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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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offen, dann nickte sie.
    »Doch, John, du darfst ihn wissen.«
    »Sehr gut.«
    »Ich arbeite bei einer Organisation, die es offiziell noch nicht gibt. Sie wird gerade erst aufgebaut. Wir kümmern uns um bestimmte Verbrechen.«
    »Hat die Organisation einen Namen?«
    »Es ist die ESS!«
    »Davon habe ich tatsächlich noch nichts gehört. Hinter jeder Abkürzung verbirgt sich ein voller Name. Kannst du ihn mir nennen?«
    »European Secret Service.«
    Ich wiederholte es, um anschließend den Kopf zu schütteln. »Davon habe selbst ich noch nichts gehört.«
    »Das war auch der Sinn der Sache, John.«
    »Gut, du arbeitest dafür, und du bewegst dich manchmal am Rande der Legalität. Womit beschäftigt ihr euch?«
    »Unter anderem mit Wirtschaftskriminalität. Es geht um die Russenmafia, die Triaden und einiges mehr. In unserer Firma sind ausgezeichnete Leute, Spezialisten für alle möglichen Gebiete. Das fängt bei den Datenleuten an und hört mit den Kampfschwimmern auf, will ich mal so sagen.«
    »Kleine Bonds?«
    Sie lächelte. »So schlimm ist es nicht.«
    »Gut, akzeptiert«, sagte ich. »Ich will auch nicht groß weiter nach dieser Firma fragen. Du aber hast von Spezialisten gesprochen, da hast du dich miteinbezogen, wenn ich alles recht verstanden habe.«
    »So ist es.«
    »Was ist dein Spezialgebiet?«
    Betty strich mit der Handfläche über ihre langen, lockigen Haare. »Das ist schwer zu sagen. Ich bin eher der Typ, der sich weniger um die Russenmafia oder ähnliche Geheimbünde kümmert, sondern um die subtileren Dinge.«
    »Zum Beispiel?«
    »Sekten!«
    Ich horchte auf, und auch mein Blick hatte sie plötzlich auf Vordermann gebracht, denn ihre Stimme klang lauter.
    »Ja, diese verdammten Sekten, die versuchen, Menschen in ihre Gewalt und unter ihre Kontrolle zu bringen, um sie für ihre Zwecke einzuspannen. Du wirst darüber genug gelesen haben. Oft ist es den Gerichten nicht möglich, ihnen alles zu beweisen, damit es zu einem Verbot kommt. Du weißt sicherlich selbst, wie hilflos der Staat und auch die Kirchen diesem Phänomen gegenüberstehen. Wir haben zwar die Glaubensfreiheit, aber irgendwie sollten doch die Menschen vor den Verdummungslehren irgendwelcher Geschäftemacher geschützt werden.«
    »Damit hast du also zu tun?«
    »Ja.«
    »Das Ziel ist die Auflösung solcher Sekten oder Gruppen?«
    »Natürlich.«
    »Hast du schon Erfolge dabei errungen?«
    Sie nickte und senkte dabei den Kopf. Leiser sprach sie weiter. »Ich habe Erfolge errungen, John, und nun schließt sich der Kreis wieder, denn jetzt kommen wir auf meine Vergangenheit zu sprechen. Zwei Jahre bin ich dabei, ich habe mich einarbeiten können und bin dann auf eine gefährliche Sekte gestoßen, die es bisher nur bei uns gibt, die sich aber europaweit ausbreiten möchte.«
    »Wie nennt man die Sekte denn?«
    »Nekro Church!« flüsterte Betty.
    Ich mußte schlucken und mich dann räuspern. »Bitte? Die Totenkirche? Oder Kirche der Toten?«
    »Du hast recht, John, so hieß sie.«
    »Moment, Betty. Hieß, sagst du?«
    »Du hast dich nicht verhört.«
    »Heißt es, daß es diese Gruppe nicht mehr gibt?«
    Sie griff wieder zu einer Zigarette und zündete sie an. Dann legte sie den Kopf zurück und blies den Rauch gegen die Decke. Sie war plötzlich nervös geworden und legte die andere Hand auf den Glaskasten mit der ausgestopften Tarantel, die mir schon vorher aufgefallen war. »Es gibt sie nicht mehr, John, denn es ist mir gelungen, sie aufzulösen, sie sogar auszulöschen.«
    Beim letzten Wort rann mir ein Schauer über den Rücken. Ich fragte:
    »Kannst du mir das genauer erklären, Betty?«
    »Ja«, erwiderte sie leise, »das kann ich. Schau mich genau an, John Sinclair. Es kommt auch nicht jeden Tag vor, daß du einer sechsfachen Mörderin gegenübersitzt…«
    ***
    Wenn es eine Frau gab, die immer wieder mit Uberraschungen herausrückte, dann war das Betty van Steen. Ich schaute ihr ins Gesicht, es war unbewegt, es sah irgendwie kalt aus, und auch ihre Augen hatten sich etwas verändert, da war die menschliche Wärme verschwunden, aber ich glaubte nicht daran, daß sie mich belogen hatte.
    »Sechs Morde?« flüsterte ich.
    »So ist es.«
    »Waren es die Mitglieder der Sekte?«
    Sie wiegte den Kopf. »Nur die, die etwas zu sagen hatten. Die Mitläufer haben sich dann in alle Winde zerstreut, aber es bleibt dabei, daß ich eine sechsfache Mörderin bin, die sich vor keinem Gericht zu verantworten braucht.«
    »Und man weiß bei der ESS

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