nun die Quittung für meine Tat.«
    »Das Motiv«, sagte ich leise. »Der Grund für deine Alpträume, Betty.«
    »So ist es.«
    Ich wußte auch nicht mehr, was ich dazu sagen sollte. Zunächst einmal mußte ich verdauen, was ich zu hören bekommen hatte, und ich runzelte dabei die Stirn, schon in Gedanken versunken.
    Sah so eine sechsfache Mörderin aus? Eine Frau, die vielleicht mit einer Maschinenpistole auf Menschen geschossen hatte?
    Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber Betty hatte keinen Grund, mich anzulügen. Sie arbeitete für diese noch geheime Organisation, die sich in ihrem Fall tatsächlich über das Gesetz hinweggesetzt hatte. Heiligte der Zweck die Mittel?
    Ich war nicht der Meinung, auch bei dieser Sekte wollte ich das nicht unterschreiben, für uns gibt es Grenzen, doch Betty hatte das nicht so gesehen.
    »Verachtest du mich jetzt, John?«
    »Nein, das tue ich nicht. Ich weiß einfach zuwenig über diese Sekte und auch darüber, wie du es getan hast.«
    »Du willst es wissen?«
    »Ja.«
    »Alles?«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Ich möchte dich auch bitten, wenn möglich, über Nacht zu bleiben. Dann kannst du an meinem Bett sitzen und auf mich aufpassen. Ist das okay?«
    »In Ordnung.«
    Sie lächelte. »Damit hast du mir eine große Sorge genommen, da bin ich ehrlich.«
    »Gut, Betty, kommen wir noch mal auf die Sekte zurück. Was hat sie so gefährlich gemacht?«
    »Ihr Totenkult. Darauf baute sich ihre Ideologie auf. Für ihre Mitglieder war es das Höchste überhaupt, tot zu sein, um anschließend wieder ins Leben zurückzukehren und andere davon zu überzeugen, wie gut die Nekro Church ist.«
    »Wie kehrten sie zurück? Kehrten sie überhaupt zurück?«
    »Das weiß ich nicht genau, aber du hast vorhin den Ausdruck Zombie gebraucht. Es kann durchaus sein, daß sie daran geglaubt haben. Auch an Zauberei, Totenmagie. Sie verehrten eine Göttin, die Tote wieder lebendig machen kann.«
    »Kennst du den Namen?«
    »Nein.«
    »Gibt es sie denn?«
    Betty hob die Schultern. »Die Mitglieder des inneren Kreises der Sekte haben zumindest daran geglaubt, und sie verfolgten ihr Ziel mit harten Bandagen.«
    »Sie?« hinterfragte ich.
    »Ja – wer sonst?«
    »Wer stand an der Spitze?«
    Betty van Steen hob die Schultern. »Das ist schwer zu sagen. Ich habe die Person nicht gekannt. Es war eben diese geheimnisvolle Totenbeschwörerin oder Totengöttin, die mir bei meinen Nachforschungen leider noch nicht über den Weg gelaufen ist.«
    »Trotzdem hast du klaren Tisch gemacht?«
    »Ja.«
    »Wäre es nicht besser gewesen, wenn du sie verhaftet hättest? Die Kollegen hätten die Leute verhören und möglicherweise mehr über sie herausfinden können.«
    Sie wiegte den Kopf. »Das wäre eine Möglichkeit gewesen, John, aber sie hätte nichts gebracht. In den Niederlanden haben wir sehr liberale Gesetze. Das mag einigen gefallen, anderen nicht. Jedenfalls hätte man nichts nachweisen können. Sie wären freigesprochen worden und hätten dann die Chance genutzt, um noch mehr Menschen in den Tod zu locken.«
    »Gut. Lassen wir die Theorie. Du hast sie ausgeschaltet und erlebst nun ihre Rache.«
    Diese harte Folgerung hatte Betty nicht besonders gefallen. Ich sah, wie ihre Mundwinkel zuckten. Dann rollte sie mit den Augen, hob die Schultern und atmete tief ein. »Irgendwo schon«, gab sie zu. »Der Besuch in der Nacht, meine schrecklichen Alpträume, das ist wohl ihre späte Rache für meine Tat.«
    »Ihre Totengeister kehrten aus dem Jenseits zurück.«
    »Vielleicht, John«, hauchte sie. »Um das herauszufinden, bist du ja hier. Ich habe mich jetzt offenbart, und ich weiß nicht, ob du jetzt noch bereit bist, mit einer sechsfachen Mörderin zusammenzuarbeiten. Wenn nicht, muß ich das akzeptieren, und ich bin dir nicht mal böse. Ich kämpfe mich dann allein durch. Bisher bin ich den Weg auch ohne fremde Hilfe gegangen.«
    »Sechsfache Mörderin«, murmelte ich, »das ist alles relativ. Ich würde mich schwer tun, wenn ich höre, daß du dich vor diese Leute gestellt und sie einfach erschossen hast.«
    Sie hob hastig beide Arme. »So war es überhaupt nicht. Ich bin keine eiskalte Killerin.«
    »Das hatte ich

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