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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Überraschungen konnte man eben nie sicher sein. Den Helm hatte ich bei der Maschine zurückgelassen. Er behinderte mich nicht mehr, dafür drang jetzt die kalte Luft an meine Ohren, wie der Atem aus einer Eiswelt.
    Daß ich mich in der Nähe des alten Friedhofs befand und damit auch des Krematoriums, war noch nicht zu sehen. Aber ich kannte mich aus, ich fühlte es mit jeder Faser meines Körpers, und die Spannung wuchs immer stärker an.
    Wenn eben möglich, vermied ich verräterische Geräusche. Nur langsam bewegte ich mich vor. Es würde nicht mehr lange dauern, dann mußte ich die Richtung ändern und mich nach rechts wenden.
    Die ersten Grabsteine tauchten auf, sie schienen sich zu bewegen, denn die Nebelflächen waren nie ruhig. Irgend etwas schien sie anzutreiben und von innen her für diese Unruhe zu sorgen.
    Es gab nichts zu hören, abgesehen von den Geräuschen, die ich verursachte. Sie waren leider unvermeidlich.
    Viele Steine standen schief im Boden. Manche sahen auch einfach nur grün aus, überzogen von Flechten und Moos. Andere Steine waren so verwittert, daß sie jeden Augenblick umstürzen konnten. Die Schriften darauf waren auch bei einem normalen Wetter nicht zu identifizieren, zudem interessierte es mich nicht, wer hier vor Jahren begraben worden war. Ich schlich weiter auf mein Ziel zu, und entdeckte dann in dem Nebel einen schwammigen, dunklen Gegenstand: eine Wand. Es war das Krematorium.
    Der Bau wurde von dichten Schwaden umweht, als wären große Gestalten dabei, gewaltige Leichentücher zu schwingen, um die Asche der Verbrannten auf die Welt zu streuen.
    Ich hörte nichts. Ich sah auch nichts. Aber mein Instinkt sagte mir, daß ich nicht allein war. Die Mitglieder der Nekro Church mußten bereits eingetroffen sein.
    Wo sie ihre Fahrzeuge aufstellten, hatte ich herausgefunden. Und zwar parkten sie diese an der hinteren Seite des Krematoriums, wo noch die Mauern eines halbzerstörten Nebenhauses standen und den Autos so Deckung geben konnten.
    Der Eingang aber befand sich auf meiner Seite.
    Auf ihn ging ich zu.
    Ich lief geduckt und war selbst zu einem Schatten im Nebel geworden, der kurz davorstand, sich aufzulösen und zu einem Teil der grauen Fahnen zu werden.
    Die Kälte lag auf meiner Haut. Aber ich fror nicht. Ich war aufgeregt und cool zugleich. Die Waffe steckte griffbereit in meinem Gürtel, und die höllischen Cocktails lagen noch in dem mit Watte ausgekleideten Beutel, der vor meiner Brust hing.
    Vor dem Mausoleum hatten sich der Wald und das Unkraut noch nicht so ausbreiten können. Es lag daran, daß ein Teil mit Steinen gepflastert war.
    Vor mir gähnte ein Loch im Nebel!
    Unheimlich und düster – der Eingang.
    Auf dem direkten Weg ging ich nicht hin, sondern schlug wieder einen Bogen, aber ich hatte in der Dunkelheit auch den schwachen, sich bewegenden Lichtschein wahrgenommen und wußte, daß er von einer Fackel oder mehreren Fackeln stammte. Wenn sich die Sekte traf, dann brauchten sie eine stilvolle Umgebung.
    Die letzten Meter überwand ich ziemlich schnell und preßte mich gegen die Wand.
    Obwohl ich nicht unbedingt schnell gelaufen war, ging mein Atem heftiger als normal, was auch an der inneren Nervosität lag, die ich nicht unter Kontrolle bekam.
    Dieser Tag war wichtig, er war sogar entscheidend. Für die Mitglieder der Nekro Church ebenso wie für mich.
    Das ehemalige Eingangstor war aus den Angeln gerissen worden.
    Dahinter stand ich dann in einer runden Halle.
    Ich wartete einige Minuten ab.
    Allmählich verschwand meine Nervosität, und ich konnte mich auf die Geräusche konzentrieren, die ich von drinnen hörte. Waren es Stimmen?
    Es schien so, und ich hörte hin und wieder das Lachen einer Frau.
    Mich immer dicht an der Außenwand haltend bewegte ich mich seitlich auf den Eingang zu. Mein Herz schlug schneller. Wenn sich mein Informant nicht geirrt hatte, dann war ich an diesem Tag genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
    Das Licht der Fackeln war nicht so intensiv, als daß es über die Schwelle der Tür nach draußen gefallen wäre. Es zuckte nur in seinem Inneren auf, und ich wartete noch auf einen günstigen Zeitpunkt, um eingreifen zu können. Erst einmal tat sich nichts. Keine Stimmen mehr. Bis ich den jämmerlichen Schrei hörte. Er war so schlimm, daß ich zusammenzuckte. Es hing auch nicht nur mit dem Schrei zusammen, sondern mit der Person, die ihn ausgestoßen hatte.
    So jammerte kein Mann, so jammerte auch keine Frau, in diesem Krematorium hatte

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