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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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Nick ins Funkgerät. »Fangt ihn an der Brooklyn Bridge ab!«
    Sie kamen um die Kurve unter der Williamsburg Bridge. Claire gab Gas und war beinahe gleichauf mit dem Buick, als dieser noch einmal Tempo zulegte und sich wieder entfernte.
    Nick schaute auf den Tacho des Impala. Die Nadel überschritt gerade hundertfünfzig Stundenkilometer.
    » Verlieren Sie ihn nicht«, flehte er.
    Der Buick machte einen Satz nach links und schrammte am Geländer zum East River entlang, dass die Funken flogen.
    » Was zum Teufel tut er?«, fragte Nick.
    Sie kamen gerade unter der Manhattan Bridge durch. » Er nimmt die Ausfahrt Brooklyn Bridge«, sagte Claire.
    » Er ist zu schnell. So schafft er niemals die Kurve am Ende der Abfahrt.«
    Sie waren beinahe auf Höhe der Ausfahrt. Unerklärlicherweise gab Quimby noch mehr Gas und schoss die Ausfahrt hinauf.
    » Halten Sie an!«, befahl Nick. » Er wird einen Unfall bauen!«
    Claire verlangsamte und hielt genau in dem Moment, in dem der Buick das Betongeländer durchbrach und in die Luft segelte.
    Nick forderte per Funk bereits die Wasserwacht an, als Quimbys Wagen in einem vollkommenen Bogen in das trübe Wasser des East River tauchte und unter der Oberfläche versank.

17
    Die Sonne lugte gerade über den Horizont, als sich ein Lastkahn mit einem Kran an Bord drei Hafenbarkassen der New Yorker Polizei näherte, die an der Stelle schwammen, wo Todd Quimbys Wagen in den Fluss gesegelt war. Blasen schwammen auf dem purpurfarbenen Wasser, als zwei Taucher mit einer Leiche im Schlepptau an die Oberfläche kamen.
    Claire und Nick beobachteten das Geschehen zusammen mit Ross, dem Medical Examiner, vom Pier des South Street Seaport, nur wenige Hundert Meter entfernt. Die Polizisten luden Quimbys auf dem Wasser schaukelnde Leiche jetzt auf eins der drei Boote, das den Motor anließ und auf sie zukam.
    » Was für ein Fiasko«, murmelte Nick leise.
    Es war nichts weniger gewesen. Die Harbour Unit der New Yorker Polizei, sonst immer stolz auf ihre schnelle Reaktionszeit, hatte wegen eines Notrufs vor Bay Ridge in Brooklyn festgesessen. Das erste Boot tauchte erst zwanzig Minuten nach Nicks Hilferuf auf, und damit war es so gut wie sicher, dass Todd Quimby ertrank.
    » Falls jemand fragt…«, flüsterte er Claire zu.
    » Sie sind gefahren«, unterbrach Claire. » Schon kapiert.«
    Claire sah einen Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie bisher nicht gesehen hatte, den sie aber sehr gut kannte. Er hatte ihr seit dem Verschwinden ihrer Freundin Amy nur zu oft aus dem Spiegel entgegengeblickt.
    Angst.
    Doch als die Barkasse am Pier anlegte, empfand Claire etwas anderes. Erleichterung. Denn in wenigen Augenblicken würde sie den Serienmörder identifizieren, der nicht nur ihr, sondern der ganzen Stadt New York eine Höllenangst gemacht hatte.
    Der Motor der Barkasse verstummte. Quimbys Leiche lag mit dem Gesicht nach oben auf Deck, unversehrt. Claire konnte den Blick nicht von ihm nehmen, während sie die Worte sprach, die diesen Albtraum ein für alle Mal beenden würden.
    » Er ist es.«
    » Fürs Protokoll«, bat Nick. » Können Sie mir sagen, unter welchem Namen Ihnen der Verstorbene bekannt ist, und woher Sie ihn kennen?«
    » Sein Name ist Todd Quimby«, sagte Claire in nüchternem Ton. » Er war einer meiner Patienten.«
    » Das genügt mir«, sagte Ross, während seine Leute Quimby in einem Leichensack verstauten, auf eine Rollbahre luden und wegfuhren.
    Nick sah Claire an. » Es ist vorbei«, sagte er. » Gehen wir.«
    Er machte sich auf den Weg zum Impala. Claire setzte sich neben ihn und steckte ihm heimlich die Wagenschlüssel zu.
    » Und jetzt?«, fragte sie.
    » Die Kriminaltechniker werden die Bergung des Buick überwachen und ihn in die Laborwerkstatt transportieren. Dann werden sie ihn von vorn bis hinten nach Spuren absuchen– falls nicht alles weggespült wurde.«
    Claire kam mit plötzlichem Bedauern zu Bewusstsein, dass sie Quimby nie würde fragen können, warum er alle diese Frauen ermordet hatte. Vor allem aber würde sie ihn nie fragen können, ob er wusste, wie krank Tammy Sorenson war, als er sie vergewaltigt und getötet hatte. Sie blieb neben dem Impala stehen, als Nick den Wagen mit der Fernbedienung öffnete.
    » Kann ich mir Ihr Handy borgen?«, fragte sie.
    » Natürlich«, sagte Nick, zog es aus der Tasche und gab es ihr.
    » Dauert nicht lang«, sagte Claire und entfernte sich ein Stück von ihm, um ungestört zu sein.
    Nick stieg in den Wagen und sah zu, wie Claire

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