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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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verschwand. Tess hat es irgendwie geschafft, immer nur strahlende Gesichter zu hinterlassen, und vor lauter Begeisterung merkten die Typen gar nicht, dass sie ihnen gerade einen Korb gegeben hatte.
    Dann, nach ungefähr einer Woche, als Tess ihm wiedermal Gute Nacht gesagt hatte und hineingegangen war, stand Jack in unserer Einfahrt unten, mit hängenden Schultern, als hätte er endlich begriffen, was ihr Lächeln und Winken in Wahrheit bedeutete. Nämlich nichts.
    Seine Shorts waren ihm ein bisschen zu groß und hingen ein Stück weit über die Knie hinunter. Die Haut an der Unterseite seiner Arme, von den Handgelenken aufwärts bis zu den weit ausgeschnittenen Ärmeln seines T-Shirts, schimmerte blass im Mondlicht, und als er sich umdrehte, um zur Fähre zurückzugehen, wusste ich, dass er nicht wiederkommen würde.
    Woher ich das wusste, kann ich nicht sagen. Vielleicht weil seine hängenden Schultern eine Saite in mir anschlugen, meine eigenen Gefühle widerspiegelten – aber jedenfalls wusste ich es. Ich überlegte nicht lange, sondern schlich die Einfahrt hinunter und ging ihm nach.
    »Ich bin Tess’ Schwester«, sagte ich zu ihm, als ich ihn eingeholt hatte. »Abby.«
    »Ich weiß«, antwortete er. »Sie hat mir von dir erzählt. Aber ich finde nicht, dass du wie ein Elf aussiehst.«
    »Ein Elf?« Das hat Tess oft gesagt und ich glaube, es war nicht böse gemeint. Aber sehe ich wirklich wie ein Zauberwesen aus? Natürlich nicht. Ich bin nur klein und habe die ausgefallene Augenfarbe meiner Großmutter. Insofern war der Elfenvergleich wahrscheinlich nett gemeint. Tess fand Elfen faszinierend. Hat sie jedenfalls behauptet.
    »Nein, so hat sie es nicht gesagt«, verbesserte Jack sich schnell. »Ich meine, sie hat ...«
    »Ist schon okay«, sagte ich. »In ihren Augen ist das ein Kompliment. Und wahrscheinlich hat sie dir eingeredet, dass du auch wie ein Elf aussiehst.«
    Er grinste mich an, obwohl seine Schultern noch ein bisschen weiter heruntersackten. »Und mit einem Elf geht sie wohl nicht aus, was?«, sagte er.
    »Sie geht mit niemand aus. Ich glaube, sie wartet auf ihren Traummann oder so, und bisher war keiner ... ich meine, wer ist schon perfekt auf dieser Welt?«
    »Sie ist einfach ... sie hat so was Geheimnisvolles«, sagte Jack. »So was Trauriges, finde ich.«
    Tess und traurig? Wie soll jemand traurig sein, der so schön und jung und beliebt ist wie sie?, dachte ich, aber das sagte ich natürlich nicht laut. Wenn er etwas Tiefes in Tess sehen wollte, umso besser.
    Weil er es dann erst recht in mir sehen musste.
    »Ich kann dir vielleicht helfen«, sagte ich. »Ich weiß, wie du sie rumkriegen kannst. Magst du Gedichte?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Okay«, sagte ich. »Ab jetzt schon.«
    Wir redeten eine ganze Stunde lang, bis der letzte Aufruf für die Fähre kam, ein einzelner Pfiff, der von der Anlegestelle in die Nacht hinaushallte.
    Auch wenn Tess unser einziges Gesprächsthema war, hatte ich mit ihm geredet und schwebte wie auf Wolken nach Hause, so glücklich wie noch nie in meinem Leben.
    Ich hatte nie Glück mit Jungs. Abgesehen davon, dass mich in Ferrisville sowieso keiner anschaute. Ein paar von den Typen hier waren zwar ganz süß, aber ich kannteihre Väter, Brüder und Cousins und wusste, was mal aus ihnen werden würde. Nach der Schule würden sie in der Fabrik arbeiten, Fett ansetzen, ihre Haare verlieren, im Sommer am Strand herumsitzen, sich die Bierbäuche kratzen und krebsrot in der Sonne werden.
    Nicht gerade das, was ich wollte.
    Freunde hatte ich damals schon. In der Schule grüßten mich alle und luden mich zu ihren Partys ein und der ganze Kram. Aber wir hatten nichts gemeinsam und meistens wollten sie sowieso nur über mich an Tess herankommen. Manche fanden mich auch wirklich nett, klar, aber sie waren nicht wie ich.
    Ich wollte weg von Ferrisville und sie nicht. Natürlich gingen manche von ihnen ans Gemeinde-College oder sogar ans staatliche College, das eine Stunde weit weg war, aber sie kamen wieder zurück. Ihre Familien lebten seit einer Ewigkeit in Ferrisville und keiner war jemals von hier weggezogen. Ferrisville ist ein langweiliges Kaff und das Leben dort spießig und provinziell, aber das störte offenbar nur mich.
    Und ich war sowieso als »die hochnäsige Zicke« verschrien, seit ich im Sommer den Kontakt zu meinen »Freunden« abgebrochen hatte. Vielleicht dachten sie, dass ich mich für etwas Besseres hielt und mir einbildete, ich könnte in Tess’

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