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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alkmaar, aber nicht bis an die Küste heran, sondern in ein einsam liegendes und waldreiches Gebiet, in dem wie ein schauriges Denkmal das alte Krematorium stand.
    Ich fuhr ein Stück Autobahn. Auch hier lag der Nebel. Kein Flugzeug landete mehr. Die Geräusche der normalen Welt waren erstickt, und wer sich mit seinem Auto über die Bahn bewegte, der fuhr sehr langsam.
    Auch ich kroch dahin. Die Geräusche meiner Honda kamen mir schon seltsam vor. Da war nichts Glattes, Sattes mehr, kein Sound, mehr ein Stottern, das sich bei meinem Motorrad wie eine Beschwerde anhörte, denn dieses langsame Fahren war die Maschine nicht gewöhnt.
    Dennoch war es besser, über die Autobahn zu fahren, als die verschlungenen Wege zu nehmen, denn damit würde ich später noch genug zu tun bekommen. Die Aktion hatte ich mir von meinen Vorgesetzten absegnen lassen, allerdings mit der Auflage, mich nicht erwischen zu lassen. Es war ein Alleingang, wie schon öfter, und bisher hatte ich bei meinen Aktionen Glück gehabt. Es hatte auch nie einen Toten gegeben, denn es war mir gelungen, die Typen anders zu überwältigen und sie dann – anonym natürlich – der Polizei zu übergeben.
    Der Nebel hatte das kleine Land fest im Griff. Als ich die Abfahrt erreicht hatte, atmete ich zum erstenmal auf.
    In der Nähe entdeckte ich ein Rasthaus, jedenfalls die Leuchtreklame.
    Ich rollte am Parkplatz vorbei, wo sich zwei Menschen stritten. Ihre Stimmen verklangen, dann hatte mich die Einsamkeit geschluckt. Ich fuhr an einem Kanal vorbei. Die Straße war nicht sehr breit. Ich hielt mich in der Mitte. Rechts und links von mir standen starre Geister, die mich bewachten.
    Tatsächlich waren es Pappeln, die diese Straße flankierten. Mir kam es jetzt vor, als wäre ich der einzige Mensch auf dieser Welt. Es gab nichts in meiner Nähe, was sich noch bewegt hätte, nur ich fuhr durch die dicke Watte.
    Das Kuppeldach des Krematoriums war noch nicht zu sehen. Ich hätte es bei klarem Wetter schon erkennen müssen, als ich einen kleinen Ort passierte, der nur aus einer Handvoll Häuser bestand, deren Dächer zum Teil mit Ried gedeckt waren, typisch für diese Küstengegend.
    Trotz des Nebels bekam ich die Veränderung der Umgebung mit. Im Nebel tauchten düstere Schatten auf. Keine Gebäude, sondern kleine Waldstücke, und in eines davon mußte ich hineinfahren.
    An einer Kreuzung hielt ich an, reinigte mein Visier und fuhr nach rechts.
    Der Feldweg war nicht so glatt wie die Straße. Die Honda hoppelte über die Unebenheiten unwillig hinweg, wie es mir vorkam, aber darum kümmerte ich mich nicht.
    Ich wollte nicht mit der Maschine bis dicht an mein Ziel heranfahren, wohl dichter als bei meinen vorherigen Besuchen, denn der dichte Nebel brachte nicht nur Nachteile, es gab auch einige positive Aspekte. So dämpfte er einen Teil der Geräusche, und er sorgte auch dafür, daß eine anschleichende Gestalt nicht so leicht entdeckt wurde.
    Ich war sehr aufmerksam. Aber es bewegte sich nichts.
    Nicht mal Kühe hatte ich gesehen. Dafür verdichtete sich der Wald an der linken Seite. Rechts von mir befand sich eine Weidefläche. Auch sie hatte ich schon bei besserem Wetter gesehen und wußte mittlerweile, wo der Stacheldrahtzaun aufhörte und der Trampelpfad begann. Genau da wollte ich meine Maschine abstellen.
    Um den Zaun wenigstens einigermaßen sehen zu können, hielt ich dicht am Graben entlang, der mit Unkraut und Gestrüpp überwuchert war.
    Das Ende des Zaunes tauchte auf. Ich bremste, schaltete den Motor ab und stieg von der Maschine. Dann schob ich sie auf dem kleinen Übergang über den Graben hinweg, wendete sie und bockte sie auf. Hier stand sie gut. Zum Abschied klopfte ich noch einmal auf das Sattelleder und machte mich auf den Weg.
    Es gab keinen Pfad. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich quer durch das Gelände zu schlagen.
    Auf dem alten Friedhof wurde schon lange niemand mehr begraben, die Wege deshalb auch nicht gepflegt.
    Der Boden unter meinen Füßen war weich wie ein Teppich und auch mit Laub bedeckt. Die Bäume sahen aus wie traurige Gespenster. Hin und wieder verloren sie auch ihre Blätter, die dann mit müden Fallbewegungen dem Boden entgegentrudelten.
    Ich schlug einen kleinen Bogen nach rechts, als ich eine wilde Müllkippe sah, die es schon seit einigen Monaten geben mußte. Jedenfalls war das Zeug dabei, allmählich zu vergammeln. Auch darum kümmerte sich kein Mensch. Trotz des dichten Nebels war ich auf der Hut. Vor

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