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Beute

Beute

Titel: Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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verharmlost. Aber mir war schleierhaft, warum er deswegen log. Es war schließlich nur ein Versehen. Und wie Ricky gesagt hatte, war es die Schuld der Wartungsfirma. »Okay«, sagte ich. »Und wann habt ihr den ersten von diesen Wüstenschwärmen gesehen?«
    »Vor zwei Wochen«, erwiderte David, nickte und strich seine Krawatte glatt.
    Er erzählte, der erste Schwarm sei so unorganisiert gewesen, dass sie ihn für eine Wolke Wüsteninsekten, Stechmücken oder dergleichen, gehalten hatten. »Er hat sich eine Weile am Laborgebäude rumgetrieben und ist dann wieder verschwunden. Wir haben dem keine große Bedeutung beigemessen.«
    Zwei Tage später war wieder ein Schwarm da, so erzählte er, und der war schon um einiges besser organisiert. »Er zeigte eindeutiges Schwarmverhalten, dieses Gewirbel in einer Wolke, das du gesehen hast. Es war also ganz klar, dass das unser Zeug war.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Der Schwarm ist in der Wüste herumgesurrt, nicht weit von der Fertigungshalle, so wie heute. Er kam und ging. In den Tagen darauf haben wir immer wieder versucht, ihn per Funk unter Kontrolle zu bringen, aber es hat nicht geklappt. Und schließlich - etwa eine Woche danach - haben wir gemerkt, dass keins von den Autos mehr ansprang.« Er hielt inne. »Ich bin raus, um nachzusehen, und ich hab festgestellt, dass die Bordcomputer tot waren. Heutzutage haben ja alle Autos eingebaute Mikroprozessoren. Die steuern praktisch alles, von der Benzineinspritzung bis hin zum Radio und zur Zentralverriegelung.«
    »Und die Computer funktionierten auf einmal nicht mehr?«
    »Genau. Die Prozessorchips selbst waren in Ordnung. Aber die Speicherchips waren korrodiert. Sie waren regelrecht zu Staub geworden.«
    Ich dachte, Ach du Scheiße. Ich sagte: »Hast du herausgefunden, warum?«
    »Klar. War kein großes Rätsel, Jack. Die Korrosion hatte die typischen Kennzeichen von Gamma-Assemblern. Kennst du dich damit aus? Nein? Nun, wir haben in der Produktion neun verschiedene Assembler im Einsatz. Jeder Assembler hat eine andere Funktion. Die Gamma-Assembler spalten Kohlenstoffmaterial in Silikatschichten auf. Sie arbeiten tatsächlich auf der Nanoebene - schneiden einzelne Stücke Kohlenstoffsubstrat heraus.«
    »Die Assembler haben also die Speicherchips in den Autos zerstört.«
    »Ja, ja, aber …« David zögerte. Er tat so, als würde ich den springenden Punkt übersehen. Er zupfte an seinen Manschetten, fummelte an seinem Kragen herum. »Du darfst eines nicht vergessen, Jack, diese Assembler können bei Raumtemperatur arbeiten. Und die Wüstenhitze ist auf jeden Fall noch besser für sie. Je heißer, desto effizienter.«
    Einen Augenblick lang verstand ich nicht, was er sagen wollte. Was spielte der Unterschied zwischen Raumtemperatur und Wüstenhitze für eine Rolle? Und dann auf einmal fiel der Groschen.
    »Ach du Scheiße«, sagte ich.
    Er nickte. »Genau.«
    David versuchte mir zu erklären, dass eine Komponentenmischung in die Wüste gepustet worden war. Und diese Komponenten - die so programmiert waren, dass sie sich innerhalb des Produktionsgebäudes selbsttätig zusammenfügten - verbanden sich auch draußen im Freien selbsttätig. Die Montage konnte selbstständig in der Wüste erfolgen. Und genau das geschah offensichtlich.
    Ich fasste noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen, um sicherzugehen, dass ich alles verstanden hatte. »Die Montage fängt sozusagen mit den Bakterien an. Die sind so konstruiert, dass sie alles fressen, sogar Abfall, damit sie in der Wüste überleben können.«
    »Richtig.«
    »Das heißt, die Bakterien vermehren sich und fangen an, Moleküle zu produzieren, die sich von allein zusammenfügen und größere Moleküle bilden. Schon bald habt ihr Assembler, und die Assembler machen sich an die endgültige Arbeit und stellen neue Mikroagenten her.«
    »Ganz genau.«
    »Was bedeutet, dass die Schwärme sich tatsächlich reproduzieren.«
    »Ja. Richtig.«
    »Und die einzelnen Agenten haben Speicherkapazität.«
    »Ja. Ein klein wenig.«
    »Und sie brauchen auch nicht viel, das ist ja gerade die Stärke verteilter Intelligenz. Sie ist kollektiv. Sie verfügen also über Intelligenz, und da sie Speicherkapazität haben, können sie aus Erfahrung lernen.«
    »Ja.«
    »Und das predprey -Programm bedeutet, sie können Probleme lösen. Und das Programm generiert genug Zufallselemente, dass sie neue Verhaltensweisen lernen können.«
    »Richtig. Ja.«
    Mir dröhnte der Schädel. Ich erkannte

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